Kapitel 3

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Ich blinzelte ein paar mal bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben und bemerke dann, dass ich in einem Krankenhaus liege. Meine Mama sitzte gegenbüber meines Bettes auf einem Stuhl und schlief. Ich wusste genau was in dieser nacht passiert war. Ein erneuter Schwächeanfall. Meine Schwächeanfälle werden nicht von der Krankheit hervorgerufen sondern von miener eigenen Psyche. Seit miener Diagnose plagen mich starke Depressionene welche auch der Grund für meine schrecklichen Träume sind. Eine Psychologin hat mir erklärt, dass diese Depressionen meine Psyche so sehr beanspruchen, dass mein Körper sich davor schützt, indem ich in eine Art Bewusstlosigkeit sinke. Dadurch kann sich mein Körper vor mir selbst schützen.

Dadruch, dass ich aufgewacht bin und mich leicht bewegt habe, hat sich meine Herzfrequenz erhöht. Ich konnte kaum bis 3 zählen, da standen schon 3 Arzthelferinnen im Zimmer um meine körperliche Stabilität zu prüfen.

Nach ein paar Tests und Fragen nach mienem körperlichen Wohlbefinden wurde ich dann auch schon wieder entlassen. Meine Mama war mittlerweile auch wieder wach geworden und trottete schläfrig hinter mir her. Sie machte sich Sorgen, das spürte ich. Doch sie sagt schon lange nichts mehr zu mir, da sie sowieso immer die selbe Antwort bekommt "Es geht mir gut Mama, mach dir keine Sorgen!" Natürlich ging es mir nie gut, wie denn auch. Ich hatte Blutkrebs, keine Freunde und 6 Wochen Sommerferine vor mir, wo ich nicht wusste wie ich dies überbrücken sollte.

Zuhause angekommen ging ich in mein Zimmer, schmiss mich ins Bett und brach in Tränen aus. Mein Kopf war voller unbeantworteter Fragen.

Wie soll ich das nur schaffen?

Soll ich es Harry und Louis erzählen?

Werde ich eine Antwort auf meinen Brief bekommen?

Wer ist überhaupt der Empfänger des Briefes?

Werde ich überleben?

In diesem Moment war ich erneut an dem Punkt angekommen, an welche ich keinen Ausweg mehr wusste. Ich öffnete die Schublade meines Nachtkästchens und holte die Rasierklinge heraus.

Doch ich liebte die Klinge,

keiner würde sie je verstehen, meine Liebe zur Klinge,

ich ging einen Schritt weiter,

einen Schnitt weiter,

der beste Freund liegt einen Griff weiter.

Ansetzen - runter drücken - durchziehen - Freiheit

Es ist jedes Mal das Selbe. Ich liebte dieses Gefühl, es leert für einen Moment meinen Kopf, für einen Moment fühle ich mich frei, als ob ich einfach wegfahren und dem Ganzen entfliehen könnte. Doch leider hält dieses Gefühl nicht für immer.

~^^~

"Guten Morgen Nialler!" 

Mit diesem Satz wurde ich aus mienen Träumen gerissen. Louis und Harry saßen am Fuß meines Bettes und grinsten mich an. 

"Guten Morgen ihr zwei, was mach ihr denn hier?" 

"Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, wo warst du die letzten zwei Wochen, du hast dich kein einziges mal Blicken lassen?" bekam ich von Harry zur Antwort. 

"Mir geht es nicht so gut, ich glaube ich werde krank oder so." versuchte ich mich herauszureden. 

Harry stand auf setzte sich neben mich in mein Bett und packte mich am arm. Scheiße er kennt mich einfach zu gut. Er schob den Ärmel von meinem Sweatshirt nach oben, starrte für einen kurzen Augenblick auf meine Narben und blickte mir dann tief in die Augen. 

"Niall erzähl uns was los ist, ich bin nicht dumm. Ich kenne dich jetzt schon lange genug und ich bin mir sicher, dass es dir nicht gut geht!." 

Nach diesem Satz brach alles in mir zusammen. 

7 Letters - Niall Horan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt