Mein Freund und Helfer (Teil 2)

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Als wir dann endlich beim Essen saßen und ich erstmal ein wenig gegessen hatte, erzählte ich Andy von meinen Zweifeln zu dem heutigen Autounfall. ,,Weisst du" sagte ich mit vollem Mund ,,Es gibt da etwas an diesem Unfall, was mich stutzig macht." Andy unterbrach sein Essen ,,Was denn ? Für mich sah es wie ein normaler Autounfall aus." ,,Na hast du schon mal erlebt, dass ein Auto, das von einem anderen bei Durchschnittsgeschwindigkeit und im Schleudern gerammt wird sich überschlägt ?" Er runzelte die Stirn ,,Also... Nein, jetzt wo du es erwähnst... aber was sollte denn sonst passiert sein ? Das Auto wird sich wohl kaum von selbst umgedreht haben."
,,Das mein ich ja auch gar nicht ! Aber überleg mal, um selbst ein Auto von dieser Größe überhaupt zum kippen zu bringen, bräuchte man eine sehr große Wucht und Geschwindigkeit... das schafft man nicht so gerade im Schleudern." Andy hatte gerade in ein Sandwich gebissen, kaute aber bei meinen Worten immer weniger und als ich endete hatte er begriffen worauf ich hinaus wollte. ,,Du meinst... sie hat ihn.... ABSICHTLICH gerammt ?" Ich nickte ,,Davon geh ich aus. Anders könnte ich es mir nicht vorstellen." Er wurde ernst ,,Dann bekommt das ganze einen völlig neuen Blickwinkel... aber was ist mit der Zeugin ?" Ich zupfte nachdenklich an meinem Kinn ,,Hmm vielleicht stecken die beiden ja unter einer Decke. Ich meine, sie hat unsere Fahrerin im Auto mitgenommen und sie hat einen Fehler gemacht : erst schien es, als würde sie sie nicht kennen, aber dann sprach sie sie mit ihrem Namen an." Andy's Augen wurden kugelrund und er ließ sein Sandwich sinken ,,Alle Achtung Sherlock Holmes, das ist mir wirklich nicht aufgefallen !" Ich zuckte mit den Schultern ,,Ich habs auch nur am Rande mitbekommen, aber das passte einfach nicht !"
Wir diskutierten noch eine Weile weiter und kamen vom hundertsten ins tausendste, ohne uns das Motiv erschließen zu können. Schlussendlich kehrten wir vom Thema Dienst zum Essen zurück und verspeisten Stück für Stück Andy's Sandwiches und den Braten, bis nichts mehr davon übrig war und ich meinen wütenden Hunger allmählich gestillt hatte, setzten wir uns vor den Fernseher und sahen uns eine Fernseh-Show an.
Es war ausgesprochen spannend und ich sah diese Show so ziemlich jede Woche, auch wenn es eigentlich ziemlicher Müll war, aber nach einem harten Arbeitstag braucht man sowas, besonders für die mentale Beruhigung. Eigentlich habe ich Nerven aus Stahl aber hey, solche Sendungen dienen ja in erster Linie der Unterhaltung.
Zum ersten und einzigen Mal an diesem Tag konnte ich mich mal so richtig entspannen.
So verging die Zeit.

22:00 ,,Ja Himmel nochmal die Zeit hat es neuerdings ganz schön eilig, kann das sein ?" Ich rieb mir die Schläfe und gähnte herzhaft. ,,Allerdings" gab Andy zurück und sah besorgt aus ,,Ach verflixt, jetzt muss ich auch noch Auto fahren..." brummelte er leise vor sich hin, doch ich hörte es trotzdem ,,Wie wäre es wenn du heute bei mir schläfst ? Auf diese Weise könnte ich mich für das Essen bedanken." Er lächelte gerührt ,,Oh das ist wirklich nett von dir, das nehme ich gerne an."
Nachdem wir die Küche aufgeräumt und gesäubert hatten, ging ich noch, trotz meiner Müdigkeit, meine Post durch und fand etwas aufmerksamkeitserregendes, nämlich einen handgeschriebenen Zettel an mich adressiert vom Hausverwalter persönlich. Ich riss den Brief auf und las :

Sehr geehrter Mr. Fillen,
ich kann mir denken, dass Sie sich hierüber wundern aber hier geht es um eine vertrauliche Sache : wie Sie wissen besitze ich mehrere Häuser und in einem wohnt jemand der mir verdächtig vorkommt. Um genau zu sein hat man schon seid anderthalb Wochen nichts mehr von ihm gehört aber laut seiner Nachbarn deutet nichts darauf hin dass er die Wohnung verlassen hat. In ihrer Eigenschaft als Police Officer, bitte ich Sie recht sehr darum, vielleicht morgen einmal dort nach dem Rechten zu sehen, ich wäre Ihnen sehr verbunden wenn sie es täten. Die Adresse lautet 'Trickson Avenue 311' und der Name des Mieters ist Rodrigéz.

Mit freundlichen grüßen,

Jason Merrywether

Ich ließ den Brief sinken. Andy sah mir neugierig von hinten über die Schulter und las ihn ebenfalls. ,,Oh... na was sagt man dazu ?" Ich sah mit hochgezogener Augenbraue zu ihm auf ,,Das ist doch wohl offensichtlich : morgen nach Dienstbeginn werden wir der 311ten Avenue einen Besuch abstatten. Ich glaube das wäre mehr als angebracht." Er zuckte mit den Schultern ,,Da hast du auch wieder Recht. Also dann, gehen wir schlafen es ist jetzt bald elf Uhr und ich bin sterbensmüde." Ich gähnte und nickte zustimmend ,,Ja das tun wir."
Damit gingen wir endlich ins Bett.
Kaum den Kopf aufs Kissen gelegt, da war ich schon eingeschlafen.

American CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt