Herzschmerz

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Schon damals habe ich immer geträumt mit ihm zusammen zu sein, was nicht nur Tagträume, sondern auch welche in der Nacht mit sich brachte und auch heute geht es mir noch so. Ich will ihn immer noch in meinen Armen halten, oder er mich und ihn küssen dürfen, wann mir danach ist. So war es schon seit ich ihn das erste Mal gesehen habe.

Darum war es unerträglich seine Nähe bei mir zu haben, während ich ein Verbot meiner Familie im Rücken hatte. Es tat so weh bei ihm zu sitzen, im Wissen, wir können nicht. Immer wieder habe ich mich für meine Angst verflucht. Aber wie könnte ich keine haben? Zu dieser Zeit trennten sich gerade meine Eltern. Mein Vater schlug sie immer wieder blutig und mich auch. Selbst mit Messern und anderen scharfen Waffen sind sie auf einander losgegangen und als es dann vorbei war, prügelte mein Vater mich immer bis zur Bewusstlosigkeit. Immer und immer wieder.

Und keiner hat es mitbekommen, aber darüber sprechen konnte ich auch nicht. Einmal habe ich es meiner Tante erzählt und ihr mich vollkommen anvertraut, auch was Taeyang betrifft. Dafür wurde ich verspottet und bekam zu Hause noch mehr Schläge. Man hatte meinem Vater erzählt, ich würde solche "Lügen" von mir geben. Zum Glück hatte man aber wenigstens meine sexuelle Neigung nicht preisgegeben. Ansonsten würde ich hier mit Sicherheit nicht mehr stehen und Taeyang in sein hübsches, wenn auch sehr wütendes Gesicht schauen dürfe.

,,Verpiss dich doch einfach!" Brüllte er mich an und verschwand im oberen Geschoss. Inseong machte sofort eine schützend krümmende Haltung, da ihm die Situation genau wie mir mehr als unangenehm war. 

Er kennt die Umstände und auch was passiert war. Damals, als mich Taeyang einmal einfach geküsst hatte, war Inseong dabei gewesen und total aus den Latschen geworfen worden. Wir hatten es ihm verschweigen wollen, was Taeyang nicht länger auf sich nehmen wollte. Doch an dem Tag habe ich ihn abgelehnt, wenn auch mit schwerem Herzen. Später hat er nochmal einen Annäherungsversuch gestartet, der ebenfalls fehlschlug. 

Aus Frust habe ich irgendwann angefangen mich mit meinem bisschen Geld in einer Bar zu betrinken, um meinen ganzen Kummer irgendwie zu vergessen. Jeden Tag war ich fix und fertig. Sobald Taeyang nur erwähnt wurde, brach jedes mal erneut mein Herz. Ich wollte ihn so sehr meinen Partner nennen und versank von Sekunde zu Sekunde mehr in Verzweiflung. Ich hatte aufgehört mich mit Inseong und Taeyang zu treffen und verbrachte meine Zeit nur noch in dieser einen Kneipe.

Da sich meine besten Freunde aber Sorgen machten, spionierten sie mir hinterher. Sie wollten wissen was ich treibe und warum sie auf einmal abgeschrieben waren. Natürlich war das Timing der Beiden einfach perfekt. Ein paar Tage zuvor wurde ich immer von einem jungen gut aussehenden Mann angesprochen, der ein Meister im Trinken war. So betrunken wie er immer gewesen ist, so hart war er auch am Flirten. Wenn man bedenkt das Schwule nicht so gern gesehen sind, eine ganz schön mutige Aktion. Ich hingegen war ein Schisser und habe mich nicht getraut ihn abzulehnen. Gegenüber meinem Vater wollte ich nicht zugeben schwul zu sein und bei ihm wollte ich nicht behaupten, ich wäre hetero. Paradox. Das hätte ich aber wirklich machen sollen. Denn als meine Freunde in der Bar waren, trat der Moment ein, wo mein Gegenüber sich mehr Mut als denje angetrunken hatte.

Er küsste mich, was Taeyang nicht entgangen war.

Träume werden wahr / HwitaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt