Kapitel 5 - Winteridylle?

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"Sprache von Bijuus (nicht Kurama in Menschengestalt), Vertrauten Geistern und Yuurei."

'Gedanken von Bijuus, Vertrauten Geistern und Yuurei.'

'Gedanken von Menschen/ Gedankliche Unterhaltung mit Bijuus oder Yuurei'

"Ganz normale laute Unterhaltung"

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Inzwischen war einige Zeit vergangen ohne das irgendetwas interessantes passiert war. In der Akademie war ich einer der besten, gab mir aber keine Mühe mich von selbst aktiv zu beteiligen. Ich antwortete wenn ich gefragt wurde und dabei beließ ich es. Leider wurde im ersten Jahr auf der Akademie nur Theorie behandelt, sodass wir nicht mal ein bisschen Abwechslung bekamen. Am schlimmsten fand ich jedoch das viele erst jetzt wirklich rechnen und schreiben gelernt hatten. Immerhin hatten die meisten schon lesen können.

Auch das zweite Jahr war kaum besser, aber immerhin begannen wir mit den ersten Kampfübungen und den Grundsätzen der Chakra-Kontrolle. Der einzige andere der mindestens so gelangweilt wie ich wirkte war Kurama, der wie mir aufgefallen war nicht selten im Unterricht schlief. Und das ohne auch nur einmal wirklich erwischt zu werden. Doch mir war auch aufgefallen das sich sein Verhalten mir gegenüber verändert hatte. Er bezog mich in den Pausen mit ein, wenn mich die anderen wieder mal zu übersehen schienen. Anfangs hatte es mich gestört, doch inzwischen hatte ich das zu schätzen gelernt. Immerhin fühlte ich mich nicht mehr so ausgeschlossen und kam auch dazu Shinos Rat zu befolgen. Ich beobachtete also wie die anderen sich verhielten und versuchte mich zumindest teilweise anzupassen und normal zu verhalten. Wesentlich mehr begrüßte ich jedoch, dass Kurama das gleiche auch zuhause machte. Er hatte es sogar geschafft Minato und Kushina zu ein paar gemeinsamen Trainingseinheiten zu überreden. Dabei hatte ich sogar einiges gelernt und unter anderem meine Chakra-Kontrolle und meine Geschwindigkeit verbessert. Minato und Kushina waren recht beeindruckt, denn vor allem für die Kontrolle meines Chakas schien ich beinahe eine Art Instinkt zu haben. Ich konnte unglaublich schnell Chakra schmieden und nach meinem Willen kontrollieren, beispielsweise um meine Geschwindigkeit und Kraft zu erhöhen.
Zwar gab es immer noch einige Lektionen von denen sie mich ausschlossen, aber das störte mich kaum noch. Inzwischen hatten wir es so geregelt das wir Dienstag und Freitag alle zusammen trainierten und an den anderen nur Kurama und Naruto. Damit war ich vollkommen zufrieden schließlich brauchte ich auch noch Zeit für Yuureis Training, das nebenbei bemerkt wesentlich anstrengender und gnadenloser war als das des vierten Hokagen und seiner Frau. Ich freute mich also über die zwei Tage an denen sie mich nicht quälen konnte. Ich erinnerte mich noch gut daran wie sie das zum ersten Mal bemerkt hatte, sie war die nächsten zwei Wochen eingeschnappt gewesen und hatte mich noch schlimmer gequält als sonst. Ich hatte ihr den Triumph gelassen und mich einfach weiter auf mein Training konzentriert.

Inzwischen war das dritte Akademie-Jahr fast um und auch das eigentliche Jahr neigte sich dem Ende zu. Es blieben nur noch drei Jahre übrig, ehe wir die Genin-Prüfung ablegen mussten. Heute war der letzte Tag und wir bekamen unsere Endjahreszeugnisse,  meines war wie erwartet gut, schließlich waren meine schriftlichen Noten, sowie meine praktischen, immer Sehr gut und ich hatte mich auch ein wenig um meine mündlichen bemüht. Letzteres war wahrscheinlich der einzige Grund warum ich besser als Kurama war, der jedoch nur schnaubte und irgendetwas von „über tausend Jahre und nervig und langweilig" gemurmelt hatte. Der einzige andere der auch nur nah an uns herankam war Sasuke, der Uchiha in unserer Klasse. Wäre der Nara, ich glaube Shikamaru war sein Name, nicht so faul, könnte er auch so gute Noten haben, aber das ist seine eigene Angelegenheit.
Naruto war heute nach der Schule noch mit ein paar Freunden verabredet, also würde Kurama wohl auch dabei  sein. Eigentlich wäre ich auch mitgekommen, aber ich brauchte heute einfach mal etwas Zeit für mich. Allein. Also entschuldigte ich mich und machte mich vorzeitig auf den weg nach Hause. Dort schmiss ich meinen Rucksack in die Ecke und beschloss etwas im Wald spazieren zu gehen, in der Nacht war der erste Schnee gefallen und es war nicht warm genug geworden, als das die Sonne ihn hätte schmelzen können. Zwar würde das grelle, durch den Schnee noch verstärkte, Sonnenlicht unangenehm sein, aber das war mir der Anblick und vor allem die Atmosphäre wert.

