let me die... or not? #1

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Sicht: Levi Ackerman

Ich kann das alles nicht mehr. Laufend versuche ich meine Tränen zurück zuhalten. Mir wird seit Jahren kein Glück mehr vergönnt... nur noch Stress zuhause, Mobbing in der Schule und jetzt erfahre ich auch noch durch eine stumpfe Whatsapp Nachricht, dass mein Pferd Jean tot sein soll?! Als ich das gelesen habe bin ich, ohne Bescheid zu geben, aus dem Schulgebäude gerannt... Ich renne so schnell es geht nach Hause. Jean darf nicht tot sein! Er ist alles, was ich noch habe. Meine Tränen verlassen nun doch meine Augen und rollen meine Wangen hinunter. Jean war der einzige, weswegen ich noch nicht aufgeben hatte. Ich habe das ganze Mobbing ertragen für... nichts?! War das alles wirklich für nichts? Am Ende stehe ich nun doch wieder alleine da...

Scheiße man, ohne ihn... wie soll ich das schaffen? Ich konnte ihm immer alles erzählen und er hat mir in Ruhe zugehört.... Er wusste als einziger über meine Homosexualität, Problemen mit meinen Eltern, Mobbing in der Schule und mein selbstverletztenden Verhaltens Bescheid. Ohne ihn kann und will ich das nicht mehr... deswegen darf er nicht tot sein.

Als ich zuhause ankomme war ich vom laufen verschwitzt, aber ich weine nicht mehr. Hektisch schmeiße ich meine Sachen auf die Treppe und mach mich sofort wieder auf den Weg. Meine Haare lasse ich mit Absicht im Gesicht hängen... es soll ja niemand meine rot geschwollenen Augen vom weinen erkennen.

Als ich die Landstraße entlang gehe, hält ein silberner VW mit der Aufschrift "Tierarztpraxis Wagner"... der Tierarzt meines Pferdes Jean. Das Fenster auf der Beifahrerseite fährt langsam runter. Den Blick des 35-Jährigen Arztes kann ich schlecht deuten.

"Levi? Es geht um was wichtiges. Jean war ein sehr gesundes Pferd. Deswegen dachte ich mir schon, dass es kein natürlicher Tod sein konnte... die Blutwerte geben auch den Beweis, dass da jemand nachgeholfen hat. Dein Pferd hat einen ziemlich qualvollen Tod mit Rattengift oder so etwas ähnlichem erlitten. Ich werde da nochmal nachforschen um dir genaueres sagen zu können. Aber du weist, dass sowas strafrechtlich verfolgt werden kann. Denk darüber nach."

Ich kann ihn nur entsetzt angucken. Nach einiger Zeit verabschiedet er sich und fährt weiter. Lange gucke ich ihm noch hinterher, bevor ich was realisiere... es kann nur mein Stiefvater gewesen sein! Er hasst mich und es hat ihm noch nie gefallen, wenn ich zum Stall gehe... vor drei Monaten wollte er meine Mutter überreden, dass wir Jean verkaufen. Wenn es wahr ist, dass er es war... ich werde ihm das nie verzeihen.

Nun hab ich vor Wut Tränen in den Augen und renne wieder. Ich will zum Stall, sofort. Noch zweimal abbiegen... einmal... Plötzlich renne ich gegen eine Person und falle unsanft auf den harten Teerboden. Als ich mich mit meiner Hand abfangen will, reibe ich sie mir auf. Ohne mir was anmerken lassen zu wollen, dass ich mir weh getan habe, stehe ich schnell wieder auf. Meine Haare verdecken meine Augen, sodass derjenige nicht erkennen kann, dass ich geheult habe. Nuschelnd bringe ich noch ein "Sorry" heraus, bevor ich an der Person vorbei gehe. Ich komme aber nicht weit, da ich am Handgelenk festgehalten werde....

~Any

Das war Teil 1 meines Oneshots, könnt mir gerne Verbesserungen schreiben :)

Viel Spaß beim lesen des zweiten Teils

Danke, dass du mich gerettet hast // Erwin Smith x Levi AckermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt