Chapter 5

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Als ich die Haustür aufschloss, erwartete mich eine unheilvolle Stille. Sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Doch das würde sich gleich noch ändern.

„Hailey, bist du das? Verdammt, wo warst du?", die krächzende Stimme meiner Erzeugerin ertönte und jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter.

„Mutter, ich war in der Schule. Wenn du das vergessen haben solltest." Genervt rollte ich meine Augen. Fehler.

„Du undankbares Miststück! Hast du etwa gerade mit den Augen gerollt?! Ich frage dich etwas und du kannst mir noch nicht einmal ordentlich antworten!"

Die Frau, die sich meine Mutter schimpfte, kam langsam, aber nicht weniger bedrohlich, auf mich zu. Ihre angehobene Hand ließ mich schon vermuten, was mich erwarten wird. Um sie nicht noch mehr zu verärgern, blieb ich still stehen und ließ es über mich ergehen. Das Brennen in meiner Wange breitete sich rasant aus, als mich ihre Hand an der linken Wange berührte. Jedes Mal geschockt über ihre Taten, fasste ich mir leicht benebelt an die rot leuchtende Wange.

„Was ist? Hast du etwa Wurzeln geschlagen, oder wie?! Geh mir endlich aus den Augen, Miststück!"

Immer noch benebelt von dieser Situation, schnappte ich mir meine Tasche, die mir irgendwann wohl aus der Hand geglitten ist und floh nach oben in mein Zimmer. Achtlos schmiss ich die Tasche auf den Schreibtisch und wälzte mich aufs Bett drauf. Mein treuer Freund, das Kissen, wurde von mir als Schalldämpfer missbraucht. Zum Glück hatte es keine Ohren, um meinen frustvollen Schrei zu hören. Doch bevor ich zum nächsten Schrei ansetzen konnte, wurde ich von meinem vibrierenden Handy in meiner Hosentasche unterbrochen.

>>Hails, ich brauch mal deine Hilfe, irgendwelche Hoes versuchen mit ihren Blicken mich auszuziehen. Zum Glück bleiben sie noch auf Abstand, ich hab schon Lissi gefragt, ob sie meine Freundin spielt, doch das Jugendamt ist grad bei ihr zu Besuch. Also tust du mir den Gefallen und spielst meine feste Freundin? Zumal du mir sowieso was schuldest nach der Sache von heute Morgen. OH MEIN GOTT, sie schauen zu mir herüber, BEEIL dich! -Ethan. <<

Kopfschüttelnd und leicht schmunzelnd antwortete ich ihm.

>>Wo steckst du überhaupt? Wie soll ich dich retten, wenn ich nicht weiß wo du bist? XD<<

>>Im Kaymexx. HILFE, beeil dich! <<

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Schnell sprang ich von meinem Bett auf und schnappte mir meinen Rucksackbeutel, ein wenig Kleingeld und mein Handy, das ich sowieso schon in der Hand hatte.

An meiner Zimmertür, die Türklinke schon in der Hand, überlegte ich es mir noch ein zweites Mal. Ich drehte mich um 180 Grad und steuerte auf das Fenster zu. Mit einem leisen Quietschen schob ich das Fenster hoch. An der Fensterbank stützend kniete ich mich Drauf um mich am Ast des Baumes in unserem Garten hochzuziehen. Ich versuchte erst gar nicht wie ein normaler Mensch am Stamm runter zu klettern. Stattdessen löste ich meinen Griff um den Ast und ließ mich fallen. Auf eine schmerzhafte Art und Weise zog mich die Schwerkraft auf den Boden. Meine Knöchel fühlten sich an als würden sie zerbersten. Ich wollte ein paar Minuten warten, bis der Schmerz abklang, doch ich hatte eine Mission zu erfüllen. Ich hatte keine Zeit für meine lächerlichen Bedürfnisse, Ethan brauchte dringend meine Hilfe. So schnell wie es meine schmerzenden Beine zuließen, rannte ich zum Tor, welches unser Haus von der Straße abgrenzte und riss es auf. Nur, um auf den Gehweg zu stolpern. Ich lief die Straße entlang, bog um eine Ecke und lief an etlichen Geschäften vorbei, bis ich an dem Kleine Café in der kleinen Seitenstraße ankam. Als ich das Café, mit dem Namen „Kaymexx" betrat stieg mir der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und süßen Törtchen in die Nase. Ich brauchte nicht allzu lange, um Ethan im überschaubaren Lokal auszumachen, denn er wurde von einer Horde aufdringlicher Mädchen, die von uns auch ‚Kletten' genannt werden, umzingelt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 19, 2019 ⏰

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