Schnitte hier, Schnitte da

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Ich war mittlerweile in der vierten Klasse. Das Thema mit der Vergewaltigung habe ich schon längst verdrängt. Ich hatte viel schlimmere Probleme. Ich wurde fertig gemacht, so fertig dass ich nicht mehr Leben wollte. Ich wurde von meiner Klasse ausgelacht und beleidigt. Ich wollte nicht mehr. Irgendwann ergriff ich den Mut und ging zu meiner Klassenleitung und erzählte ihr alles, ich habe so sehr geweint. Sie lachte mich einfach nur aus und meinte, wenn ich                        wenn ich weiterhin solche Lügen erzähle muss sie wohl zu Hause anrufen. Ich hatte solche Angst davor, dass sie anrief, ich hatte Angst vor meinen Eltern. Als dieser Schultag endlich vorbei war rannte ich einfach nach Hause. Ich wollte niemanden mehr sehen. Meine Eltern waren arbeiten und ich war den ganzen Tag alleine. Ich weinte die ganze Zeit. Ich wünschte mir den Tod. Ich wollte nicht mehr. Ich fand eine spitze Nagelfeile im Bad und setzte sie am Bauch an und zog durch. Es tat weh, aber auch gut, zu gleichen Zeit. Es war ein komisches Gefühl aber es schien zu helfen und danach fühlte sich auch alles besser an. Es war, als hätte ich keine Probleme mehr. Ich setzte wieder an und schnitt nochmal in meine Haut. Ich tat dies von diesen Moment auch öfters, aus den Wunden wurden Narben und aus den Narben wurden Erinnerungen an eine schreckliche Zeit.

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⏰ Last updated: Nov 24, 2018 ⏰

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Aus dem Tagebuch einer Depressiven..Where stories live. Discover now