Es war dunkel... Nicht nur in meinem Zimmer, sondern in meinem ganzen Leben, in meinem Verstand. Wieso war das so? Keine Ahnung.. anscheinend stimmte irgendwas mit meinem Kopf nicht. Die meisten sagen, dass ich verrückt bin. Doch gibt es einen Fachausdruck für mein dunkles Leben, Depression.
Wie so oft liege ich in meinem abgedunkelten Zimmer und starre an die Decke, während sich alles in meinem Kopf dreht. Mir war schwindelig. Es war schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Ich hatte keine Motivation um überhaupt aufzustehen oder etwas zu essen. Am liebsten würde ich weinen, aber irgendwie fühlte ich gar nichts. Wie einfach es doch wäre mir Schmerz hinzuzufügen, wenigstens würde ich dann etwas fühlen. Was würdet ihr davon halten, wenn ich einfach mein Leben beende? Vielleicht fühle ich dann wenigstens einmal etwas, auch wenn es nur kurz andauert. Gedanken verloren griff ich links in die Schublade, meiner Kommode, und hielt eine noch volle Packung Schmerzmittel in der Hand.
Bevor ich noch tiefer über den letzten Gedanken nachdenken konnte öffnete sich plötzlich meine Zimmertür und ich wurde von einem hellen Licht geblendet, so dass es mir im ersten Moment schwer fiel zu erkennen, wer in meinem Türstock stand. War dies das Ende? Hatte ich endlich das helle Licht erreicht?
Nach einpaar mal blinzeln konnte ich erkennen wer da stand. Es war Phil, nicht der Tod, sondern Phil, mein bester Freund. Er hatte ein mildes Lächeln aufgesetzt, hierbei meinte ich einzelne Tränen in seinen Augen sehen zu können, wobei er sehr Wehleidig aussah und hielt einen Teller in der rechten Hand. Sogleich überkam mich der duftende Geruch von Pfannkuchen.
"Dan? Danny Boy?" ertönte die liebliche Stimme von Phil. Es war mir nur allzu bekannt, dass es ihn sehr schmerzte, wenn es mir so schlecht ging.
"Phil?" krächzte ich mit rauer Stimme. Mein Gott, wie lange war es nun schon her, dass ich das letzte mal meine Stimme verwendet habe? Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und kam mit dem Tablett auf mich zu "Ich weiß, dass es dir heute wieder nicht gut geht.. Deswegen wollte ich dir dein Frühstück ans Bett bringen. Es ist Pfannkuchen Donnerstag" sagt Phil während er das Tablett auf mein Nachtkästchen neben mich stellte. Ich muss schon sagen...die Pfannkuchen duften richtig gut, sie waren mit Ahornsirup übergossen, aber ich hatte keine Motivation. Wahrscheinlich merkte Philly dass ich am grübeln war, denn plötzlich sagte er "kann es sein, dass du wieder keine Motivation zum Essen hast? Das ist gar kein Problem, ich fütter dich einfach."Bevor ich auch nur zur Antwort ansetzen konnte, hatte er sich bereits an die Bettkante gesetzt und hielt mir eine Gabel mit Pfannkuchen vor den Mund. Nach kurzer Überlegung öffnete ich dann meinen Mund und ließ mich von ihm füttern, bis die ganzen Pfannkuchen verputzt waren.
Seine warme und weiche Hand streichelte mir leicht über die linke Wange "Dann lass ich dich mal weiter schlafen... Ich weiß dass du dann immer deine Ruhe brauchst" murmelte Phil während er zum Aufstehen ansetzt und hierbei seine Hand wegzieht. Reflexartig packte ich sein Handgelenk. Phillys blaue Augen, die einen sprenkler an grün beinhalten kreuzten meine fast schwarzen Augen.
Mit diesem Blick forderte er mich praktisch zum reden auf "ähm... Würdest du dich neben mich legen? Du musst auch gar nichts machen. Einfach da sein...bitte" überkam es mich plötzlich.Ein sanftes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, ohne etwas zu sagen, hob er die schwarz, weiß Karierte Decke an und legte sich auf den freien Platz neben mich. Zugleich wurde mir von innen heraus warm. Mein bester Freund öffnete seine Arme und zog mich an seine Brust, still kullerten mir dann langsam die dicken, warmen, salzigen Tränen runter. Phil sagte nichts, sondern streichelte mir sanft über mein Haar und ließ mich weinen.
Ich war ihm so dankbar gewesen... Phil ist und war schon immer mein bester Freund. Dieser Tag ist nun ein halbes Jahr her und seit dem geht es mit mir bergauf, ohne meinen Philly hätte ich das niemals überstanden.
Das war eine dieser Nächte, welche mich meine Gefühle gegenüber Phil total überdenken ließen...
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Bild von Tumblr @nacecye
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"Do you ever think about Dad?"
FanfictionDan und Phil führen ein normales Leben mit ihren ganzen Youtube-Videos. Bis Phil ein Geständnis macht und sich so ziemlich alles für beide ändert. Das führte von Einem zum Anderem und plötzlich müssen sie sich auch noch um die kleine Nichte von Dan...