Rose, Scarlett und ich saßen auf der Tribüne und sahen dem Footballteam beim Training zu. Mein Blick war auf Luke gerichtet, wie er mit dem Football durch das Feld stürmte, er war sehr schnell.
Als er einen Punkt erzielte, sah er hoch zu mir und ich lächelte ihn schwach an, ehe er sich wieder dem Spiel zuwendete.
Scarlett wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum und ich sah sie fragend an. "Ist was?"
Da bemerkte ich, wie Rose und Scarlett mich ansahen und auf einmal fingen loszulachen. Ich runzelte verwirrt die Stirn. Rose erklärte:"Oh man Mel, du hast Luke voll angestarrt."
Doch ich zuckte bloß mit den Schultern und richtete meinen Blick wieder auf das Spiel, die anderen Beiden taten es mir gleich.
Nach 10 Minuten legten sie eine Pause ein und stellten sich an den Rand des Feldes, um zu trinken. Luke sah zu mir und lächelte mich schüchtern an, irgendwie sah das süß aus. Sofort wendete ich meinen Blick ab und sah zur Seite, wo Scarlett und Rose saßen. Mal wieder sahen sie mich amüsiert an und Rose fragte: "Zu schüchtern?"
"Hä?" Ich wusste nicht was sie meinte, dann erklärte sie: "Na zum hingehen." Genervt stöhnte ich, sie versuchte immer wieder, mich zu ihm zu bringen.
Ich sah wieder auf das Feld, wo unsere Schulbarbies grade zu den Jungs gingen. Gespannt sah ich ihnen zu, weil ich wusste, dass sie sich wieder ranmachen würden. Mal wieder.
Diane, die 'Anführerin' der Barbies, stellte sich sehr nah vor Luke und legte ihre Hände in seinen Nacken, dann zog sie ihn runter und sie küssten sich, naja besser gesagt leckten sie rum.
Ich spürte wie meine Augen heiß wurden und mir eine kleine Träne die Wange runterlief. Luke und Diane lösten sich und Luke sah hoch zu mir, doch ich ballte bloß meine Hände zu Fäusten und ging weg. "Arschloch", murmelte ich noch. Ich weiß, dass wir uns gesagt haben, wir dürfen beide tun was wir wollen mit den anderen, aber es schmerzte trotzdem sehr.
Ich ging zum Parkplatz und die Tränen liefen einfach so runter. An den Gedanken von vorhin, zerfiel mein Herz in mehrere tausende Teile. Gerade als ich in mein Auto stieg, hörte ich eine Stimme meinen Namen rufen. Es war Niklas, ein guter Kumpel von mir und ebenfalls in der Footballmannschaft.
Sofort stieg ich aus und er breitete seine Arme aus. Natürlich fiel ich ihm sofort in seine Arme und weinte mich aus. Beruhigend strich er über meinen Rücken und küsste meinen Scheitel. "Du weißt doch das er dich trotzdem liebt, Kleine."
"A-a-aber esss tut s-sooo w-w-weh-eh-eh...", schluchzte ich in Niklas Trikot. Es war verschwitzt, was mich aber wenig störte, denn so sah man meine Tränen nicht auf seinem Tshirt. Niklas sagte nichts, er ließ mich einfach weinen, wofür ich ihm sehr dankbar war.
Als ich mich so langsam beruhigt hatte, schaute ich zu ihm hoch. Er lächelte mich mitfühlend an und ich lächelte schwach zurück. Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter Niklas, die meinen Namen rief. Es war nicht schwer, die Stimme jemanden zu zuordnen. Diese Stimme war so wunderschön wie keine andere. Rau, tief und sexy zugleich.
Ich löste mich von Niklas und ging schnurstracks zu meinem Auto, ohne mich nocheinmal umzudrehen. "Melody", rief er weiter, doch ich ignorierte ihn kalt.
Plötzlich hielt eine warme Hand mein Handgelenk fest. Sie war so weich und dennoch kräftig. Diese Berührung tat gut, es ist schon ziemlich lange her seit dem letzten Hautkontakt. Die Schmetterlinge in meinem Bauch kamen auch zum Vorschein und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper und mein Handgelenk fing an zu prickeln.
Ich schloß fest meine Augen bevor ich mich endlich zu ihm umdrehte und in seine wunderschönen braunen Augen blickte. Neue Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich versucht mühsam sie zurückzuhalten, doch ein paar fanden ihren Weg meine Wange runter.
Sofort sah er mich besorgt an, doch ich sah zur Seite und riss meinen Arm los, doch sein Griff verstärkte sich und ich kam nicht los von ihm. "Lass mich los!"
Er wurde wieder etwas ernster. "Nein!"
"Was willst du Alejandro?!"
Hilflos sah ich zu Niklas, der aber schulterzuckend wegging. Arschloch. Das konnte der mir doch nicht antun.
"Sprichst du mich noch nicht mal bei meinem Vornamen an?" Er klang etwas sauer. Warum war der denn jetzt bitte sauer?!
"Warum bist du denn jetzt sauer?!" Wütend sah ich ihn an, doch meine Tränen wollten sich einfach nicht entfernen.
"Das sollte ich dich lieber fragen."
"Achso bist du jetzt bloß gekommen, nur um zu fragen, weshalb ich abgehauen bin?! Das geht dich 'nen scheiß an!"
"Ich weiß wohl warum! Aber warum bist du dann traurig oder sauer, was auch immer." Ich glaub der verarscht mich grade. Er tut so, als hätte er seine ganzen Gefühle nie empfunden. Bei dem Gedanken flossen noch mehr Tränen. "Du bist so ein Arsch!", schrie ich so laut ich kann. Er zuckte sogar schon zusammen.
"Was hab ich denn jetzt schon wieder getan?", fragte er wütend. Ok, es steht fest, er wollte mich wirklich auf den Arm nehmen.
"Mich verletzt!"
"Ich dachte wir haben GEMEINSAM entschieden eigene Wege zu gehen, um uns von unseren Gefühlen zu erholen."
"Es verletzt mich trotzdem! Ich liebe dich du Arsch!" Ich schaute ihn geschockt an, diese Worte hatte ich schon lange nicht mehr gesagt seit unserer gemeinsamen Entscheidung. Er schaute mich ebenso geschockt und überrascht an. "Mel..."
"Was Mel, huh?!", fing ich wieder an zu schreien, nachdem ich mich gefasst hatte.
"Ich glaube es wäre besser wenn ich gehe", sprach er überraschend ruhig.
"Ja verpiss dich endlich zu Diane und lass mich gefälligst in ruhe!" Hasserfüllt durchdrang ich ihn mit meinem Blick und er ging dann auch weg. Ich sah ihm nach und er schlug auf eine Wand ein, ehe ich einstieg und wegfuhr.
Was habe ich bloß getan?

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Please hate me
Roman pour AdolescentsWas wenn zwei Menschen sich lieben, es wissen, aber es trotzdem besser finden getrennte Wege zu gehen? Melody Mahone Freundlichkeit, Gemeinheit und Hilfsbereitschaft in Person, Königin der Schule und Käpt'n der Cheerleadermannschaft und Luke Alejand...