Molly Holy und Nerdy Johnny (2)

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Hier der zweite Teil

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Jonathan Felix Bieder war 16 Jahre alt, 1,55 Meter groß, wog 50,1 Kilogramm und hatte Schuhgröße 36/37. Er hatte rote, lockige Haare, eine blasse, ungesunde Haut voller Pickel, eine etwas zu große Nase, große dunkelbraune Augen und einen schmalen Mund. Außerdem trug er eine dicke Hornbrille auf der Nase. Auch trug er mit Vorliebe Hemden und Hosen die ihm zu groß waren. Diese band er dann mit eine Gürtel bis auf seinen Bauch hoch. Kurzum: er sah aus wie Mitte vierzig. Jonathan war ein Einserschüler wie er im Buche steht und war deswegen sehr beliebt bei den Lehrern.

Auch er kannte alle möglichen Arten von Beschimpfungen schon: Brillenschlange, alter Opa, Computernerd, Streber, Schleimer.

Und als er heute mit einem Buch über den Schulhof ging wurde auch er aufgehalten. Nämlich von dem Basketballstar der Schule David Krill. David war etwa drei Köpfe größer als Jonathan und auch dreimal so schwer.

„Na, Schleimi? Wieder unterwegs zum lernen? Oder nerdest du wieder einmal herum?“, die Mannschaft hinter David brüllte vor lachen.

Aus Erfahrung heraus verzichtete Jonathan auf eine Antwort und ging schweigend weiter.

„Ach“; höhnte David weiter „Ist der kleine Opa jetzt auch noch stumm?“

Jonathan strich sich über die roten Locken und unterdrückte die aufsteigende Wut.

„Dann geh und heul' doch, Susi“, rief David ihm hinterher und die Meute um ihn herum lachte wieder laut auf.

Susi war neu. Susi war ein Mädchenname! Sah er aus wie ein Mädchen?

Jonathan drehte sich um und starrte den großen Jungen vor ihm an.

„Stumme Susi!“, rief dieser „Jetzt hat es ihr die Sprach verschlagen!“, lachte David und zeigt mit dem Finger auf ihn.

Susi ging eindeutig zu weit!, entschied er und trat entschlossen einen Schritt auf David zu.

Davids Körperhaltung veränderte sich auf einmal von lustig und ein wenig aggressiv, auf bedrohlich und wütend „Was willst du, he? Susi? Was willst du haben? Deinen BH?“, Davids Mannschaft lachte weiter und einer schmiss sich sogar auf den Boden, so sehr musste er lachen.

Vielleicht war es doch besser, zu gehen?, Jonathans Augen zuckten nervös zur Schulglocke, dann zur Uhr. Noch fünf Minuten Pause...

David trat einen Schritt auf Jonathan zu, sodass Jonathan jetzt genau auf seinen Bauch starren musste. Der Basketballspieler beugte sich bedrohlich zu ihm herab, kaute einmal lautstark an seinem Kaugummi und flüsterte ihm zu fast schon brüderlich zu: „Ich will dir ja nicht wehtun, Kleine“

Kleine! Was zu viel war, war zu viel! Er war immerhin schon 16 Jahre alt! Und ein Junge!

Tschack, da hatte er David schon eine verpasst. Mit der Faust direkt auf die Nase. David zuckte zusammen, richtete sich wieder auf, wischte sich das Blut, das ihm aus der Nase rann weg und blitzte wütend auf Jonathan herab. Er atmete schwer, als müsse er seine Wut unterdrücken und schlug dann zurück...

„Oh, Jonathan, wie konnte das nur passieren?“, Jonathans Mutter tupfte ihm mit eine nassen Tuch den dicken Bluterguss ab.

„Ich war einfach so blöd, Mama“, meinte Jonathan schwach. Ihm brummte der Kopf.

David hatte ihn mehrmals geschlagen, erst auf den Kopf und dann in den Bauch. Richtig fest. Als Jonathan dann nach hinten getaumelt war, stolperte er über eine Schwelle, fiel und landete hart mit dem Kopf auf einem Stein.

David war daraufhin abgehauen und ein paar Schüler hatten einen Lehrer geholt. Keiner schien gesehen zu haben, was genau passiert war und Jonathan sagte nichts über David, warum wusste er selbst nicht so genau.

„Bringst du mir meinen Laptop, Mama?“, bat Jonathan und fragte sich, ob Holy schon online sei.

„Ja, Schatz“, seine Mutter, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und brachte ihm seinen Laptop...

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