Kurzgeschichten, Anfänge und Ideen

Wahrheit oder Pflicht?

Hier etwas, das mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf geistert :D

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Jeder kennt diese klassischen Parties. Etwa zehn Jungs und ein bisschen mehr oder weniger Mädchen, genügend Alk für alle, laute Musik, ein Zimmer in dem eines der Pärchen schon heftig rummacht und, der Klassiker, Wahrheit oder Pflicht. Und damit es nicht ganz langweilig war, haben meine tollen Freunde beschlossen, dass man sich auch, ohne eine Pflicht erfüllen zu müssen, sozusagen als Joker, für 7 Minuten im Himmel entscheiden kann.
Wir setzen und also, wie es sich gehört, in einen Kreis auf den Boden, legen eine leere Rumflasche in die Mitte und beginnen.
Meine Aufmerksamkeit schweift schon langsam ab, was nicht nur an den Cocktail liegt, den ich vorhin getrunken habe. Er sitzt mir genau gegenüber und hin und wieder erwische ich ihn, wie er zu mir schaut! Zu mir!
Die Flasche dreht sich, bleibt stehen, zeigt mit dem Hals auf mich. Wie im Rausch schaue ich auf. Wer hat gedreht? Ich sehe das fies lächelnde Gesicht von meiner Ex-besten-Freundin.
"Wahrheit, Pflicht oder 7 Minuten im Himmel mit mir?", fragt sie, streicht ihre blonden Engelslocken hinters Ohr und tut ganz unschuldig.
Wenn ich Wahrheit nehme, dann weiß er, dass ich ihn mag. Sehr mag. Wenn ich 7 Minuten im Himmel nehme kotze ich und wenn ich Pflicht nehme? Was passiert dann?
"Pflicht", sage ich und sehe sie fest entschlossen an.
Mir kommt es vor, als würde ihre Fassade kurz bröckeln. Damit hat sie nicht gerechnet, aber sie fängt sie schnell wieder. Sehr schnell.
"Du musst mir Than rumknutschen. So richtig aber und mit Zunge, mindestens vier Minuten!"
Ich sehe sie an, versuche nicht zu entsetzt zu wirken und schaue dann zu Than der neben mir sitzt. Er schaut mich unschuldig an, erwartungsvoll.
Schnell werfe ich ihm, meinem Gegenüber noch einen Blick zu. Wie reagiert er? Wird er sauer? Nein. Er hat sich aufgesetzte und lächelt mir erwartungsvoll zu, aufmunternd. Hatte er nichts dagegen? Empfand er doch nicht das selbe für mich wie ich für ihn? Waren alle Gefühle, und alle Zurückhaltung die ich nur wegen ihm gehalten habe umsonst gewesen?!
Wütend und entschlossen drehte ich mich zu Than um und drückte meinen Mund auf seinen. Wider der Erwartung, dass es nicht schön sein könnte, dass er nicht gut schmecken würde oder dass es mir nicht gefallen würde, war es wunderschön, einzigartig und sicherlich viel besser als mit ihm, diesem Schwein, dass so gestand hatte, als würde er mich bemerken.