Kapitel 27

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Serena Mclane's P.O.V

"Hmm", murmle ich, als ich meine Augen verengte.

Eins, zwei und drei.

So schnell und leise wie möglich, schaue ich um die Ecke und scanne den leeren Korridor, bevor ich einen wahnsinnigen Sprint hinlege. Ich wette, die Wachen im Sicherheitsraum lachen wirklich über den Ninja-Modus, in dem ich bin.

Aber das ist nichts, worüber man lachen kann.

Dies ist eine Frage von Leben und Tod.

Okay, vielleicht nicht so ernst.

Ich jogge den Flur entlang, während ich schnaufe und pfeife wie ein verdammter Wolf.

Als ich zum Stehen komme, fahre ich mit meinen vorherigen Aktionen fort, indem ich die Sekunden herunterzähle, bevor ich den Korridor entlang schaue. Ich halte zögernd inne, als ich bemerke, dass Damien am Ende steht und mit einer braunhaarigen Frau spricht, die das Gespräch ein wenig zu fest zu geniessen scheint. Mein Mund kräuselt sich. Ich beobachte wie Damien auf seine Uhr schaut und dann auf seine Bürotür, welche auch als mein Ziel bekannt ist.

"Wen spionieren wir aus?", ertönt eine gedämpfte Stimme, die mich erschrocken herumfahren lässt, so dass ich fast zu Boden falle. Die Person hat meine Bewegungen bereits erwartet und streckt den Arm aus, um mich aufzufangen.

"Du hast mich erschreckt.", grummele ich zu einem grinsenden Max, der seinen Kopf dreht und den Korridor entlangschaut. Als er sieht, wer ihn besetzt, gibt es ein 'ah' von sich.

"Hab ich mir schon gedacht.", sinniert er. Es sieht so aus, als ob er gerade tief in Gedanken versunken ist. Meine Augenbrauen ziehen sich bei seinem seltsamen Verhalten zusammen, aber das lässt Max zu mir schauen.

"Was?", frage ich mit einem verärgerten Ton in meiner Stimme. Es ist, als wäre eine dunkle Wolke über mir, die jede meiner Bewegungen beschattet. Jeder hat mich gemieden. Ich denke, das liegt vor allem an meinem gereizten und verärgerten Gesichtsausdruck.

Das ist alles seine Schuld, zische ich in Gedanken.

Wenn Damien nicht so verdammt gut aussehend würde, geheimnisvoll und sympathisch wäre und gutaussehend - verdammt noch mal, gutaussehend habe ich schon benutzt - dann hätte ich ihn nicht geküsst.

Es ist sein Fehler.

Wenn ich nur an diese Nacht denke, möchte ich mich an Ort und Stelle winden. Damien hat mich in den letzten zwei Tagen wie die Pest gemieden. Jedes Mal, wenn ich den Mut aufbringe, zu ihm zu marschieren und ihm ins Gesicht zu sehen, entleere ich mich wie ein Ballon und renne wie ein Hund mit seinem Schwanz zwischen den Beinen davon.

"Äh, Serena?", fragt Max. Ich blinzele mich zurück in die Realität, als mir klar wird, dass der arme Kerl tatsächlich mit mir redet. "Nichts, es geht mir gut.", winke ich abweisend ab, nur um festzustellen, dass er mich sonst nie nach meinem Wohlbefinden gefragt hat. Wir sehen uns beide unbeholfen an.

"Ich gehe davon aus, dass etwas zwischen dir und Damien gelaufen ist?" Dann scheint Max in etwas zu geraten, als er peinlich berührt wegsieht. "Nicht dass du es mir sagen musst oder so. Vergiss einfach was ich gefragt habe, ich bin einfach zu neugierig für mein eigenes Wohl.", schimpft er.
Ich lächle amüsiert und warte darauf, dass sich Max beruhigt. "Es ist in Ordnung und nicht wirklich. Er ist nur ein Arsch.", antworte ich vage. "Das gleiche wie üblich, weisst du." Ich zucke mit den Achseln. Ich bin mir nicht sicher, ob er mir glaubt oder nur so tut, als würde er mir meine Handlung abkaufen.

"Ja", nickt Max zustimmend, bevor er den Korridor entlangschaut, der teilweise von der Wand verdeckt wird.

"Er ist weg", kommentiert Max.

Damien || ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt