Hier noch so ne kleine Geschichte mit Antagonisten, die ich aber trotzdem gerne habe, ich hab etwa vier Kapitel geschrieben, dann hat es mich nicht mehr gereizt... Ich werd die Teile mal on stellen :)
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Sie kannte alles schon: Fette Holy, Molly Holy, Holy das Schweinchen, oder auch das Fettnäpfchen. Es wurde oft hinter Holys Rücken geflüstert und immer, wenn sie vorbeikam flüsterten Leute. Immer. Holy kannte es gar nicht mehr anders.
Auch heute, als sie über den Schulhof zur Mädchentoilette ging, hörte sie das Kichern und Lachen und sie war sich sicher, dass es ihr galt.
„Lacht ihr nur“, dachte sie bitter „Irgendwann werde ich ...“, weiter kam sie nicht, denn der beliebteste Junge der Schule stellte sich ihr in den Weg und fragte mit eine bösen Grinsen im Gesicht: „Tut es weh, so hässlich zu sein, Molly Holy?“
Hinter dem beliebtesten Jungen der Schule kam seine Clique dazu und grölt los.
Holy hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, diesem Jungen eine zu scheuern. Aber sie ließ es lieber bleiben. Sie hatte schließlich schon einen schlechten Ruf. Statt also körperlich zu antworten, fragte sie: „Tut es eigentlich weh, so dumm zu sein, Laurin?“
Anders, als bei Laurin, lachte bei ihr niemand. Alle starrten sie böse an.
„Tja, Molly Holy, sicherlich nicht so sehr, wie du deine Hässlichkeit spürst“, die anderen Jungs lachten wieder.
Das saß. Holy konnte nichts mehr machen. Bei ihr gab es immer diesen einen Punkt, an dem sie kurz davor stand in Tränen auszubrechen. Und sie wusste genau, wenn sie jetzt noch etwas sagen würde, würden die wiedereinmal Tränen fließen.
„Oooch! Fängst du jetzt an zu weinen? Holy? Du fettes Schweinchen!“, spottete Laurin und schlenderte dann ganz „cool“, weiter.
Holy musste heftig blinzeln, ging schnellen Schrittes zur Mädchentoilette und schloss sich in eine der Kabinen ein. Sie setzte sich auf die Toilette und wischte sich verzweifelt über die Augen.
„Ich bin doch nur dick“, wisperte sie „Bin ich hässlich?“, ein leises Schluchzen entfuhr ihr. Sie fuhr sich mit der Hand über die Wange, tippte sich leicht auf die kleine Stupsnase und fuhr sich durch die blonden Zöpfe.
Vielleicht lag es gar nicht daran, dass sie dick war? Vielleicht war es einfach nur so, dass sie keine Freunde hatte, die ihr halfen. Sie verteidigten, mit ihr lachten, weinten oder einfach etwas mit ihr unternahmen. Nach der Schule ging sie immer zu ihrer Oma, aß dort, machte dort Hausaufgaben und führte den Hund ihrer Oma aus.
Ihr Oma sagte immer, sie fände sie hübsch. Ob das gelogen war? Auch ihr Eltern fanden sie hübsch. Logen sie denn alle an? Sie seufzte tief, schnäuzte sich in ein Blatt Klopapier und stand auf.
Sie seufzte wieder und sperrte die Türe auf. Ihr gegenüber sah sie sich in den Spiegeln, die über den Waschbecken aufgehängt waren. Sie sah ihre runden Backen, ihre kleinen Augen und ihre leicht nach oben gebogene Nase an.
„Ich hab wirklich Ähnlichkeiten mit einem Schwein“, flüsterte sie entsetzt und ihr kleinen, blauen Augen starrten sie nachdenklich an.
Holy hatte blonde Haare, die sie jeden Tag zu zwei Zöpfen nach oben band. „Wie zwei Schweinsohren!“, dachte sie traurig und zog leicht an den Zöpfen.
Von drinnen hörte sie das läuten der Schulglocke, die die Pause beendete. Holy beachtete sie nicht. Stattdessen zwickte sie sich in den Bauch. Sie wusste dass sie zu dick war! Das war schon so gewesen, als sie noch ein kleines Mädchen war. Allerdings war sie damals lediglich „Pummelig“ und nicht dick.
Sie hatte sich einmal ausgerechnet, wie viel Übergewicht sie hatte: 28,09 Kilogramm.
Immer, wenn sie an diese Zahl dachte, fühlte sie sich gleich wieder etwas dicker.
„Ich sollte abnehmen“, überlegte sie laut „Ein bisschen mehr Sport treiben...“
Sie war von der Sportstunde in der Schule sozusagen „suspendiert“ worden, da ihre Knie jedes mal höllisch zu schmerzen begannen, sobald sie sich zu viel bewegte.
„Aber, das kommt sicher nur davon, dass ich zu dick bin!“, dachte sie weiter nach „Vielleicht sollte ich aus eine Diät versuchen?“
Holy Amelie Meier war 15 Jahre alt, 1,60 Meter groß und wog 83,09 Kilogramm. Sie trug Kleidergröße 44/46, je nachdem, ob die Kleider etwas weiter sein sollten, oder nicht. Sie hatte Schuhgröße 37/2 und Körbchengröße 75B. Sie hatte blonde Haare, die sie immer zu zwei Zöpfen nach oben band, eine kleine Stupsnase, kleine blaue Augen und einen etwas zu großen Mund.
Holy war ein ganz gewöhnliches Mädchen: Jeden Tag stand Holy, wie jedes andere Mädchen, auf, schminkte sich, frühstückte und ging zu Schule. Sie war eine durchschnittliche Schülerin und stand immer zwischen einer Drei und einer Eins.
Sie war eine Einzelgängerin... Gezwungenermaßen, den keiner wollte etwas mit ihr zu tun haben, was wohl daran lag, dass sie etwas dicklich war.
Die einzigen Freunde die sie hatte, kannte sie nur über das Internet. Facebook, Twitter, Foren und Blogs. Überall war sie bekannt als „Holy A.“.
Sie hatte über Facebook auch ihren besten Freund kennen gelernt: Jonathan.
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Kurzgeschichten, Anfänge und Ideen
Teen FictionSucht ihr Inspiration? Oder habt ihr eine Idee und wisst nicht, wie ihhr anfangen könnt? Vielleicht habt ihr aber auch einfach nur Lust dazu, kurze geschichten zu lesen? Dann seid ihr hier genau richtig! Viel Spaß in meinem Reich der unvollendeten G...