Kapitel 4

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Jae's Pov.

Nun wusste ich aber nicht, worüber ich mit ihm reden könnte. Vielleicht erstmal über das Wetter oder sowas. Smalltalk halt. Obwohl... Ich hasse Smalltalk. Mit sowas komme ich nicht zurecht. Ich könnte ihn ja aber auch etwas persönliches fragen... Nein, das würde zu komisch kommen. Aber seit wann interessiert mich, was die anderen komisch fanden?

„Sungjin?...” , begann ich meinen Satz. Belustigt beobachtete ich, wie er, verwirrt ohne Ende, aufsah. „... Wie gefällt es dir hier eigentlich?” „Wie... Wie es mir hier gefällt?”, sagte er zögernd. Ich nickte leicht. Genau das sollte er mir jetzt beantworten. „Die anderen sind nett...", murmelte er leise. Ich nickte zustimmend. Wenigstens war es eine Antwort, welche halbwegs mit dem Thema zu tun hatte, aber dennoch wusste ich nicht, wie es ihm nun hier gefällt. „Und... Dir?”, flüsterte er, nach einiger Zeit des Schweigens, kaum hörbar. „Recht nett hier.”, flüsterte ich genauso leise. Wir sahen uns an und schwiegen wieder. Warum, wusste ich nicht. Aber irgendwie wollte ich nicht, dass er schwieg. Ich wollte wieder seine Stimme hören. Also musste ich jetzt etwas tun...

„Und was gefällt dir am besten hier? Also mir gefällt das Essen am besten.”, versuchte ich dann, die eher angespannte Stimmung zu lockern. „Mir gefällt...”, fing er schüchtern an. Ich sah ihn hoffnungsvoll an. Endlich kein Schweigen mehr... Doch hatte ich mich zu früh gefreut, denn daraufhin erwiederte er nichts mehr und starrte nur abwesend an die Wand. Ich bemerkte, dass er wirklich etwas hatte sagen wollen, es sich dann doch anders überlegt hatte. Okay klug Jae, das hätte jeder bemerkt. So saßen wir dann also wieder eine gefühlte Stunde schweigend nebeneinander.

Ich glaube langsam, dass ich früher zu oft angeschwiegen worden bin und es deshalb nicht mehr abkann, wenn jemand schweigt. Normalerweise achtete ich nicht auf diese Abneigung, aber diesmal ließ sie mir keine Ruhe. „Sungjin... Lass uns doch etwas spielen.”, sagte ich in einem Ton, welcher keinen Widerspruch zuließ.
Bob schien gefallen daran zu finden und willigte ein. Kurz darauf sah er überlegend in eine Ecke. Ich glaube, dass er darüber nachdenkt, was man denn jetzt spielen könnte. Bevor er sich noch überanstrengte, nahm ich ihm die Aufgabe lieber ab. „Wir werden jetzt Mensch Ärger dich nicht spielen.”, legte ich fest. Er nickte, stand auf und holte das Brettspiel, welches er dann vor mir ablegte. Ich öffnete die Verpackung und legte das Spielbrett auf den Tisch, wärend Sungjin sich eine Farbe aussucht, was rein zufällig aber die Farbe war, welche ich eigentlich nehmen wollte. Nun musste klein Jae also ohne seine Lieblingsfarbe auskommen, so traurig es auch klingen mag.

Happy Ending || Jae X SungjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt