May rannte ihrem Chef entgegen. ,,Oh gott, alles okay?!", wollte sie hektisch von diesem wissen und musste sich zurück halten ihm nicht um den Hals zu fallen. ,,Um noch mal auf das Angebot auf der Fahrt zurückzukommen... Also ich könnt' jetzt echt n Drink brauchen", murmelte der größer, winkte dann aber ab. ,,Sicher, dass alles gut ist?", fragte die Brünette erneut, dieses mal jedoch eindringlicher. ,,Ja, alles noch dran", bekam sie die Antwort. Seine Stimme war jedoch rauer als sonst. Natürlich war sie das. Immerhin ist er vor keinen zehn Minuten mit 550 Sachen von der Strecke geflogen. Es war ein Wunder, dass er überhaupt noch sprach. ,,Hörst du mir überhaupt zu?!", riss der Rennfahrer seine Assistentin aus ihrer Gedankenwelt. ,,Was? Ich hab nicht zugehört", gestand diese kleinlaut. ,,Ich sagte, dass ich heim fahren werde. Nimm dir den Rest des Tages Frei", wiederholte der grünäugige Hüne mit einem Lächeln auf den Lippen. ,,Achso. Danke", nickte May und stapfte davon. Sie war ganz rot angelaufen als er sie anlächelte. Eigentlich wollte sie fragen ob sie nicht doch mitkommen sollte, aber das war ihr in dem Moment einfach zu peinlich. Sie kannte ihn nun schon vier Jahre und trotzdem war sie viel zu verklemmt ihm gegenüber, zumindest behauptete er das immer.
Flash währenddessen ging durch die vielen Rennställe und Tribünen auf den Parkplatz und stieg in eines der selbstfahrenden Taxen ein. Durch die Zusammenarbeit mit SilverZone, einer der Top hersteller der Wunderautos musste er nicht einmal zahlen. Stattdessen gab er einen Code auf einem kleinen Bildschirm welcher statt einem Lenkrad auf dem Amaturenbrett befestigt war. ,,Willkommen - Flash. Bitte geben Sie ihr Ziel ein", verlangte die mechanische Stimme. Dieser Bitte folge der Rennfahrer nur zu gerne, seufzend lehnte er sich im Sitz zurück als das Auto auch in Bewegung setzte. Leicht massierte er mit seinen Händen die schmerzenden Schultern.
May hatte nur etwa 10 minuten zu Fuß von der Rennstrecke zu ihrem Apartment welches Flash ihr freundlicherweise zahlte. Es war sehr schön. Ein großes Wohnzimmer in rot und weiß gehalten, eine riesige Terrasse mit Ausblick auf die Berge New Hollywoods, natürlich in Richtung der aufgehenden Sonne gebaut. Die Küche war zwar klein aber modern eingerichtet, das Schlafzimmer dagegen war schlicht, aber auch sehr schön. Dazu gab es noch einen kleinen Arbeitsraum. May machte sich essen. Während das Wasser für die Nudeln kochte sah die in ihr riesiges Aquarium. Es war groß, säulenförmig und stand mitten im Wohnzimmer neben der Couch. Sie liebte es. Darin hielt sie kleine Clownfische und ein paar andere schöne Tierchen welche sie von ihrem Chef bekam. Allerdings wusste sie, und dafür schämte sie sich selbst etwas, nicht einmal um welche Arten es sich handelte. Der Herd gab ein leises Piepsen von sich. Das Wasser war heiß genug.
Er schob das weiße Pulver in eine dünne Linie auf dem Glastisch des wonzimmers zusammen, sah sie eine weile an um sie sogleich energisch vom Tisch zu wischen. Seine sonst so glanzvollen smaragdgrünen Augen waren blutunterlaufen. Dicke Augenringe hoben sich auf der blassen Haut deutlich auf. Seine geballten Fäuste trafen auf das dünne Glas welches zwar gefährlich ächzte doch stand hielt. Flash lehnte sich zurück, presste sich die Hände auf sein Gesicht und schrie seine Frustration einfach heraus. Nicht weil er verloren hatte, nicht weil er schon wieder in alte Verhaltensmuster zurück gefallen war. Ein weiteren Abend saß er alleine zuhause auf der Couch. Was brachte ihm Geld wenn er es nur allein ausgeben konnte? Was brachten ihm Fans wenn er trotzdem jeden Abend allein verbrachte? Und heimlich fragte er was May wohl gerade tat. Ob sie auch an ihn dachte?
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The Racers
Roman pour Adolescents2081 Flash L. Kaminari ist ein Extremsportler. Er betreibt den offiziell gefährlichsten Sport: Slingshot-Racing. Geschwindigkeiten über 600km/h, Hindernisse und kurvenreiche Strecken. Rennsport auf höchstem Niveau. Dabei weiß er gar nicht, dass es M...