So kam es das ich kaum 15 Minuten später durch den Wald stapfend, die Augen geschlossen und mich, auf meine anderen Sinne verlassend, die Menschenleere Stille genoss. Natürlich war es nicht wirklich still, vor allem nicht für meine geschärften Sinne, aber die natürlichen Waldgeräuche waren allemal angenehmer als die der vielen Menschen im Dorf.

Da wurde ich plötzlich von unten am Fuß gepackt und in die Tiefe gezogen. Ich riss die Augen auf, nur um sie gleich wieder vor dem grell glitzerndem Schnee zu verschließen. Bevor ich reagieren konnte war ich umgeben von Erde und spürte wie ich in die Tiefe gezogen wurde. Ich wagte nicht zu atmen, oder mich überhaupt zu bewegen, aus Angst einfach losgelassen zu werden und jämmerlich zu ersticken. Jetzt war ich froh im Sommer beim schwimmen mit den anderen gelernt zu haben wie man mithilfe von Chakra länger die Luft anhalten konnte, man musste es einfach nur in die eigene Lunge leiten, wo es es dem Körper irgendwie ermöglichte mehr Sauerstoff aus der vorher eingeatmeten Luft zu ziehen als normalerweise möglich. Das Ende meiner unfreiwilligen Tour unter die Erde kam so abrupt wie sie angefangen hatte. Ich schlug hart auf einem Untergrund. Die Luft wich mit einem Zischen aus meinen Lungen und ich verlor kurz das Bewusstsein.

Ich schnappte hustend nach Luft als ich fast sofort wieder zu Bewusstsein kam. Als ich mich halbwegs gefangen hatte öffnete ich die Augen und musste mehrmals blinzeln, ehe ich halbwegs etwas erkennen konnte. Dem Anschein nach befand ich mich in einer Höhle. Einer Höhle ohne Ein- oder Ausgang, ich war gefangen. Entsetzt riss ich die Augen auf und wollte auf die Beine springen, aber ehe ich auch nur halb wieder auf den Beinen stand wurde ich von etwas zurückgerissen. Das es Ketten waren sagte mir das metallische Klirren. Ich war gefangen, allein in einer Unterirdischen Höhle. Nicht in der Lage Chakra aufzubauen oder zu nutzen, es war als würde es einfach verschwinden, sobald ich es zu schmieden begann. Vermutlich waren die Ketten schuld daran.

"Ich muss mich beruhigen"
Flüsterte ich leise, fast lautlos und versuchte mehrmals tief Luft zu holen. Ich konnte das Zittern jedes einzelnen Atemzugs spüren.
"Denk nach! Denk nach! Denk ..."
Ich musste einen Ausweg finden, irgendwie musste ich hier raus. Es musste doch einen Ausweg geben. Irgendeinen, Irgendwie.

'Yuurei?'
Stille.
'Yuurei??!'
Immer noch Stille, ich spürte wieder Panik in mir aufsteigen. Was auch immer mich von meinem Chakra abschnitt, hielt mich anscheinend auch von ihr fern. Ich war also vollkommen auf mich allein gestellt. Und ich hatte nicht die leiseste Ahnung wie ich hir wieder rauskommen sollte. Ich hatte das Gefühl das es kälter wurde, war mir aber nicht sicher ob diese Kälte von außen kam oder von der Leere in meinem Inneren herrührte.

Ich lehnte mich an die Seitenwand der Höhle, die Knie eng an meinen Körper gezogen, die Arme in dem Versuch mein Zittern zu unterdrücken darum geschlungen und mein Kin auf sie gelegt. Ich zitterte nicht vor Kälte, sondern aus Angst und Einsamkeit.

Die Chronik des Verlorenen Clans: Teil 1 -  AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt