5 - nothing breaks like a heart

2.2K 72 11
                                    

„well, there's broken silence
by thunder crashing in the dark
and this broken record
spin endless circles in the bar
this world can hurt you
it cuts you deep and leaves a scar
things fall apart, but nothing breaks like a heart"

Ich fühle mich schrecklich.
Wie in aller Welt kam diese Seite von mir an die Oberfläche? Ich kann Zac nicht leiden, so viel ist wahr. Und ich wünsche ihm jedes mal fette eklige Pickel ins Gesicht, wenn er mich wieder mit einem seiner Sprüche belegt.
Besonders nach dem, was er gestern zu mir gesagt hat, konnte ich meine Wut einfach nicht mehr im Zaum halten. Aber das rechtfertigt nicht, dass ich mich wie ein trotziges Kind verhalten habe. So wurde ich nicht erzogen.

Ich weiß, dass er genauso wenig wie ich in dieser Situation feststecken will und dass er genauso wenig etwas dagegen tun kann.
Anstatt mir Gedanken um meine Freunde zu machen, die möglicherweise gerade in Gefahr sind, habe ich es für wichtiger gehalten, einen Streit mit Zac anzufangen. Was für eine sinnlose Verschwendung von Energie!

Die richtige Entscheidung ist jetzt, nach unten zu gehen und mich bei ihm zu entschuldigen. Oder zumindest einen Waffenstillstand auszuhandeln solange wir in dieser ausweglosen Situation feststecken.
Das rede ich mir jetzt schon seit einer Stunde ein, aber obwohl ich eigentlich vernünftig genug bin, mich nicht stur und dumm zu verhalten, lässt mein Stolz sich einfach nicht abschalten.
Das ist doch lächerlich!

Ich sehe es schon vor mir, sein überhebliches Grinsen. Dieses seltsame, halbseitige, halbherzige Grinsen, das mich nie so kalt lässt wie es sollte. Was ein Schwachsinn.
Ich fange schon an, alles zu romantisieren. Werde ich gleich in meiner Situation auch noch eine Fügung des Schicksals sehen? Was kommt danach? Rede ich mir etwa ein, dass Zac gar nicht so ein übler Kerl ist, hm?

Ich stehe von meinem Bett auf und sage mir, dass ich eine Kanne Tee kochen werden. Dafür muss ich nach unten gehen. Wenn ich dabei auf Zac treffe und wir unsere Unstimmigkeiten klären können - wunderbar.
Als ich auf dem letzten Treppenabsatz angekommen bin, mache ich meinen Rücken gerade und laufe schnurstracks auf die Küchenzeile zu.
Zac liegt auf dem Sofa und er schläft. Schön, Problem gelöst.
Ich stelle gerade die Kanne mit Wasser auf den Wasserkocher als ich ein Geräusch höre, dass mich zusammen zucken lässt.
Ping.
Mein Kopf schnippt zu Zac, der immer noch regungslos auf dem Sofa liegt.
Das einzige Geräusch ist jetzt der leise Ton des Fernsehers, auf dem noch immer die Nachrichten laufen.
Innerhalb einer einzigen Sekunde stehe ich neben ihm, suche um ihn herum nach dem Handy, das ein Geräusch von sich gegeben hat.

Zac scheint darauf zu liegen, aber schließlich kann ich es unter seinem Arm hervor fischen.
Gerade als ich es zum Leben erwecke, höre ich, wie Zac etwas murmelt. Dann schlägt er die Augen auf und sieht mich überrascht an.
Ich blicke enttäuscht auf das Display und lasse dann das Handy rücksichtslos aus meiner Hand direkt in Zac's Gesicht fallen.
Was zur Hölle?"
Ich gehe zurück zur Küchenzeile und suche nach Teebeuteln und Honig.
„Was willst du mit meinem Handy, Emma?"
Ich zucke die Schultern.
„Es hat ein Geräusch gemacht. Ich dachte, du hast doch Empfang und vielleicht eine Nachricht von den beiden bekommen, aber es stand nur da, dass dein Akku fast alle ist."
Ich schaue ihn dabei nicht an.

„Was, glaubst du, gibt dir das Recht, einfach an mein Handy zu gehen?" Er klingt richtig wütend. Mittlerweile ist er, glaube ich, auch aufgestanden. Zumindest sieht es aus dem Augenwinkel so aus. Drama Queen.
„Was mir das Recht gibt? Vielleicht diese scheiß Situation? Reg dich bitte nicht so auf. Ist ja nicht so als würde mich brennend interessieren, welchen Porno du dir zuletzt angeschaut hast."
Plötzlich steht er neben mir.
„Du bist so eine verdammte ..." Er sieht mich mit funkelnden Augen an.
Himmel, wie kann denn jemand nur so anstrengend sein?
Das Wasser kocht mittlerweile und ich schütte es über den Teebeutel in meiner Tasse.
Gerade in dem Moment hält mich Zac am Arm fest, sodass ich abrutsche und mir etwas Wasser auf den Unterarm kippe.
„VERDAMMTE SCHEIßE!"

Herz aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt