Kapitel 5 : Nachtschicht

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18:40 Mein Wecker klingelte und riss mich unsanft aus meinen Träumen. Mit einem leisen Fluch stand ich auf und stoppte den Wecker. Dann ging ich gähnend ins Bad um mich zu Duschen //Immer dasselbe wenn ich Nachtdienst habe...//.
Wenig später kam ich schon fertig geduscht zurück und zog meine Uniform an, danach ging ich hinunter in die Küche um noch etwas zu essen.
Unten saß meine Frau Natasha mit einem Glas Wein vor dem Fernseher. ,,Guten Abend schöne Frau." sagte ich lächelnd, strich ihr über die Schultern und wollte sie küssen, doch sie schob mich weg und antwortete missbilligend ,,Hör auf damit, du verschmierst alles !" Ich zog, etwas enttäuscht meine Hände zurück ,,Ja ich freue mich auch dich zu sehen." Als ich mich schon umwandte, seufzte sie ,,Tut mir leid Thomas, war heute im Büro nicht so mein Tag." ,,Ach wirklich ?" ich drehte mich zu ihr um und hob die Augenbrauen. ,,Ja, ich hab Ärger mit Kollegen von dir bekommen, weil ich... nun ja... nicht ganz richtig gefahren bin." Ich stellte mich vor sie und stemmte die Hände in die Hüften ,,Sieh mal an, bist du wieder mit dem Handy am Steuer gefahren ? Ich hab dir schon so oft gesagt was das für Folgen hat wenn man dich dabei erwischt." sie zuckte gleichgültig die Schultern. ,,Und deswegen musst du deine Wut ausgerechnet an dem Polizisten auslassen mit dem du verheiratet bist ?" Sie schwieg und sah beharrlich an mir vorbei. ,,Wie auch immer" Ich ging in die Küche ohne sie weiter zu beachten.
Gerade als ich meine schnelle Mahlzeit beendet hatte kam Natasha an die Tür ,,Sieh es endlich ein Tom, hier Zuhause kannst du dir deinen Polizei-Mist sparen, ich tue was ich will und dass du Polizist bist ändert gar nichts, du kannst anderen Menschen deine Predigten und Vorträge halten aber nicht mir und von Matt lässt du auch deine Finger !" ich trank meinen Kaffee aus und knallte die Tasse auf den Tisch ,,Pass mal auf Natasha, von dir lass ich mir nicht vorschreiben wie ich mit meinem Sohn umzugehen habe, er ist mein Fleisch und Blut und ich werde ihn rechtstreu erziehen, da pfuschst du nicht rum, ich weiß dass du es manchmal nicht so genau mit dem Gesetz nimmst aber das wird sich NICHT auf Matthew abfärben! Nur über meine Leiche!" sie starrte mich wütend an und sah aus als würde sie gleich los brüllen. Doch in diesem Moment hörte ich oben eine Tür zu klappen und eilige Schritte kamen die Treppe hinunter. Mein elfjähriger Sohn Matt kam hinter seiner Mutter zum Vorschein ,,Hallo Daddy !" rief er hocherfreut und ich lächelte ,,Hey mein Sohn, was treibt dich denn so eilig nach unten ?" Er kam auf mich zu und kletterte auf meinen Schoß. ,,Ach, ich wollte dir nur Tschüß sagen und dich an dein Versprechen erinnern." antwortete Matt etwas verlegen und versteckte sein Gesicht hinter meinem Arm, wie immer wenn ihm etwas peinlich war. Ich lachte und strich ihm über den Kopf ,,Natürlich Matt, wenn ich was verspreche dann halte ich es auch. Nächste Woche nehm ich dich mit zum Dienst." Natasha sah alles andere als glücklich aus ,,Was sagst du da?! Du willst ihn mitnehmen? Aber sonst geht's dir noch ganz gut was?!" Ich schluckte den Kaffee hörbar runter ,,Ja Schatz mir geht's ganz gut, danke und ja ich werde ihn mitnehmen. Ich habe nächste Woche Büroarbeit, da kann ich mich trotzdem um ihn kümmern, ich würde ihn doch nicht zum Streifendienst bringen, immerhin ist er mein Sohn! Denkst du etwa ich will dass ihm was passiert?" Sie antwortete wieder nicht, sondern drehte sich auf dem Absatz um und marschierte zurück ins Wohnzimmer. Matthew sah überrascht zu mir ,,Was ist denn mit Mum los ?" ich schüttelte den Kopf und winkte ab ,,Ach deine Mum und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit, nichts wildes, aber ich musste ein bisschen deutlicher werden." ich setzte den kleinen Kerl auf den Stuhl und stand auf ,,So, jetzt muss ich aber los, machs gut großer!" gab ihm einen Kuss auf die Wange und schnappte meinen Rucksack. ,,Tschüss Daddy !" rief Matthew und winkte mir nach. Ich ging, ohne meine Frau weiter zu beachten.
Draußen dämmerte es gerade //Naja, in den New Yorker Straßenschluchten wird es nie richtig hell... ach quatsch, ich hab nur wieder trübe Gedanken, das soll mich nicht vom Dienst ablenken!//

20:42 Heute war ich wieder mit meinem Partner Frank Jones auf Streife unterwegs. Aber wie es so in der Nacht üblich ist, dauerte es nicht lange bis etwas verdächtiges geschah. Gerade als wir den Wagen verlassen hatten und in einem Hinterhof nach dem Rechten sehen wollten, fielen uns zwei Personen ins Auge, die sich gerade mit Brecheisen an einem heruntergezogenen Rolltor zu schaffen machten. Jones gab mir ein Zeichen und wir schlichen uns vorsichtig aus verschiedenen Richtungen an die Einbrecher heran.
Weil sie so in ihre Arbeit vertieft waren, bemerkten sie uns nicht //Pah, diese Anfänger !//.
Als wir nahe genug herangekommen waren und zugreifen konnten hob ich meine Waffe, knipste meine Lampe an und rief ,,POLIZEI Flossen hoch !"
Wie vom Blitz getroffen fuhren die zwei herum und nahmen bei unserem Anblick sofort die Hände hoch. ,,Los, an die Wand stellen Burschen, ihr seid verhaftet !" Ich zog einem der beiden die Kapuze herunter um sein Gesicht zu sehen. Ein junger Glatzkopf blickte mich zornig an ,,Und warum sind wir verhaftet ? Wegen chillen ?" Ich lächelte schmal ,,Nein, wegen versuchten Einbruch." Ich fesselte den Einbrecher und setzte ihn vorerst auf den Boden. Jones kümmerte sich um den blonden, sichtlich jüngeren Burschen, der eisern schwieg und jeglichen Blickkontakt vermied ,,Worauf hatten es die Herren denn abgesehen" fragte ich beinahe gleichgültig und begann mit dem Durchsuchen, da ich sowieso keine Antwort erhielt. Ich stieß einen anerkennenden Pfiff aus als ich ein Klappmesser, ein Einbruchsset und eine Tüte mit weißen Tabletten, nebst schwarzer Lederhandschuhe und ein Halstuch zu Tage förderte. Auch Frank zog kurz die Augenbrauen hoch ehe er mit fachmännischer Miene nickte ,,Ich würde sagen Einbruch und Drogenbesitz." Frank ging kurz zum halb geöffneten Rolltor und leuchtete hinein. Dann rief er mir zu ,,Granchor, die wollten ne Apotheke knacken !" Überrascht sah ich auf ,,Oh, was wollten Sie denn da drinnen ?" letzteres war an die Verdächtigen gerichtet. Doch diese ignorierten mich und sahen auf den Boden. ,,Na gut, das klären wir später." Wir brachten die beiden aus dem etwas düsteren Hinterhof zum Auto. Hier sahen wir auch den Haupteingang der Apotheke, die jedoch auf den ersten Blick keine Merkwürdigkeiten aufwies. Ich nahm mir die Zeit endlich die Zentrale über den Vorfall zu informieren. Diese hielt es nicht für nötig weitere Einheiten zu schicken oder den Laden zu durchsuchen. Stattdessen wies man uns an das Rolltor wieder zu schließen und die zwei Einbrecher zur Wache zu bringen.
Also versiegelten wir das Tor und fuhren los. Während der Fahrt setzte mein Partner Jones noch einmal an das Motiv der Tat herauszufinden.
,,So, zum letzten Mal Jungs, was wolltet ihr in der Apotheke und was hat diese, nebenbei bemerkt, nicht gerade geringe Menge an Pillen damit zu tun ?" plötzlich schnaubte der junge Blonde wütend und stieß seinen Komplizen an ,,Du bist echt noch dümmer als die Polizei erlaubt, ich hab doch gleich gesagt dass dieser Auftrag purer Müll ist !" ,,Halt die Klappe du Idiot !" zischte der andere hastig, doch es war schon zu spät ,,Ahaa ein Auftrag, da wären wir schon mal einen Schritt weiter. Was war das für ein Auftrag ?" der Glatzkopf stieß einen frustrierten Laut aus und rückte dann doch mit der Sprache heraus : ,,Ja verdammt, ein Auftrag, so ein Typ hat uns 500 Dollar dafür geboten, dass wir in den Laden einbrechen, die Kasse plündern und die Pillen austauschen. Der wollte so dem Laden schaden und damit man nicht die Medikamente kontrolliert sollte die Kasse auf jeden Fall geleert werden." ,,In Ordnung, das ist schon mal was ordentliches." Ich nickte ,,Sonst noch was ?" beide schüttelten die Köpfe ,,Das war alles, mehr wissen wir nicht !" ,,Gut, das genügt fürs erste !" In diesem Moment kamen wir auch schon am Präsidium an. ,,Nun gut Herrschaften, Endstation sie warten jetzt bis wir Ihnen beim Aussteigen helfen." sagte ich zu den beiden, ehe ich mit Jones ausstieg. Drinnen übergaben wir sie an unsere Kollegen, gaben die Informationen zu diesem Fall weiter und gingen danach zurück nach draußen zum Auto.

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