Kapitel 13

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Shinichi POV:

Es fühlte sich an, als ob ich entführt worden wäre; ich durfte das Haus nicht verlassen und stand unter Beobachtung eines mir unbekannten Mannes.

Ich war zwar ziemlich erleichtert gewesen, als KID meine Bitte angenommen und dem Treffen mit Ran zugestimmt hatte, doch dass ich jetzt auch noch bewacht wurde, ging mir dann doch etwas zu weit.

Allerdings musste ich zugeben, dass ich mir das wohl selbst zuzuschreiben hatte. Aber wer konnte von einem Detektiv auch erwarten, sich eine solche Chance entgehen zu lassen?

Ich seufzte und lehnte mich in das Sofa, auf dem ich saß, zurück. Ich ging davon aus, dass ich mich hier im Wohnzimmer befand, auch wenn hier kein einziges Bild und keine Fotos vorzufinden waren und es auch sonst etwas leblos wirkte. Ich vermutete, dass KID vorsorglich alles entfernt hatte, das mich auch nur auf die geringste Spur bringen konnte.

Da hatte er gute Arbeit geleistet, denn ich hatte bis jetzt wirklich nichts spektakuläres herausfinden können.

Ich sah mir den Mann, der es sich neben mir auf einem weiteren Sofa bequem gemacht hatte und in einer Zeitung las, etwas genauer an.

Er trug zwar eine Maske, doch konnte ich klar erkennen, dass es sich um einen älteren Herren handeln musste. Ich meinte, diese Statur schon bei dem ein oder anderen Diebstahl von KID gesehen zu haben, er war also sehr wahrscheinlich sein Komplize. Bei den nächsten Auftritten des Phantomdiebes würde ich noch genauer darauf achten.

Er las die ganz normale Tageszeitung und blickte nur ab und an auf, wenn ich mich bewegte. Wahrscheinlich hatte der Meisterdieb ihm gesagt, er solle nicht mit mir reden, da ich seine Stimme sonst wiedererkennen würde, also antwortete er auch nicht auf die Fragen, die ich ihm gestellt hatte.

Ich seufzte erneut. Ich hatte keinerlei Ahnung, was ich tun sollte. Es war bereits einige Zeit her, seit KID sich auf dem Weg zum Treffen gemacht hatte, doch wusste ich nicht, wann er wiederkommen würde.

Sollte ich wirklich die ganze Zeit hier auf dem Sofa verbringen? Dieser Gedanke gefiel mir nicht sonderlich gut, doch ich fürchtete, etwas anderes blieb mir nicht übrig.

Ich spürte noch immer die Erschöpfung dieses Körpers, auch wenn ich eigentlich genug geschlafen haben müsste. Zu meinem Erstaunen war der Schmerz meiner Wunden allerdings fast verflogen, dieses Mittel tat also wirklich seinen Zweck. Wenn ich so darüber nachdachte, würde mir und meinen Wunden eine kurze Dusche bestimmt gut tun, seit dem Vorfall hatte ich nämlich noch nicht die Möglichkeit gehabt, mich zu waschen. Außerdem konnte ich so vielleicht auch etwas Zeit tot schlagen.

Also wandt ich mich an den mich fast vollkommen ignorierenden Mann. Dieser allerdings zog lediglich eine Augenbraue nach oben, als ich ihm die Frage stellte, ob ich wohl Duschen gehen könnte. Er schien einen Moment zu überlegen und bevor er sich dagegen entscheiden konnte, meinte ich: „Sie wollen doch nicht, dass die Gesundheit dieses Körpers zusätzlich zu den Wunden noch in Mitleidenschaft gezogen wird, richtig? Außerdem werde ich während ich dusche wohl kaum irgendetwas anstellen können."

Er sah mich durchdringlich an und schien verschiedene Argumente gegeneinander abzuwiegen, bis er schließlich nickte. Er legte die Zeitung beiseite und gab mir mit einer Geste zu verstehen, dass ich ihm folgen sollte. Und genau das tat ich.

Der Mann gab mir ein Handtuch und Wechselkleidung, bevor er die Tür des Badezimmers schloss und mich so endlich allein ließ.

Es überraschte mich nicht, dass hier keine Spiegel vorzufinden waren, auch wenn ich es insgeheim gehofft hatte. Auch Fenster gab es keine, was wohl einer der Gründe war, weshalb der Mann meiner Bitte nachgekommen war. Sonst wäre die Gefahr, dass ich abhauen würde, wohl zu hoch gewesen. Es war wirklich wie eine Entführung, nur dass weder Lösegeld noch ein Erpressungsmittel im Spiel waren.

Langsam streifte ich die Kleidung von KID ab und legte sie beiseite. Ich würde wohl aufpassen müssen, damit die Verbände nicht nass wurden, wahrscheinlich würde aus der Dusche also eher ein schnelles Abwaschen werden.

Ich setzte mich auf den Rand der Badewanne und wollte gerade nach dem Duschkopf greifen, als ich es bemerkte. Ich schluckte, als ich zwischen meinen Beinen etwas sah, was ich bei diesem Körper wohl nie hätte sehen sollen. Es war... nun ja, sagen wir einfach, es war eine ganz normale Reaktion eines Mannes. Nur warum musste das ausgerechnet jetzt passieren?!

Doch die größte Frage war: was sollte ich jetzt machen? Ich konnte KIDs Körper doch nicht einfach so lassen, das wäre für uns beide sehr unangenehm. Sollte... ich einfach das tun, was ich mit meinem Körper in diesem Fall gemacht hätte?

Und da kam mir mit einem Mal die Frage auf, was er eigentlich in dem Fall tun würde, wenn mein Körper in dieser Lage steckte. Bei ihm konnte man nie wissen, was er vorhatte.

Ich schüttelte den Gedanken wieder ab. Vielleicht wollte ich das auch gar nicht so genau wissen.

Ich atmete tief durch und versuchte zunächst einmal, mich zu beruhigen. Ich musste wohl oder übel etwas gegen das Problem da unten unternehmen, der Dieb musste ja nicht zwingend etwas davon erfahren, richtig?

Zögerlich bewegte ich meine Hand zu KIDs Mitte, unsicher ob das, was ich tat, auch wirklich das richtige war.

Sobald ich das Glied jedoch sanft berührte, durchfuhr dem Körper ein wohliger Stoß. Ich wusste gar nicht, wie sensibel KID war, wenn allein diese Berührung eine solche Reaktion auslöste. Und wenn ich die Spitze...

Ein Seufzer entkam meiner Kehle. Ich erschrak. Es war immer noch ungewohnt, eine andere Stimme zu hören, während ich sprach, doch dieses Stöhnen... Ich bin mir nicht sicher, ob ich es in meinem eigenen Körper hätte ignorieren können. KIDs Stimme, sein ganzer Körper; ich fühlte mich, als ob verrückt werden würde. Lag es nur daran, in einem anderen Körper zu stecken? Oder war es, eben weil ich mich in dem Körper des Diebes befand?

Auf all diese Fragen kannte ich keine Antwort. Aber was ich wusste war, dass wir so schnell wie möglich wieder in unsere eigenen Körper zurück mussten, denn ich konnte nicht sagen, was sonst noch passieren würde.


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