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»Wir müssen sie kriegen!«, brüllte Sanchez in sein Funkgerät und folgte seinen Leibwächtern zu einem der schwarzen Geländewagen, die vor das Casino gerollt waren.
»Der mit den Schwertern hat einen klebenden Peilsender! Verfolgt das Signal und schaltet sie aus! Drei Wagen fahren vor nach Henderson, dort haben wir sie zuletzt verloren!«
Von mehreren verschiedenen Stimmen war ein »Verstanden« zu hören und Sanchez stieg in das Auto ein.
Sie waren uns von Anfang an auf den Fersen und wir konnten den Abstand auch nicht wirklich vergrößern. Ich versuchte den Audi so gut ich konnte durch den Verkehr zu fädeln, aber sehr oft musste ich bremsen, um nicht mit anderen Autos zusammenzustoßen. Unsere Verfolger hatten in der Hinsicht deutlich weniger Probleme, denn sie rammten mit ihren stämmigen Geländewagen kleinere Autos einfach von ihren Fahrstreifen. An der nächsten größeren Kreuzung bremste ich ziemlich scharf und warf das Auto in eine Rechtskurve. Der Audi schlitterte quer an der Ampel vorbei, welche gerade auf Rot gewechselt hatte, ich lenkte dagegen bis ich zu rutschen aufgehört hatte und ging dann wieder voll aufs Gas. Mein Plan war ziemlich gut aufgegangen, denn der Verkehr der sich hinter und vor uns gerade in Bewegung gesetzt hatte, traf zwei unserer Verfolger genau in die Seite, als diese die Kreuzung erreichten. Ich nutze die freie Straße vor mir und beschleunigte weiter. Zwei Streifenwagen kamen uns entgegen und versuchten ebenfalls uns auszubremsen.
»Scheiße, jetzt haben wir die auch am Hals!«, fluchte ich laut.
»Das hat sich schnell herumgesprochen...«, meinte Thomas noch halbwegs gelassen dazu, und versuchte dann schon zum dritten Mal Sarah zu erreichen.
Die Polizeiwagen kamen direkt auf uns zu und alleine aus Intuition ging ich vom Gas und bremste leicht ab, was man von unseren Verfolgern leider nicht behaupten konnte.
Die Polizeiwagen bremsten scharf ab und kamen seitlich schlitternd zum Stehen. Sie hatten mit ihrem Manöver den größten Teil der Straße abgesperrt, aber die Lücke in der Mitte war immer noch groß genug für mein Auto. Einer der Geländewagen war jetzt direkt hinter mir und der andere war schräg rechts hinter mir. Sie hatten fast wieder aufgeholt, und ich sah jetzt bloß noch einen Ausweg. Ich hielt genau auf den linken Streifenwagen zu und ging wieder voll aufs Gas.
»Mike, was machst du da?«, rief Thomas aufgeregt und klammerte sich am Türgriff fest. Die Polizisten sprangen panisch zur Seite und auch unsere Verfolger gingen jetzt vom Gas.
Zwanzig Meter vor den Streifenwagen riss ich den Audi ein Stück nach rechts und fädelte mich haarscharf zwischen den beiden Polizeiautos durch.
Unsere Verfolger versuchten noch, ihre schweren Geländewagen abzubremsen und einen Unfall zu vermeiden, was ihnen in der kurzen Zeit aber nicht mehr gelang und dann in einer riesigen Karambolage endete.
Im Rückspiegel konnten wir beobachten wie unsere Verfolger mit den Polizeiautos kollidierten und sich mehrmals überschlugen.
Triumphierend trommelte ich auf dem Lenkrad herum und auch Tom fing von dem Adrenalinschub begeistert zu lachen an.
»Du wahnsinniger Bastard! Mach das nie wieder!«
»Warum nicht, hat doch gut funktioniert!«
»Fahren wir Richtung Henderson« schlug Thomas vor und zeigte mit der Hand nach links, als wir bei der nächsten Kreuzung waren. Zum Glück hatten wir noch grün und meine Spur war komplett leer.
Ohne groß nachzudenken bog ich nach links ab und beschleunigte wieder.
»Wir haben Vorsprung, lass uns den ausbauen!«
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Desertfire - Wenn die Realität als Fake verkauft wird
ActionDas Leben als Agent ist nicht immer einfach. Gerade dann nicht, wenn man dabei zwangsläufig die Seiten wechseln muss. Mike, Thomas und Sarah, ein Trio aus einem Scharfschützen, einem leichtfüßigen Spion und Kämpfer und einer sehr talentierten Hacker...