<Kapitel 3>

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Langsam ging ich um die Ecke des staubigen und dunklen Ganges. Meine Schritten hallten und hinterließen ein gruseliges Echo, welches sich durch die Dunkelheit fraß und dann an einer Wand abprallte. Ich atmete tief durch und ging den Gang weiter entlang. Mit meiner Hand fuhr ich die Wand entlang. Ich hörte ein knarzen und schnell beschleunigte ich meine Schritte. Immer weiter lief ich den Gang entlang, nicht achtend auf Steine, weshalb ich oft umknickte oder stolperte. Verzerrte Stimmen und Rufe ertönten hinter mir und mein Atem ging schneller. Ich rannte und rannte. Dort. Da war ein Licht. Ich atmete erleichtert auf und  bewegte mich schnell auf das Leuchten zu. Meine Schritte wurden immer kleiner und der Weg immer länger. Die Geräusche hinter meinem Rücken wurden immer lauter und ein schmerzvoller Schrei verhallte im Gang. Ich schloss meine Augen, als ich kurz drauf einen schweren Atem in meinem Nacken spürte. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich wich ein Schritt zurück. Er kam auf mich zu. Ich ging einen weiteren Schritt zurück. Er folgte. Ich spürte die kalten Steine der Wand an meinem Rücken und zitterte, wenn überhaupt möglich, noch stärker. Er baute sich bedrohlich vor mir auf und ein Knurren drang aus seiner Kehle. Ich knickte ein und rutschte die Wand hinunter, Tränen strömten mein Gesicht hinunter und ich schluchzte laut auf. Mein Blick war zu Boden gerichtet und ich wartete auf das Ende.

Plötzlich spürte ich etwas an meinem Kinn und merkte wie etwas mein Kopf leicht anhob. Ich blickte in seine Augen und erblickte eine Träne in seinem Augenwinkel und lächelte leicht. Er nahm meine Hand und krallte sich an mir fest. Ich ließ es zu und drückte ihn an meine Brust.

"Finde mich, bitte", sprach er mit einer flehenden Stimme. "Bitte", hauchte er. Immer wiederholte er diesen Satz bis er sich plötzlich aufrichtete und mich anschrie.

"Finde mich!"

Erschrocken fuhr ich hoch. Mein Herz klopfte schnell und mir war heiß, kleine Schweißperlen liefen mein Gesicht hinunter. Oder waren es Tränen?

Langsam und mit zitternden Beinen stand ich auf. Der Boden war eiskalt und ich zog eilig meine Füße zurück unter die warme und kuschelige Decke. Mein Blick wanderte zu meinem Wecker. 3.20 Uhr am Morgen. Eindeutig zu früh wenn man ausschlafen konnte, aber dennoch ließ mein Traum mich nicht los. Ich stieg aus meinem Bett und öffnete leise meine Zimmertür um niemanden aufzuwecken. Auf Zehenspitzen ging ich unsere Treppe hinunter und huschte schnell in die Küche. Mit meiner Hand tastete ich die Wand entlang um den Lichtschalter zu betätigen.

Als das Licht den Raum flutete blinzelte ich einige male um mich an die plötzliche Helligkeit zugewöhnen. Eilig ging ich auf die Küchenzeile zu und griff nach der nach Schokolade riechenden Dose. Ich stellte sie auf die Theke und füllte mir Milch in einen kleinen Topf auf dem Herd

Nach kurzem Kochen fügte ich das Kakaopulver hinzu und rührte in kreisenden Bewegungen um. Ich starrte auf einen Punkt und ging meinen Traum noch einmal im Kopf durch. Wer war der Mann der mir gefolgt war? Warum war ich in diesem Gang?

Ich konnte mir beide Fragen nicht beantworten. Ich füllte mir die Flüssigkeit in meine Lieblingstasse auf welcher 'Reading is chocolate for your soul' stand. Meine Mom hatte sie mir vor einigen Jahren zu meinem Geburtstag geschenkt und seit dem benutzte ich sie regelmäßig.

Ich schlürfte an meinem Getränk und schaute aus dem Fenster. Die Nacht war Sternenklar und der Mond schien in vollen Zügen auf unseren Garten.

Mit einem Seufzen stieß ich mich von der Theke ab und verließ die Küche.

Wieder zurück in meinem Zimmer stellte ich die nun leere Tasse auf die Fensterbank und krabbelte wieder in mein flauschiges Bett. Ich legte mich auf die Seite und schloß die Augen. Nach einigen Minuten schlief ich ein.

Summer Love~Zayn Malik~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt