Kapitel 8

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Am nächsten Morgen wachte ich mit dem Wecker auf. Obwohl es Samstag war, hatte ich ihn mir gestellt. Ich drückte seufzend den „Mute" Knopf und sah auf die leuchtenden Ziffern. 7:45 Uhr. Heute würde ein langer Tag werden. Heute würde ich den Mann im Krankenhaus besuchen.

Ich setzte mich auf mein Bett und fuhr mir durch die Haare. Gott, Rosalie du hast diesen Mann schwerverletzt.

Doch wie tritt man so jemandem gegenüber? Ich kannte ihn ja nicht mal. Ich wusste nichts über ihn. Und ich war Schuld an einer Narbe an seinem Oberarm.

Ich zog mich an, ein Sweatshirt und eine Jeans, und lief in die Küche. Meine Mama war schon wach und stand am Herd. Irgendwie roch es nach einer Mischung aus angebrannter Milch und Fleisch.

„Rosischatz! Guten Morgen!" begrüßte sie mich freudig und schenkte mir ihr typisches Mom-Lächeln. „Ich habe dir schon einen Teller Rührei hingestellt, ich weiß ja du hast es eilig."
Rührei also. Das war die Bezeichnung für die klebrige Masse auf meinem Teller. Ich lächelte meine Mama an, ich liebte sie aber kochen war eindeutig immer die Sache meines Papas gewesen.

„Danke Mom, aber ich nehm ein Brot auf die Hand mit. Ich habe mich für 9:00 Uhr in der Klink als Besucher angemeldet, will ich nicht verpassen." sagte ich so sanft wie möglich und griff nach einem Apfel, welchen ich unter den Wasserstrahl der Spüle hielt.
Mama nickte und ließ von dem Rührei ab. Sofort begann sie Brot vorzubereiten.

Eine halbe Stunde später verließ ich das Haus. Ich hatte mich dazu entschlossen heute den Bus zu nehmen, da ich noch immer irgendwie traumatisiert von dem Unfall war.

Acht Minuten vor um Neun trat ich durch die großen Glastüren des Klinikums, während ich nervös meine Jacke aufmachte. Sofort schlug mir der Geruch von Desinfektion und Klink in entgegen und ich wär am liebsten auf dem Absatz wieder umgedreht und zurückgefahren, doch ich wusste ich musste hier sein.

Ich sprach einen jungen Arzt an, welcher mich freundlich anlächelte und mir erklärte, dass die Abteilung für Unfallchirurge im dritten Obergeschoss zu finden sei. Ich bedankte mich und entschied mich dann kurzerhand die großen Treppen nach oben zu laufen.
Ich wusste zwar, dass ich nicht laufen wollte weil ich sportlich sein wollte sondern vielmehr, weil ich das bevorstehende herauszögern wollte, aber mit jeder Treppenstufe die ich nahm wurde mir mehr und mehr bewusst das ich die Begegnung nicht umgehen konnte.

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hey :) ich hab wieder einmal ein Kapitel geschrieben. Es ist nicht besonders lang, aber ich hoffe das ist nicht so schlimm.

Was denkt ihr, was erwartet sie im Krankenzimmer? Auf wen wird sie treffen und wieso macht sie sich so viele Gedanken?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 18, 2018 ⏰

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Missing You Comes In Waves - Tonight I'm DrowningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt