Part 5 - Knock knock.

7 0 0
                                    

Mein erster Besuch bei Hendrik. Peinliche Angelegenheit. Ich eierte etwas nervös zu ihm, und mich beschlich auch das schlechte  Gewissen dass ich gerade zum besten Freund meines festen Freundes ging. Aber das blendete ich gekonnt aus. Ich kam an seinem Haus an und irrte suchend nach einer Klingel umher. Wie ein verlorenes Kätzchen umstrich ich das Haus immer und immer wieder, bis ich diesen beschissenen Knopf endlich fand. Etwas gereizt drückte ich schnaubend auf den Knopf... und nichts passierte. Ich stand da mit einem Blick wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht und war extrem verwirrt. Ich klingelte ein weiteres Mal und ich hörte durch die Straße hinter mir fast nichts als aus der Sprechanlage ein rauschen und knistern zu erahnen war. Ich stand noch ein bisschen da und überlegte was ich jetzt machen soll, denn schreiben oder ihn anrufen konnte ich nicht da ich wegen meinen etwas überfürsorglichen Eltern keine SIM-Karte besaß.  Konnte ja sein das ich eine Abhängigkeit entwickle oder dergleichen. Aber um meine Eltern geht es jetzt nicht. Es war einfach Fakt das ich wie ein begossenes Schaf vor der Tür stand und absolut ratlos war. Sollte ich umdrehen? Klopfen? Zum Fenster hoch rufen wie bei Romeo und Julia?

Auf einmal stand er hinter mir. Einfach so. Und lächelte.

Und dieser eine Blick den er mir in diesem Moment schenkte setzte bei mir alles in Bewegung. Ich könnte jetzt Wörter aus Büchern klauen und sagen dass es mir die Sprache verschlug. Ich könnte euch erzählen mein Herz wäre mir in die Hose gerutscht und ich bekam einen trockenen Mund und schwitzige Hände. All das stimmt zwar, aber es beschreibt nicht das Gefühl das in dem Moment in meinem Inneren war. Ihr könnt es euch ungefähr so Vorstellen:

Geht an einem kalten Wintertag raus auf den gefrorenen Fluss. Lauft gerade so weit hinaus dass das Eis unter euren Füßen euch noch tragen kann. Aber es war doch ein Stück zu weit, ihr hört das knirschen und spürt das beben und schaut nach unten wo sich direkt unter euren Füßen ein Netz erstreckt in dem ihr ein zu brechen droht.

Genau das verspürte ich. Er war ein Netz das mich hielt aber auch dafür sorgen könnte das ich einbreche, und nie nie wieder auftauche.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 20, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

H;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt