Erster Teil - Kapitel 3

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Es war mittlerweile eine Woche her, dass Thomas angeschossen wurde und er war auch schon wieder fit genug, um in sein Kampftraining einzusteigen. Der Schuss, der ihn am Oberschenkel getroffen hatte, hatte glücklicherweise weder Knochen noch Arterien erwischt, und auch die Wunde war schon wieder ganz gut abgeheilt.

Sarah hatte mir die Ersatzteile für den beschädigten Range Rover bestellt und ich war schon seit drei Tagen damit beschäftigt, das Heck des Geländewagens zu reparieren. Ich lag unter der Hebebühne, als sich Thomas zu mir gesellte und mir einen guten Morgen wünschte.

»Morgen! Wie geht's dir?«, fragte ich zurück und rollte unter dem Geländewagen hervor. »Super, wird jeden Tag besser. Komm mal mit, es gibt Neuigkeiten!«

Ich ließ den Schraubenschlüssel in den ölverschmierten Werkzeugkasten fallen und folgte ihm. Als wir in Sarahs Computerraum ankamen lächelte sie uns schon aufgeregt entgegen.

»Wir haben einen neuen Job bekommen! Hört zu!«

Sie spielte die Tonaufnahme unseres Auftraggebers ab.

»Einer meiner Leute hat Javier Sanchez und seine Leute in Las Vegas gesichtet und ihr sollt ihn für mich belauschen, aber nicht ausschalten. Ich handle mit ihm unter falschem Namen und brauche jede Information über ihn, die ihr mir liefern könnt. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass sie in zwei Tagen, dem 15.08, im Mirage an der Bar im Erdgeschoss verabredet sind. Eure Aufgabe ist es, seine nächsten Geschäftstermine, mögliche Lieferadressen und Namen seiner Käufer herauszufinden. Ich war bisher schwer beeindruckt von euren Leistungen und werde auch diesmal auf eure Fähigkeiten vertrauen. Eure Vergütung fällt bei Erfolg auf jeden Fall fünfstellig aus. Viel Glück und gutes Gelingen!«

Ich kratzte mich am Kopf.

»Ich finde für jemanden der solche Aufträge aufgibt, ist er ganz schön freundlich.«

»Ist doch egal, die Bezahlung stimmt und ihr müsst euch ausnahmsweise Mal nicht die Finger schmutzig machen! Ist doch mal was Neues!«, erklärte Sarah enthusiastisch und zeigte uns Bilder des Casinos auf ihren Bildschirmen.

Tom war auch begeistert und rüttelte mir auffordernd an der Schulter.

»Komm schon, das ist doch ein Klacks für uns! Das wird lustig!«

»Ist ja schon gut!«, erklärte ich lachend, »Ich habe ja nicht nein gesagt!«

Thomas grinste zufrieden und wandte sich wieder an Sarah.

»Aber ich brauche einen Anzug! Ich habe nicht mal so ein Outfit. Du weißt schon, wie es im Casino halt üblich ist...«

Sarah nickte und grinste vergnügt. »Hab ich schon bestellt, es müssten morgen ein paar Modelle für euch kommen!«

»Wie praktisch, dass wenigstens du mitdenkst.«, scherzte er zufrieden und wollte sich schon wieder auf den Weg machen. Dann fiel ihm aber noch etwas ein.

»Weißt du zufällig, ob meine neuen Katanas schon da sind?«

Sarah nickte und tippte schnell irgendwas in eines der Tablets ein, das neben ihr auf dem Tisch lag.

»Du meinst deine Plastikmesserchen? Die sollten eigentlich schon im Postfach liegen...«

»Cool! Mike, kannst du mich bitte schnell zur Post bringen?«

Ich hatte zwar nicht wirklich Lust darauf, aber um seinen Enthusiasmus nicht zu bremsen, tat ich ihm den Gefallen und nickte zustimmend.

»Na gut, weil du so lieb fragst!«

Desertfire - Wenn die Realität als Fake verkauft wirdWhere stories live. Discover now