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<<MUM! willst du mir das wirklich antun, das kannst du doch nicht machen. Du weißt, dass das der Horror für mich wäre.>> <<Maddie, das ist unsere letzte Möglichkeit vor einer Klinik und du weißt, dass du ohne mich eigentlich schon längst dort wärst!>> Da hatte sie wohl Recht, aber für mich war das noch immer kein Grund einfach von Doncaster nach New York zu ziehen. <<Das kannst du doch nicht machen.>>, schrie ich sie mit Tränen in den Augen an. Sie erwiederte nurnoch leise: <<Ich weiß, dass du deine Sachen gepackt hast, also lass uns los.>> Die Fahrt über schwiegen wir uns an. Ich wusste zwar, dass ich meinen "Umzug" hätte nicht verhindern können, aber trotzdem war ich in meinen Träumen Zuhause geblieben. Eine Menge Gedanken schossen durch meinen Kopf >Wie soll ich das nur überleben?<, >Was wird Louis über mich denken?<, >Wie werden die anderen Jungs auf mich reagieren?<. Auch nach der 40 Minütigen Hinfahrt zum Flughafen hatte ich mich noch nicht damit abgefunden bald New Yorkerin sein zu werden. Das einzige worauf ich mich vielleicht ein wenig freute, war Louis wieder zu sehen. Das letzte Mal hatten wir uns auf einer Familienfeier ungefähr vor einem Jahr gesehen. Damals hatte meine Krankheit gerade begonnen und er war einer der wenigen der bescheid wusste.

Als ich mich gerade auf den Weg in den riesigen Flughafen gemacht hatte rief meine Mutter mich nochmal zurück <<Maddison ich möchte, dass du weißt, dass ich dich nicht zu Louis schicke um dich zu bestrafen. Ich hoffe einfach nur, dass du dort Gesund werden kannst und wenn irgendetwas ist kannst du immer anrufen.>> Ich wischte die Tränen weg, die sich in meinen Augen gesammelt hatten und umarmte sie noch ein letztes mal bevor ich mich auf den Weg in den Flieger machte. Ich war noch nie länger als zwei Wochen von Zuhause weg, und das auch nur wegen der Schule, man war ich glücklich endlich meinen Abschluss zu haben. Nie wieder ätzende Lehrer, überfüllte Gänge oder nervige Mitschüler. <<Denk an dein Toast!>>, rief mir meine Mutter noch hinterher. Ich rollte nur mit den Augen und mit einer eleganten Handbewegung landete das Sandwich im Mülleimer.

Okay, ich hasse Flugzeuge. Das war das erste und letztes mal, dass ich so eine Maschiene betreten werde. Naja noch einmal, aber nur um zurück nach England zu kommen. Unsicher und in der Menge untergehend klammerte ich mich an meinen Koffer und hielt Ausschau nach Louis. Ich hatte schon seine Nummer gewählt, da stand er mit einem Lächeln im Gesicht vor mir. Sofort zog er mich in eine Umarmung. Es fühlte sich gut an mal Kontakt mit Menschen zu haben, die nicht meine Eltern waren. <<Du hast wieder abgenommen, oder?>>, kam es besorgt von meinem Gegenüber. Beschämt wendete ich meinen Blick ab und er verstand sofort, dass ich nicht darüber reden wollte. <<Okay gib mir schonmal deinen Koffer, ich habe direkt um die Ecke geparkt.>> Mit diesen Worten verließen wir den riesigen Flughafen New York's und stiegen in den schwarzen Geländewagen. << Was macht die Musik?>>, versuchte ich eine Konversation aufzubauen. <<Ja eigentlich gut, wir nehmen gerade unser viertes Album auf. Wenn du ganz nett fragst lassen wir dich vielleicht ein paar neue Songs hören.>>, antwortete Louis lachend. Ich liebte einfach seine Art. Man konnte gut mit ihm lachen aber im selben Moment auch über ernste Themen reden, und er hörte einfach nur zu. <<Liebster Louis, darf ich mir bitte bitte ein paar Lieder von euch anhören.>>, gab ich ironisch von mir und Louis lachte laut auf. <<Nur wenn du mir einen von deinen genialen Schokokuchen backst.>> <<Natürlich mein liebster fast Bruder Louis.>>, sagte ich und verbeugte mich lachend vor ihm. Nach kurzer Zeit mit weiteren lustigen Unterhaltungen erreichten wir ein großes Grundstück worauf sich eine Villa befand. Jetzt wurde es Ernst. Jetzt würde ich die anderen kennenlernen. Ich habe die Vier nur einmal kurz getroffen, obwohl Louis und ich eigentlich sehr viel Kontakt hatten. Der Ältere hob meinen Koffer aus dem Auto und ich staunte über das riesige Haus. <<Das ist ja riesig>>, sagte ich mit einem schmunzler, während Louis die Haustür aufschloss. <<JUNGS, wir sind daaa!>>, schrie Louis eine Treppe hinauf die man sofort auf der linken Seite des Flures sehen konnte. Sonst führte der Flur direkt ins Wohnzimmer. Dort befand sich eine große weiße Couch und jede Menge Deko, offen an diesen Raum angrenzend befand sich eine Mischung aus Küche und Esszimmer. Eigentlich wurde aus einer riesigen Fläche drei Zimmer gemacht und es sah ziemlich gut aus. Ich bezweifelte, dass einer der Jungs das Haus so eingerichtet hat, aber von dem was ich aus Erzählungen gehört habe war Zayn wohl sehr kreativ also vielleicht hatte er sich um die Einrichtung gekümmert.

Erst als ich eine Stimme war nahm wurde ich aus meinen Gedanken gezogen. <<Du musst Maddison sein.>>, sagte Harry, kam grinsend auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Es war ungewohnt eine fast fremde Person zu umarmen und ich fühlte mich ein wenig unwohl in der Situation. Während Liam noch kurz mit Louis redete begrüßte ich noch Zayn und Niall. <<Komm ich zeig dir Mal dein Zimmer>>, sagte Louis und zog mich zärtlich am Handgelenk die Treppe hoch. <<Also das Bad musst du dir mit Liam teilen, eigentlich war das als Gästezimmer gedacht, aber wir habens versucht ganz nett herzurichten.>> Und mit diesen Worten öffnete er die Tür zu meinem neuen Rückzugsort. <<Das ist echt schön, sicher dass du das eingerichtet hast?>>, fragte ich lachend. <<Also genauer gesagt habe ich es eingerichtet und die haben einfach nur faul zugesehen.>>, sagte Zayn, der plötzlich mit den anderen im Schleptau hinter mir stand. <<Kommt Jungs, lasst Maddie mal ihre Sachen ausräumen und wir kochen was.>>, sagte Louis und zog die anderen mit sich, als er merkte, dass es mir unangenehm wurde als die ganze Aufmerksamkeit auf mir lag. Meinen Koffer hatte Harry mit hochgebracht und ihn auf mein neues Bett gelegt. Es war ein richtiges Traumzimmer, ein Zimmer wovon jedes 10-Jähriges Mädchen einmal träumt. Die Wände waren Lavendel Farben, sowie die Gardinen die verhinderten, dass man von Außen durch die riesigen Fenster hinein sehen konnte. In einer Ecke stand ein sehr gemütlich aussehender Sessel. Neben einem weißen Schminktisch, der zu dem Wandschrank passte, ein paar Blumen auf der Fensterbank und dem Großen Himmelbett befand sich nichts mehr in dem Raum. Das ließ das Zimmer sehr aufgeräumt wirken, was mir sehr gut gefiel. Mir war zwar bewusst dass das mit der Ordentlichkeit nicht länger als zwei Tage anhalten wird, aber vielleicht war es ja was anderes wenn ich in einer neuen Umgebung lebte. In diesem Moment nahm ich mir fest vor, dass ich dieses Zimmer wenigstens einigermaßen ordentlich halten werde. Ich hatte noch nichtmal die Hälfte meiner mitgebrachten Sachen ausgepackt, da riefen mich die Jungs schon runter. Ich hatte Angst. Es würde die erste Mahlzeit sein die sie mit mir verbringen werden. Hoffentlich denken sie nicht ich sei krank oder so. Nachdem ich die kurzen Gedanken verwarf begann ich mit einem Ritual, das ich mir vor jeder Mahlzeit angewöhnt hatte. Nachdem ich die 0,5 Liter Wasserflasche geleert hatte machte ich mich auf den Weg . Ich joggte die Treppe hinunter um nicht zu spät zu sein, okay und um vielleicht die ein oder andere Kalorie mehr zu verbrennen, und setzte mich neben Louis an den Esstisch. <<Wir haben Nudeln a la Zayn gemacht.>>, sagte Zayn mit einem stolzen Lächeln. Der Geruch von dem Essen stieg mir in die Nase und mein Magen drehte sich um. Ich wendete ich mich zu Louis und sagte leise:<<Ich hab keinen Hunger, meine Mutter hat mir Sandwiches fürs Flugzeug gemacht und jetzt bin ich total satt.>> Louis sah mich musternd an aber nickte dann. Liam stand auf und fragte in die Runde: <<Ich mache mir einen Tee, wollt ihr auch einen.>> Niall's und Harry's Hände schossen in die Höhe und auch ich meldete mich. Anscheinend war das normal hier, denn Liam kommentierte es nicht. <<Welchen denn?>> <<Früchte>>, <<Ich auch>>, gaben die beiden von sich. <<Habt ihr grünen Tee?>>, fragte ich unsicher. Ich wollte auf keinen Fall aufdringlich rüberkommen. <<Ja klar, ich mach dir einen.>> Ich lächelte nur dankend als Antwort. Ich beobachtete die anderen beim Essen und nippte ab und zu an meinem Tee. Nach nur einer guten halben Stunde waren alle fertig und ich machte mich gerade auf den Weg in mein Zimmer als Louis mich auf der Treppe abfing...

All my Mistakes // l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt