Besuch im Krankenhaus

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„In der Wunschwelt selbst können aufgrund der starken Magie keine Kinder gezeugt werden. Alpträume mit Kinderwunsch müssen dafür Sex in einer der Welten der Geborenen haben. Das Positive hieran ist, dass man in der Wunschwelt nicht verhüten muss."
-Da Rules
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Die nächsten Tage waren geprägt von einer positiven Vorfreude, als wir zusammen alles für unser Baby planten. Zwar gab es hin und wieder Meinungsverschiedenheiten wegen der Farbe der Wand im neuen Kinderzimmer, oder ob Lane zu Lucian ins Zimmer ziehen sollte, oder Lucian doch eher zu Lane, aber alles in allem war die Stimmung fröhlich.
Fiona freute sich sehr, nicht mehr das einzige Kind zu sein, und mein Vater hatte sich schließlich mit dem unvermeidlichen mehr oder minder abgefunden. Momentan war er so oder so meistens bei meiner Mutter im Krankenhaus. Meine Schwester Keylin begleitete ihn manchmal, wenn auch nicht immer.
Heute war ein Tag, da würde sie mitkommen, und ich auch. Für mich war es etwas komisch, da ich sie nie richtig kennen gelernt hatte, aber sie war immer noch meine Mutter, und nicht freiwillig aus meinem Leben fern geblieben. Schuld war nur Ray, die alles kaputt gemacht hatte, was wir gerade erst langsam wieder aufbauten.

„Sag deiner Mutter noch nichts von der Schwangerschaft." Sagte Darren gerade zu mir, als er seine Jacke anzog. Ich blickte ihn genervt an. „Der Arzt hat gesagt, sie darf sich nicht aufregen. Wenn sie stabiler ist kannst du es ihr immer noch sagen." Er drehte sich um und blickte mir ernst in die Augen. „Bitte Lucy."
Natürlich wollte ich auch nicht das sie einen Herzinfarkt bekam oder so. Jennifer Hawkon war von Ray unglaublich fertig gemacht worden und nach wie vor in einem beschissenen Zustand.
„In Ordnung. Ich werde nichts sagen was sie aufregen könnte." Stimmte ich zu und blickte zu meiner Schwester Keylin, die Stumm an der Tür wartete.
Lucian lief Kurz an ihr vorbei, da er die Treppe herunter kam und ins Wohnzimmer wollte. Sie wurde rot, aber er ignorierte sie vollkommen weil er nichts von ihr wissen wollte. Er holte bloß das Magazin mit den Möbeln weil er mit Lane etwas besprach.
„Bis später Lucy." Sagte er auf dem Rückweg, das Prospekt in einer Hand. Die andere Hand legte er an meine Wange und küsste mich flüchtig zum Abschied. Dann wanderte er die Treppe wieder nach oben.
Ich blickte ihm hinterher und wedelte mit dem Schwanz.

„Können wir?" fragte mein Vater nun ungeduldig. Er mochte die Zwillinge nicht, aber dieses Problem durfte er gern behalten, schließlich war es seins.
„Ich verstehe immer noch nicht warum wir mit dem Mana Zug fahren. Wir sind Alpträume. Wir können teleportieren." Sagte ich etwas zickig als wir das Haus zu dritt verließen. Fiona stand oben bei Lane mit am Fenster und winkte. Ich winkte ihr lächelnd zurück.
„Wenn wir aus dem Nichts auftauchen, könnte Jennifer sich aufregen." Sagte mein Vater. Ich schüttelte den Kopf. Wer behauptete denn, dass wir in ihr Krankenzimmer teleportieren mussten? Aber ich gab diese Diskussion auf. Wenn es ihn glücklich machte sich die Hacken abzulaufen...
„Ich bin kein Alptraum. Ich kann nicht teleportieren." Fügte Keylin der ganzen Sache hinzu. „Ist in Ordnung. Man könnte dich zwar mitnehmen, aber es ist ja schon Gut. Wir fahren mit dem Manazug, wie gewöhnliche Leute." Sagte ich resigniert.

Eine halbe Stunde später waren wir beim Krankenhaus und baten um Besuchserlebnis. Die Krankenschwester hatte gute Laune und sagte vergnügt: „Miss Hawkon hat Sie schon erwartet. Ihr geht es immer besser. Wenn sich alles Verhält wie bisher, wird sie in ungefähr einer Woche mit Ihnen nach Hause kommen können."
Ich warf meinem Vater einen Blick zu. Was die Dame sagte, bewies, dass er maßlos am übertreiben war Wenn es um Keylins und meine Mutter ging.
Von wegen, 'schlechter Zustand' und sie dürfte sich nicht aufregen. Aber der Mann war psychisch einfach völlig am Ende von den letzten Jahren und machte aus allem eine riesige Sache.

Gemeinsam gingen wir den Flur entlang um zum Zimmer von Jennifer Hawkon zu kommen, die bereits wach war und bis über beide Ohren strahlte, als wir die Tür öffneten und zu ihr herein kamen.
„Darren! Lucy, Keylin! Wie schön dass ihr hier seid." Sagte sie und setzte sich in ihrem Bett auf. Darren war sofort bei ihrer Seite und half ihr. Meine Schwester und ich kamen langsamer hinterher.
„Pass auf, mein Engel.. nicht dass du dich überanstrengst." Sagte er. Doch sie lachte nur. Jennifer Hawkon war eine starke Frau mit blonden Haaren. Ihre Augen wechselten genau wie meine die Farbe, je nach Gefühlsregung. Im Moment waren sie von einem strahlenden freundlichen Blau. „Behandle mich doch nicht als wäre ich aus Porzellan, alter Brummbär." Sagte sie. Ihr Blick war voller Liebe als sie ihn anschaute. „Lasst euch umarmen." Forderte sie anschließend Keylin und mich auf. Auch wenn sie uns nicht kannte, hatte sie uns ins Herz geschlossen. Ich war ihr leibliches Kind, aber Keylin war adoptiert. Jennifer war dies völlig egal. Sie umarmte uns und drückte und Küsse auf die Stirn.
„Was gibt's neues?" fragte sie dann gespannt. „Hier im Krankenhaus ist nichts los. Ich bin froh wenn ich endlich hier raus komme."

Mein Vater warf mir einen warnenden Blick zu, den sie jedoch sehr wohl mitbekam. „Ist etwas passiert, Lucy?" wollte sie wissen. War doch klar dass sie was merken würde. Schließlich war sie nicht vollkommen bescheuert. Unterbewusst streichelte ich meinen Bauch.
Auch das registrierte sie. Ihre Augen blitzten auf. „Wer ist der Vater? Lane oder Lucian?" Fragte sie gut gelaunt. Darren machte fassungslos den Mund auf. Ich streckte ihm die Zunge heraus und rückte näher zu meiner Mutter. „Weiß ich nicht." Gab ich zu. Sie strich mir Liebevoll über den Kopf. „Das ich noch erleben darf Oma zu werden." Freute sie sich.
Dann wandte sie sich an Keylin. „Und? Wie geht's der zukünftigen Tante?" sie wollte sie aus dem Gespräch nicht ausschließen und Band sie geschickt mit ein. Ich konnte nur hoffen dass ich so eine gute Mutter sein könnte wie Sie. Für Fiona und für das Baby.

Bei Jennifer fühlte ich mich einfach immer vollkommen Zuhause.

Spicy little NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt