Der erste Job

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Nach einer ausgiebigen Begrüßung von Isabelle hatten wir uns alle ein wenig beruhigt und saßen im Gästezimmer das für mich eingerichtet worden war. "Wie ist es so in Idris?", fragte Jace mich gerade "Wir waren so lange schon nicht mehr dort...", bemerkte Isabelle. Nickend begann ich zu erzählen. "Es hat sich äußerlich nicht viel getan, aber die erwachsenen Schattenjäger sind alle damit beschäftigt sich entweder auf einen Krieg vorzubereiten oder Valentin ausfindig zu machen... Mein Dad, er ist geradezu fanatisch was ihn betrifft... seit...seit", ich stockte. Noch immer schaffte ich es nicht normal über den Tod meiner Mutter zu reden. Ich spürte eine warme Hand auf meinem Unterarm. Ich blickte auf die Hand und dann zu der Person der sie gehörte. Alec bemerkte meinen Blick und zog die Hand wieder zurück. "Es tut uns schrecklich Leid das du sie verloren hast.", sprach Isabelle für alle und Jace nickte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und nickte einfach nur. Dann klopfte es an der Tür. Wir sahen uns alle einen Moment an "Herein...", rief ich der Person auf der anderen Seite der Tür entgegen. Kurz darauf steckte Hodge seinen Kopf ins Zimmer und sah uns düster an "Kinder es gibt Arbeit für euch! In fünf Minuten seit ihr in der Bibliothek und zwar kampfbereit!" Isabelle seufzte "In 5 Minuten habe ich nie und nimmer ein gutes Outfit zusammen gestellt!" Ein Lachen ging durch die Runde.

Die anderen waren gegangen um sich wie ich umzuziehen. Schnell schlüpfte ich in eine schwarze Hose und darüber wiederum ein schwarzes Spitzentop. Ich bedauerte es nicht das wir als Schattenjäger schwarz trugen. Im Gegenteil diese Farbe begleitete mich schon mein ganzes Leben. Die einzige Farbe die ich trug war das dunkelblaue Amulett das ich um den Hals trug. Es hatte meiner Mutter gehört, genauso wie meine schlanke Stele auf deren Spitze ebenfalls ein blauer Stein eingelassen war. Meine Haare steckte ich noch schnell hoch und packte meine beiden Engelsschwerter die ich mittels Lederbändern auf meinem Rücken befestigte und zwei kleineren Dolchen an meinem Nietengürtel. Als ich in der Bibliothek ankam waren die Jungs bereits dort. Ich ging die Treppe hinab auf Hodges Schreibtisch zu. "Was erwartet uns?", fragte ich als ich auf die drei zuging. Sie drehten sich zu mir um und ich spürte die Blicke der Jungs an mir kleben. Jace zwinkerte mir zu und stieß Alec mit dem Ellenbogen in die Seite. Ich lächelte nur etwas zurückhaltend. "Ein junger Dämon treibt in einem Nachtclub sein Unwesen... er sucht Kontakt zu schönen Mädchen um sie... naja um den Finger zu wickeln.", erklärte mir Hodge. "Worauf warten wir noch!", rief Isabelle die perfekt gestylt herein gestürmt kam und sich bei mir unterhakte. "Jetzt brauchen wir nur noch ein hübsches Mädchen.", bemerkte Jace und fing sich im nächsten Moment einen kräftigen Hieb von Isabelle ein. "Halt die Klappe Jace!"

Wir fuhren mit der U-Bahn zu diesem Schuppen der eindeutig voll war mit Kindern der Nacht. Drinnen angekommen viel mir der junge Dämon mit den blauen Haaren sofort ins Auge. Isabelle hatte darauf bestanden den Lockvogel zu spielen und ich hatte ihr diesen Wunsch nicht abgeschlagen. Sie stolzierte in der Disco herum wie ein Storch und machte jedem hübsche Augen der auch nur im entferntesten nach einem Mann aussah. Alec und ich gingen gerade in einen Nebenraum der das Lager für Getränke und andere Dinge war. Alec sah sich ein wenig um, während ich etwas unschlüssig daneben stand. "Du hast dich verändert.", begann er plötzlich. Verwirrt sah ich ihn an "Was meinst du?", fragte ich und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er sah mich weiterhin ernst an "Du wirkst stärker, selbstsicherer... " eine Atempause entstand und er sah mir tief in die Augen und ich erwiderte seinen Blick. Seine blauen Augen hebten sich von seiner hellen Haut und seinem schwarzen Haar ab. Seine Augen waren so blau wie der Stein meines Amulettes. "...schöner.", endete er seinen Satz. Mein ganzer Körper begann zu kribbeln. Doch die Tür schwang auf und Isabelle brachte den blauhaarigen Dämon im Schlepptau mit. Hinter ihnen stieß Jace dazu.

Dem Dämon dämmerte langsam was auf ihn zukam. "Schattenjäger!", zischte er. "Bingo!", trällerte Isabelle. "Du musst ihn nicht dafür loben das er das offensichtliche erkennt Izzy.", meinte Jace mit hochgezogener Augenbraue. Alecs Blick lag immer noch auf mir, aber ich versuchte mich auf diesen Dämon zu konzentrieren. Also zog ich meinen Dolch heraus und hielt sie ihm unter das Kinn. "Irgendwelche Informationen die uns interessieren könnten?", fragte ich mit kaltem Unterton. "Ihr seid so gut wie tot!", schrie er mich an. Meine Klinge drückte leicht in sein Fleisch. Er schrie und schlug mir den Dolch aus der Hand. Durch den Stoß landete ich an der gegenüberliegenden Wand. Nun zogen auch die anderen ihre Waffen und attackierten den Dämon. Dann hörten wir einen Schrei. "Stopp! Tötet ihn nicht!", kreischte ein Mädchen das plötzlich in der Tür stand. Ihr Haar feuerrot mit einem ängstlichen Gesicht. Jace wirbelte herum während Alec dem Dämon gerade den Rest gab. Die letzten Worte des Dämons bevor er zu Staub zerfiel waren: "Valentin wird euch alle vernichten!" Das Mädchen mit dem roten Haar rannte nach draußen als Jace auf sie zuging. Isabelle half mir auf. "Alles in Ordnung?", fragte Alec. Ich nickte leicht. "Habt ihr vergessen den Schleier über euch zu legen?", fragt ich die beiden und deutete auf die Tür an der das Mädchen eben noch stand. Beide schüttelten den Kopf. "Warum konnte diese Mundi uns dann sehen?" Meine Frage blieb fürs erste unbeantwortet.

City of Change (Chroniken der Unterwelt FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt