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»Wandertag...«

"Bis nachher!", ruft Neya mir hinter her und ich antworte:
"Bis dann. Pack nicht so viel ein! Eine Tasche reicht!" Woraufhin nur ein Lachen kommt und eine abwinkende Geste. Neya wird sowas von viel zu viel Zeug mitnehmen. Für so ziemlich alle 'Eventuells' die es geben könnte. Eigentlich ist sie keine Person die darauf unglaublichen wert legt, doch wenn es um Komfort oder so geht packt sie zwanzig Jogginghosen aus und fünfzig Pullover.
Ich habe jetzt noch circa drei Stunden bis der Bus bei mir ganz in der Nähe auf einem Großparkplatz hält und mich einsammeln. Glücklicherweise hat Frau Gray zugestimmt es so zu machen, sonst hätte ich um halb vier schon an der Schule sein müssen.
Asher bleibt vor mir stehen und ich steige ein.
"Danke", seufze ich und schließe die Tür.
"Für dich immer", lächelt er und ordnet sich in den Verkehr ein. Ebenso bin ich froh darüber, dass Ash und mein Bruder sich dazu bereit erklärt haben mich zu fahren. Ash kommt wohl eh hier vorbei und konnte mich aufgabeln und Aspen ist später zu Hause und kann mich zu dem Parkplatz fahren. Mit dem Auto brauchst du da nicht Mal fünf Minuten hin, aber ich will mit der Tasche nicht zehn Minuten laufen. So habe ich auch die paar Minuten gespart und hab mehr Zeit mich fertig zu machen. In den drei Stunden muss ich erst Mal heim kommen, duschen gehen, essen, Sachen packen und zum Bus. Ist machbar. Mal sehen ob ich schlussendlich alles habe.
"Bist du bereit?", lacht der Fahrer neben mir und legt einen flüchtigen Blick auf mich. Sehr selbstsicherer nicke ich und bin sogar wirklich davon überzeugt. Ich schaffe das was es nicht zu schaffen gibt. Alles cool.
Die Woche war ja eigentlich total entspannt. Ich hab Darren zwar gefühlt Doppel so oft gesehen und meine Gedanke sind auch viel zu oft auf den Wandertag gekommen aber im Großen und Ganzen habe ich alles gut gehändelt. Ich habe auch mit Neya und Holly gesprochen. Neya meinte es sei selbstverständlich, dass sie für mich da ist und Holly sagte sie sei Unparteiischen und wir würden das schon selbst hinbekommen. Freut mich das sie so zuversichtlich ist. Ich weiß ja selbst nicht in überhaupt etwas passiert. Vielleicht male ich mir die ganze Sache viel schöner aus als es auch nur ansatzweise wird. Ja ich gebe zu ich habe mir schon eine Filmszene oder eine Situation die es nur im Buch gibt vorgestellt. Nur leider ist mein Leben weder ein Film noch ein Buch, also weiß ich nicht wieso ich auf so einen Schwachsinn komme.
"Du denkst aber für die angebliche Sicherheit verdammt lang darüber nach", wendet Ash ein und bringt mich zurück ins Auto. Ich war irgendwie sehr in meine Gedanken vertieft.
"Ja und. Da gibt's doch nichts wofür ich bereit sein sollte. Aber ich wollte dich noch etwas fragen", antworte ich. Er nickt und meint:
"Dann frag"
"Würdest du schon Mal Essen kochen oder von mir aus auch Aspen. Ich muss gleich direkt duschen gehen und dann eben was essen" Nett grinse ich und klimpere mit den Wimpern. Kichernd nickt Ash und biegt ab. Die Fahrt dauert noch zwanzig Minuten bis wir angekommen. Zügig steige ich aus und renne mit meinen Sachen in mein Zimmer. Sofort ziehe ich mich aus und springe unter die Dusche. Das angenehme Wasser kühlt mich ab und spült den Schweiß von mir. Mit Shampoo und Duschgel seife ich mich ein, wasche alles wieder ab und wickel ein Handtuch um mich. Nachdem meine Haare gekämmt sind und ich sie in ein zweites Handtuch gewickelt habe, tapse ich in mein Zimmer. Dort suche ich frische Unterwäsche und lege außerdem davon schon etwas raus für die Fahrt. Angezogen ziehe ich den Turban vom Kopf und gehe wieder ins Bad. Die Tücher hänge ich auf und kämme meine Haare noch einmal durch. Mein Gesicht muss ich mit Creme einschmieren und auf meinem Körper verteile ich Bodylotion. Ich gehe zurück in mein Zimmer und laufe einem grinsenden Asher entgegen.
"Uhhh", säußelt er und zieht die Augenbrauen hoch. Lachend zucke ich mit den Schultern und schließe die Zimmertür hinter mir. Zum Anziehen nehme ich eine kurze dunkelblaue Jogginghose raus und ein gelbes Shirt. Dazu kommt eine Hotpants. Die drei Teile lege ich auf den Schreibtisch, da ich noch warten will bis die Lotion eingezogen ist. Wieder widme ich mich meinem Kleiderschrank für die Klamotten die mitkommen.
Ein dünnes Sweatshirt, zwei Hotpants, zwei Joggingpants, zwei Tops und ein Shirt stapeln sich schlussendlich auch auf meinem Bett. Ich habe schon ein paar Sachen aussortiert und entscheide mich jetzt einfach das alles mit zu nehmen und zu gucken was ich benötige. Also suche ich im Schrank eine Tasche die geeignet wäre, doch finde keine. Seufzend ziehe ich mich erst Mal an, gehe in die Küche und treffe auf Aspen. Er rührt in einem Topf und als er mich bemerkt lächelt er mich an:
"May! Essen ist fast fertig. Hab eben erst angefangen, weil ich noch was machen musste"
"Jaja alles gut. Bin dir schon sehr dankbar, dass du kochst und mich fährst. Was ich aber eigentlich wollte: Hast du einen etwas größeren Rucksack für mich?" Mein Bruder überlegt kurz und nickt dann.
"Pass Mal auf den Topf auf" Mit diesen Worten verlässt er die Küche und lässt mich stehen. Brav tue ich was er sagt und fünf Minuten später steht er mit einer schwarzen Tasche vor mir. Ich hebe gerade den Topf von der Platte und mache sie aus.
"Essen ist jetzt eh fertig", gebe ich bescheid und nehme den Rucksack.
"Danke"
"Gerne" Er nimmt drei Teller aus dem Schrank und ich reiche ihm drei Löffel. Den schwarzen Rucksack lege ich vorerst auf den kleinen Küchentisch und folge Asp mit der Suppe. Er legt noch eine Untersetzer hin und ruft seinen Freund.

GeschwisterliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt