On her own?

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Kapitel 1


New York. Die Stadt die niemals schläft. Die Stadt der unendlichen Möglichkeiten, der größten Träume und der niemals enden scheinenden Hektik. Das Zentrum der Welt, dass aus Amys Sicht zu wenig Schotten beherbergt.

Es war Sommer und der Central Park wurde, wie jedes Jahr zur grünen Lunge der Metropole. Kinder spielten auf den grünen Wiesen und einzelne Passanten schenkten den unbeschwerten Kindern ein warmes Lächeln.

Gleich neben der Wiese erstreckte sich ein Teich durch den ganzen Park. Folgte man dem Weg durch den Park, kam man nach einem kleinen Spaziergang an einer Brücke an.

Der Boden bestand aus dunklen Brettern und das Geländer aus hellem Stein. Sie war augenscheinlich ziemlich neu und nur wenige liefen wirklich drüber.

Einer der wenigen Menschen war eine rothaarige Frau. Sie lief auch an den Kindern vorbei und schenkte diesen ein Lächeln. Aber ihr lächeln war anders. Es spiegelte nicht nur die Freude der Kinder wieder. Es sah fröhlich und traurig zugleich aus. Es war einer dieser Momente, den es nur einmal gab. Nur einmal hätte man diese Verschmelzung aus etwas Wunderschönem und gleichzeitig traurigen hinbekommen können und nur diese Frau konnte es.

Sie lief weiter. Über die Brücke und an einem Brunnen vorbei, bis sie an einem Felsen ankam, der wie aus dem Nichts auf einer Wiese stand. Sie setzte sich hoch und fing an in der Sommersonne zu lesen.

Es verging ungefähr eine Stunde, bis die Frau aufstand und den Park verließ. Außerhalb der grünen Welt warteten graue Häuserblöcke.

(Amys POV)

Amy kramte schnell einen Zettel aus ihrer Tasche. Auf dem Zettel standen einige Dinge, die sie noch zu erledigen hatte, bevor ein paar Freunde vorbeikommen. Rory und Sie haben heute ihren Hochzeitstag... den zweiten in New York in den 1940gern.

Es waren zum Glück schon mehr Wörter durchgestrichen als noch da standen.

" Ok. Mir fehlen nur noch Getränke und Blumen.", sagte Amy zu sich selbst. In New York hört eh niemand zu. In Leadworth hätte es wahrscheinlich jeden interessiert, aber nicht in New York.

Amy wollte gerade über die Straße laufen als....
Ein Automobil kam genau auf sie zu ... und nicht zu langsam.

Jeder gesunde Mensch wäre zur Seite gegangen, aber Mrs. Pond stand wie angewurzelt da und konnte sich nicht bewegen.

Plötzlich packten sie zwei starke Arme und zogen sie von der Straße.

" Geht es ihnen gut?", fragte eine männliche Stimme. Der Mann klang sehr schottisch.

Amy schaute ihn an. Es war ein älterer, grauhaariger Mann mit wirklich großen Augenbrauen.Er trug eine dunkelrote, samtige Jacke und schwarze Hosen.

" Ja mir geht's gut. Danke für das zurückziehen. Ich glaube das hätte schlimm geendet. ", Amy überlegte kurz, ob sie das Folgende sagen sollte oder nicht. Lieber nicht, vielleicht fühlt sich der Mann gekränkt und... " Sind sie Schotte?" .... zu spät.

Der Mann lächelte, " Ja, und sie auch wie ich sehe. "

" Wow. Ich hab wirklich noch nie einen anderen Schotten in New York getroffen.", Amy freute sich darüber. Irgendwie fühlte sie sich nicht mehr so allein.

So langsam wurde das Gewicht der Einkaufstaschen schwer in ihren Händen.

" Soll ich ihnen vielleicht was abnehmen? Es sieht sehr wackelig aus.", sagte der Mann .

Amy schmunzelte. Schotten verstanden sich auch ohne Worte.

" Das wäre sehr nett, aber ich muss weiter."

" Naja, ich hab nichts vor, also könnte ich ihnen die doch bis nach Hause tragen."

Amy hätten wahrscheinlich bei jedem anderen Bürger New Yorks und ganz Amerikas nein gesagt, aber diesem Mann vertraute sie irgendwie... als ob sie ihn seit Ewigkeiten kannte.

" Sie würden mir damit wirklich den Tag retten. ", Amy lächelte ihn warm an.

Er lächelte zurück, " Na dann geben sie mal her."

Amy gab dem Mann vorsichtig die Tüten. Sie begannen in Richtung eines kleinen Ladens zu laufen, in dem Amy noch die besagten Getränke holen wollte.

Amy begann mit dem Small Talk , " Ich hab ganz vergessen zu fragen wie mein Lebensretter heißt."

Der Mann schien kurz zu überlegen.

" Smith. John Smith. Und sie ?"

John Smith. Amy konnte nicht anders. Sie musste schmunzeln.

" Amelia. Amelia Pond."

" Schön sie kennen zu lernen, Amelia Pond.", sagte der Mann während er ihr unter den vielen Tüten die Hand reichte.

Amy gab ihm die Hand und lachte kurz.

" Amelia Pond...",wiederholte er, " ... das ist ein wunderschöner Name."

Amy musste sofort an den Doctor denken," Danke..."

Es verging kein Tag an dem sie sich nicht fragte wie es ihrem zerlumpten Freund geht. Ob er allein ist oder tot.... Sie wollte jetzt nicht genauer darüber nachdenken. Sie hoffte nur manchmal, für das Wohl des Universums, dass er jemanden gefunden hat, der verrückt genug ist. Sie wechselte schnell das Thema in ihrem Kopf.

" Also was hat sie aus dem schönen Schottland hierher geführt?"

" Oh... Ich bin nur auf der Durchreise. Ich hab gehört New York ist einen Besuch im Sommer wert.", er schenkte ihr erneut ein Lächeln.

'Wie recht er doch hat ', dachte Amy. Im Sommer war alles soviel bunter. Die Stadt bestand nicht nur noch aus grauen Straßen und aneinanderlehnenden Häuserschluchten. Sie blühte buchstäblich auf. An jeder Straßenecke stand ein Blumenstand. Amy beschloss sich die Blumen die sie noch brauchte einfach später zu holen .

" Und sie?", der ältere Mann riss sie aus ihren Gedanken.

Damit hätte sie rechnen müssen. Was sollte sie sagen? Naja ... ich und mein Mann waren Zeitreisende, sind jetzt aber im New York der 1940ger gefangen, weil uns ein weinender Engel in der Zeit zurückversetzt hat. Und unser bester Freund,der uns sonst immer rettet kann uns nicht mit seiner blauen Zeitmaschine abholen, weil die Zeitlinien zu verheddert sind.

Sie wollte nicht ihre schweren Tüten allein nach Hause schleppen, also entschied sich für eine Lüge.

" Nun ja. Mein Mann und ich wollten einfach in die Stadt ziehen.", sagte sie so überzeugend wie nur irgendwie möglich.

Sie waren vor dem Laden angekommen.

" Würden sie kurz warten? Ich muss nur kurz etwas zu trinken kaufen.", fragte sie, in der Hoffnung der Mann hätte noch Zeit dafür.

" Natürlich. Lassen sie sich ruhig Zeit, ich warte hier auf der Treppe.", sagte er und setzte sich auf die Treppe neben dem kleinem Geschäft.

Ein paar Minuten später kam Amy mit einer weiteren Tüte in der Hand aus dem Laden.

Der Mann wollte sie ihr schon abnehmen, aber Amy fühlte sich schon schuldig genug. Erst rettet er ihr das Leben und jetzt will er ihr auch noch den kompletten Einkauf tragen.

" Nein die Tüte nehme ich. Sie haben schon genug zu tragen.", sagte Mrs. Pond in einem freundlichen Ton.

" Wie sie meinen.", erwiderte der Mann genau so freundlich.," Sie erwähnten vorhin ihren Mann. Sind sie verheiratet?"

" Ja. Wir haben heute sogar Hochzeitstag . Deswegen auch der Großeinkauf."

" Und ich dachte sie lassen sich immer den Einkauf tragen."

Das brachte Amy zum lachen.

Der Mann grinste auch, " Herzlichen Glückwunsch übrigens. Zum Hochzeitstag."

" Danke ...", Amy war sich sicher, dass dieser Mann der netteste New Yorker war dem man nur begegnen konnte. Neben Rory natürlich.

Sie liefen eine lange Avenue herunter. An den Straßenseiten standen große Bäume, die einen kühlen Schatten in die Sommerskyline von Manhatten warfen. Einige Minuten später standen sie vor dem kleinen Haus von Amy und Rory.

" Ich kann ihnen gar nicht genug danken.", Amy meinte es todernst.

" Ach sie brauchen mir nicht zu danken. Heute ist ihr Hochtzeitstag. Gehen sie rein zu Rory und genießen sie den Tag. ", schon wieder dieses herzzerreißende Lächeln.

Amy lächelte und wollte sich gerade verabschieden als....

" Warten sie mal. Woher wissen sie wie mein Mann heißt? Ich habe den Namen meines Mannes nie erwähnt.", Amy verstand die Welt nicht mehr.

" Oh sie haben ihn erwähnt... sie werden es nur vergessen haben.", er wirkte sehr nervös.

" Ich bin mir sicher ich hab ihn nicht gesagt."

" Wissen sie manchmal hört oder sieht man etwas, das man nicht für möglich hält. Ihr ganzer Verstand versucht sie davon zu überzeugen, dass es nicht echt ist. Aber wäre die Welt nicht langweilig und vorhersehbar, wenn sie mit Verstand geschaffen wird? Man sollte viel häufiger seinem Verstand Einhalt gebieten, um für seinen Glauben Platz zu schaffen und für die Fantasie, denn Beide benötigen endlosen Platz und man sollte sie nicht beschränken, in dem man erwachsen wird."

Amys Mund stand weit offen und sie wusste nicht was sie sagen sollte.

" Seit wann lügen sie mich an Amy?"

Amy fing an zu weinen. , "Doctor?"

Fortsetzung folgt...

Zwei Schotten in New YorkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt