"Man Valy ich hab so gar keinen Bock mehr auf dieses kleine Arschloch von Mathelehrer. Weißt du, da pass ich einmal kurz nicht auf und kämme mir meine Haare und genau dann muss mich dieser Spast dran nehmen. Lydia und Dalia haben sich gemeldet, warum nimmt er die beiden nicht dran?!", Zoey jammerte mich jetzt schon mehreren Minuten voll, weil der Mathelehrer ihr einen Eintrag ins Kassenbuch gemacht hatte, nachdem sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie die Aufgabe leider nicht lösen konnte und ich ihr 'unauffällig' die Lösung ins Ohr gebrüllt hatte. Die Lösung musste sie natürlich, als hätte sie einen Geistesblitz gehabt, durchs Klassenzimmer schreien, woraufhin der Lehrer auch nicht gerade erfreuter war und Zoey und ich einfach nur noch in einem Lachkrampf endeten.
Wir waren gerade auf den Weg in die Cafeteria, da seit einigen Minuten die Pause begonnen hatte und wir ziemlichen Hunger mitbrachten. Tja Mathe und Lachen machte hungrig. Wir setzten nur einen Fuß in die große Halle der Cafeteria und wollten am liebsten sofort wieder raus rennen. Es gab so viele Tische, die aber so gut wie alle komplett besetzt waren. Die Schlange an der Essensausgabe war aber glücklicherweise nicht mehr allzu lang, da wir ziemlich getrödelt hatten und der erste große Sturm schon vorbei war. Mit jeweils einem Tablett bewaffnet gingen wir zu einem noch komplett freien Tisch und setzten uns hin. Ich spürte sehr viele Blicke auf mir und hörte viele Leute tuscheln. Die Sache heute morgen im Gang hatte sich wohl ziemlich schnell rumgesprochen und so war ich jetzt das Thema Nummer 1 an der ganzen Schule.
Zoey und ich waren gerade in ein angeregtes Gespräch über den Kleidungsstil eines Mädchens unserer Stufe vertieft, als sich plötzlich mehrere Personen auf die 6 freien Stühle neben uns setzten. Ich erschrak und verschluckte mich erstmal an meinem Wasser. Ich hustete und lachte gleichzeitig, was die Sache nicht besser machte. Nach einigen Sekunden war ich dann wieder ansprechbar und ich hörte das Lachen von allen an diesem Tisch. Zuerst erkannte ich die Zwillinge, die links und rechts von Zoey Platz genommen hatten. Neben Noah saß Lucas, der etwas sauer aussah, dass er nicht den Platz neben Zoey erwischt hatte. Es war ein runder Tisch und Zoey und ich saßen gegenüber voneinander, sodass auf jeder Seite zwischen uns noch drei Stühle frei waren. Auf meiner rechten Seite saß Caleb neben Lucas und zu meiner linken ein blonder Junge mit kindlichen Gesichtszügen. Er erinnerte mich irgendwie an Ash, meinen einzigen Freund in New Jersey, und kam mir direkt sympathisch vor. Neben ihm saß ein schwarzhaariger Junge, mit auffallend blauen Augen. Er schien sehr in sich vertieft und sein und strahlte einfach nur Ruhe aus. "Na Ladies, wir sehen es leider nicht ein, dass ihr einfach ohne uns an einem Tisch sitzt und deshalb haben wir einfach unseren Tisch zu euch verfrachtet.", sagte Noah mit einem Grinsen auf dem Gesicht. "Ich glaube wir müssen uns jetzt geerht fühlen Valerie. Mädchen dürfen nämlich in der Mittagspause nie bei ihnen am Tisch sitzen. Das ist schon fast ein Gesetz. Der einizige Zeitpunkt am Tag, an dem Mädchen verboten sind", erklärte mir Zoey mit gespielter Ehrfurcht in der Stimme. Alle am Tisch lachten und ich sah nun, die mir unbekannten Jungs fragend an. "Und wer seid ihr?", fragte ich. Der blonde Junge grinste, als er mir antwortete: "Also ich dachte eigentlich Zoey hätte dir schon alles über unsere Schule erzählt und über deren wichtigste Mitglieder, aber wenn das nicht so ist, dann stellen wir uns natürlich vor." Er fasste sich theatralisch an die Brust und tat so, als wäre er wirklich überaus gekränkt, dass ich ihn noch nicht kannte. Ich lachte. "Ich bin James, aber bitte nenn mich niemals James, denn so nennt mich nur mein Vater. Nenn mich einfach Jamie oder Jay", stellte sich der blonde Junge nun endlich vor. Nun sah ich den anderen Jungen an. Die Ruhe, die er ausstrahlte, war echt unbeschreiblich, doch nun sah er mich mit durchdringenden Augen, die einem fast schon die Seele schmelzen lassen, an und lächelte leicht. "Ich bin Ace", sagte er nun auch seinen Namen. Der Name Ace passte aus irgendwelchen Gründen unfassbar gut zu dem dunkelhaarigen Jungen. Ich konnte mir vorstellen, dass viele Angst vor ihm hatten, aber ich mochte ihn irgendwie auf unerklärliche Weise echt gern.
Wir lachten unfassbar viel und redeten über die komischsten Themen. "Ace, du weißt ganz genau, dass sie meine Schwester ist, also hör auf, sie mit deinen Augen in deinen Bann zu ziehen. Am Ende verliebt sie sich noch unsterblich in dich und dann muss ich ihr erklären, dass du sie nur verarscht hast", sagte aufeinmal Noah, mitten in einem Gespräch über die Kleidungsregeln im Sportunterricht. Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Alle am Tisch lachten, außer ich. Ich hatte tatsächlich die ganze Zeit Ace angesehen, aber aus ganz anderen Gründen, als den, den Noah genannt hatte. "Oh man Noah, was denkst du von mir. Du weißt doch, dass ich immer alles über den Charakter von anderen wissen muss und bei ihm kann ich das nicht so richtig einschätzen. Bei euch anderen schon, aber er strahlt einfach nur Ruhe und Neutralität aus und das macht mich psychisch fertig", erklärte ich lachend. Nun lachten auch alle anderen. "Ja unser Acy ist manchmal wie ein süßer kleiner blauäugiger Stein. Aber wenn man ihn lange kennt, dann versteht man ihn", erwiderte Jamie als einziger und alle widmeten sich wieder anderen Themen. Ohne weiter richtig über Ace nachzudenken, schloss ich mich dem Gespräch an. Ich wollte mehr über alle von Jungs wissen. Aber da heute erstmal mein erster Schultag war, hatte ich noch ein bisschen Zeit dafür.
Am Ende der Mittagspause hatten die Jungs Zoey und mich noch zum Raum begleitet. Es war äußerst amüsant, die ganzen neidischen Blicke zu sehen, wenn man mit den beliebtesten Jungs der Schule durch den Gang läuft. Daran müsste ich mich wohl gewöhnen, aber Lucas meinte, dass sich das auch bessern würde und nach ein paar Tagen kaum noch auf uns geachtet wird.
Wir saßen im Kunstunterricht und lauschten einem unglaublich langweiligen Vortrag über Kunstgeschichte. Es interessierte mich kein Stück, genauso wie Zoey, und so schrieben wir die ganze Zeit Zettelchen und redeten über die Jungs.
Jamie kann ziemlich aufdringlich sein haha, fast noch schlimmer, als die Zwillinge.
schrieb sie gerade.
Ich grinste. Sie wollte vom Thema ablenken. Ich hatte sie in der Nachricht vorher gefragt, was da zwischen ihr und meinem Bruder war und sie hatte erst ganz dumm "Welcher von den dreien?" gefragt und dann nicht mehr drauf geantwortet.
Lenk nicht vom Thema ab, Baby. Was ist mit Lucas?
schrieb ich mit unordentlicher Schrift auf den Zettel. Sie säufzte neben mir und schrieb nun einen etwas längeren Text auf das Blatt. Als sie fertig war schob sie mir den Zettel zu und ich las mir die gekritzelten Wörter darauf durch.
Also Lucas und ich waren mal fast zusammen. Wir haben uns geliebt und so. Dann waren wir zusammen auf der einen Party von Connor aus der Stufe über ihm. Das war am Ende vom letzten Schuljahr. Er hatte etwas viel getrunken und mich nicht mehr als seine "Fast Freundin" erkannt. Er hat mit irgendeinem fremden Mädchen in der Ecke geknutscht, weil er dachte, dass ich es wäre und ich wär natürlich sauer. Ich bin dann halt zu ihm gegangen, hab unsere "Beziehung" beendet und ihm eine reingehauen. Schlussendlich hab ich es bereut, nicht einfach nochmal mit ihm gesprochen zu haben, als er nüchtern war und er hat sich auch so so oft entschuldigt. Ich trau mich aber nicht wirklich jetzt nochmal zu ihm zu gehen und mich zu entschuldigen. Weil eigentlich hatte er diese Abfuhr nicht verdient. Ich habe noch Gefühle für ihn, aber ich weiß nicht wie das bei ihm ist.
Ich schrieb nichts mehr auf den Zettel, sondern umarmte Zoey einfach mitten im Unterricht. Das war hart von ihr, aber irgendwie konnte ich es auch verstehen. Sie hatte sich betrogen gefühlt. Aber da ich mir sicher war, dass auch Lucas noch Gefühle für sie hatte, würde ich die beiden süßen auf jeden Fall zusammen bringen.
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neues kapitel. i hope you like it, babys.
kaya <3
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Brothers- after two years
Teen FictionNeue Freunde. Neue Feinde. Liebe. Probleme. Glück. Trauer. Nicht all diese Dinge hatte sich Valerie gewünscht, als sie zu ihrer Oma und ihren Brüdern nach Florida zog. Ihr Leben verändert sich komplett, genauso wie ihr Umfeld und ihr Charakter. Lest...