Er stand vor ihm. Den Zauberstab auf seine Brust gerichtet. „Ich muss es machen", schluchzte er. Die Tränen liefen über seine blassen Wangen. „Ich muss Sie töten. Sonst tötet er mich", brachte er unter Tränen heraus. Dumbledore schaute ihm in die Augen. Als der blonde Junge zurückblickte sah er keine Angst, nur die Bitte es zu tun. Er sah den Jungen flehend an. Er wollte, dass der Slytherin ihn um brachte. Doch beide wussten, dass der Blonde es nicht schaffen würde.
Plötzlich hörten beide Schritte den Astronomieturm hochkommen. Ohne sich um zudrehen wusste die junge Schlange wer es war. Sie trat dicht hinter ihn und raunte ihm ein „Gut gemacht, Draco" ins Ohr. Dann fing sie an verrückt zu lachen, wodurch Draco Gänsehaut bekam. Auf einmal rief sie Draco zu: „Töte ihn! Töte ihn endlich!"
Er konnte nicht. Er konnte ihn nicht umbringen. Da tauchte neben ihm Snape auf. Erstellte sich vor seinen Patensohn und richtete den Zauberstab auf Dumbledore. „Bitte Severus, bitte", flüsterte der Schulleiter bevor er von einem grünen Blitz getroffen wurde und den Astronomieturm herunter fiel.
Als Draco zu Snape blickte sah er, dass dessen Augen leicht glitzerten. Als der Professor seinen Blick bemerkte zerrte er seinen Schüler die Treppe herunter. Die Gruppe lief durch die vielen Flure Hogwarts' bis sie an der Großen Halle ankamen. Während Draco mit Snape weiter nach draußen auf das Schlossgelände lief bog Bellatrix in die Große Halle und fing an mit Zaubern die Fenster zu zerstören und auf den Tischen zu laufen. „Bellatrix, komm!", schärfte ihr Snape ein und mit enttäuschter Miene kam sie wieder zu den Anderen. Sie liefen weiter Richtung Verbotener Wald.
Die verrückte Hexe zündete Hagrids Hütte an während die Todesser in den Wald liefen. Auf einmal hörte Draco hinter sich eine bekannte Stimme rufen: „Du hast ihn getötet! Er hat dir vertraut und du hast ihn getötet!" Harry Potter lief auf Snape zu und sah sehr verletzt aus. Kein Wunder, er hatte gerade mit angesehen wie Dumbledore gestorben ist. Eigentlich wollte Draco bleiben und Snape unterstützen, aber dieser schickte ihn mit den anderen Todessern in den Wald.
Bellatrix riss Draco herum und das letzte was dieser sah war wie Harry nach hinten flog, von einem Zauber von Snape getroffen. Schon nach kurzer Zeit im Wald stieß Snape wieder zu den anderen Todessern. Sie verließen das Schulgelände und apparierten ins Malfoy Manor. Der Jüngste lief sofort in sein Zimmer, wo er sich auf den kalten Boden sinken ließ, den Kopf mit den Händen abstützte und weinte. Er ließ alles raus was sich im letzten Schuljahr angesammelt hatte. Die Angst, die Verzweiflung, die Einsamkeit. Einfach alles. Nach mehreren Stunden klopfte es an der Tür. Draco wischte sich schnell die Tränen weg und sah seiner Mutter in die Augen. Sie trat vorsichtig auf ihren Sohn zu und nahm ihn in den Arm.
„Es ist alles in Ordnung", versicherte sie dem weinenden Slytherin, aber auch sie fing an zu weinen. Nichts war in Ordnung. Gar nichts. Das wussten beide genau so gut wie ganz Hogwarts und vor allem Harry Potter, der zur gleichen Zeit neben dem leblosen Körper von Albus Dumbledore kniete, sich an Ginny Weasley lehnte und weinte. Der Held der Zaubererwelt konnte nicht ahnen, dass Draco Malfoy, sein ärgster Feind, der mit an Dumbledores Tod Schuld hatte, auch weinte. Und noch weniger konnte er ahnen, dass es Draco leid tat. Es tat ihm leid Harry, Ron und Hermine immer fertig gemacht zu haben. Es tat ihm leid, dass Dumbledore sterben musste. Und es tat ihm leid, dass auf der falschen Seite stand. Auf der dunklen Seite. Auf der bösen Seite. Auf der Seite von Voldemort.
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Wie gesagt kurz. Aber vielleicht hat es euch trotzdem gefallen. ;-)
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Gezwungen- Harry Potter OneShot
FanfictionWir alle kennen die Szene aus "Harry Potter und der Halbblutprinz" in der Draco Malfoy und Albus Dumbledore sich auf dem Astronomieturm gegenüberstehen. Doch viele wissen nicht was vor allem Draco dabei gefühlt hat, was er danach gefühlt hat. Das is...