"Do you ever think about Dad?"

Kapitel 3

"PHIIIIL" schrie ich ganz laut. Da er wieder, zu meinem Ärgernis, überall im Wohnzimmer seine Socken verteilt liegen ließ. Irgendwann würde ich ihm noch seinen Mund mit den Socken stopfen.

"DAAAANNNNN" Hör ich Phil aus seinem Zimmer zurück rufen. Er verarscht mich, das spüre ich! Schnell hob ich all seine Socken auf, rannte in sein Zimmer und bewarf ihn mit jeder einzelnen.

Schützend hob Phil seine Hände über sein Gesicht und verstecke sich kurzer Hand unter seiner Bettdecke.
"Oh nein, so kommst du mir nicht davon!" sofort sprang ich auf ihn und versuchte Phil aus seinem Versteck zu befreien. Er gab alles um sich aus meinem Angriff zu lösen, letztendlich gab er auf und kam total verzottelt unter seiner Decke raus.

Wir waren beide schwer am Atmen, ich saß mit gespreizten Beinen auf seiner Hüfte und unsere Gesichter waren sich so nah, wie noch nie. Ich konnte seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren. Es kitzelte und fühlt sich gut an. Unsere Pupillen wurden größer und unsere Lippen bewegten sich langsam aufeinander zu. Es fehlten nurnoch einpaar Zentimeter. Ich wollte es unbedingt, jetzt war der richtige Zeitpunkt. Hoffentlich wollte Phil das auch, aber ich war mir sicher.

Jetzt oder nie. Mein Kopf beugte sich langsam immer weiter in die Richtung von Phils weichen Lippen, meine Augen schlossen sich und ich konnte schon beinahe ein Prickeln spüren.

Plötzliche ertönte die schrille Klingel von unserer Haustür!

Ich fiel mit einem lauten gerumpel quasi vom Bett, so sehr schreckten wir auseinander. "Ich ähm.." stotterten meine Stimmbänder. Phil sah mich mit seinen großen, blauen Augen an, seine Brust hebt und senkt sich schnell. Die Nervosität war ihm offensichtlich anzusehen "Dan.. Das.. Ich lie-". Kurz darauf klingelte es noch einmal, diesmal aber viel länger.

Wir sprangen beide auf und sprinteten zu unserer großen weißen Holztür.
Phil öffnet die Tür und ich stand schräg hinter ihm. Die Autos, welche an unserer Wohnung vorbei fuhren, waren gut zu hören. Aufeinmal ertönte eine tiefe Stimme, welche mir Gänsehaut bereitete, "Daniel Howell?" hinter der Haustür.
"Ja?" fragte ich und blickte endlich auf die unbekannten Besucher.

Einer der beiden nahm seinen Hut ab und sah mich traurig an "Ich bin Officer Brown und das ist mein Kollege O'Neil" fing der rechte von beiden Polizisten an zu sprechen.

"Officer was ist hier los?" fragte ich direkt und meine Augen wurden immer größer. Mein Puls schlug höher und es wurde total warm.
"Mr. Howell... Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen.. Aber Ihr kleiner Bruder Adrian Howell ist zusammen mit seiner Frau bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Es tut mir sehr leid, der andere Beteiligte stand unter Alkoholkonsum und hat die Kontrolle des Wagens verloren und hat sie von der Straße gedrängt.. Beide waren auf der Stelle tot."
Die letzten Worte konnte ich kaum noch verstehen, mein kompletter Hals fing an zu brennen und es bildeten sich immer mehr Tränen in meinen Augen, bis ich nichts mehr erkennen konnte.

Ein tiefes, verzweifelts schluchzen entwich meiner Kehle "Nein.. Nein.. Das.. Nein...." war das einzige was ich stottern und schluchzen konnte, während ich an der Haustür zu Boden rutschte.

Phil starrte mich mit großen blauen Augen an, auch bei ihm kamen die Tränen. Er schaffte es noch die Polizisten zu verabschieden mit den Worten "D-Danke Officers.."
Officer Brown nickte leicht "Wir kommen in 2 Tagen nochmal vorbei.. Bis der erste Schock verdaut ist, weil es gibt leider einpaar Rechtliche Angelegenheiten die wir klären müssen.."

Mein bester Freund nickte leicht und schloss dann langsam die Tür. Ich saß immernoch auf dem Fußboden und starrte ins Leere, dabei kullerten einzelne Tränen aus meinen Augen.
Phil setzte sich neben mich und drückte mich fest an seine Brust, nun fing auch er an zu weinen, dabei streichelte er mir sanft über den Kopf.

Phil half mir.. Sein Geruch, es war wie eine Mischung aus Fruit Loops und seinem Bruno Banani Deo. Sein Körper strahlte eine Wärme aus... Es tat gut, dass Philly mich nur in seinen Armen hielt und erstmal schwieg.