Geschwisterliebe

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»scheiß Tratsch - App«

Warum auch immer aber irgendwie euphorisch steige ich aus meinem Bett und mache mich fertig für die Schule. Mein Schlafanzug schmeiße ich aufs Bett und stelle mich vor den Schrank. Heute wird es wohl eine schwarze zerrissene Hose und ein babyrosa Bluse mit dünnen Trägern. Dazu streife ich mit weiße Socken über die Füße und gehe ins Bad. Dort wasche ich mir mein Gesicht und käme meine Haare. Die orangene Mähne binde ich zu einem Dutt zusammen und vorne lasse ich zwei Strähnen heraushängen. Mit einem Lockenstab drehe ich mir feine Locken und fixiere diese mit ein wenig Haarspray. Zufrieden gehe ich nach unten in die Küche. Ich öffne den Kühlschrank und mir kommt eine Eingebung. Kurzerhand beschließe ich Rühreier zu machen. Für mich und Darren. Vielleicht will er ja auch welche. Also nehme ich ein paar Eier aus dem Karton und schlage sie auf. In einer Schüsseln kläppere ich sie zusammen und mache schon einmal eine Plate an. Aus der Schublade unterm Herd nehmen ich eine Pfanne und gieße die orangene Flüssigkeit dort rein. Mit einem Holzlöffel rührte ich ab und an darin herum um das Essen nicht anbrennen zu lassen.
"Was machst du da?", fragt mich ein verschlafenener Darren.
"Rühreier", grinsen ich und nehme zwei Teller aus dem Schrank. Freundlich wie ich bin erkundige ich mich:
"Möchtest du auch etwas haben?"
"Hmmm", brummelt er und nickt. Jetzt kommt er auf mich zu und streckt seine Hand Richtung meiner Hüfte.
Fuck was wird das? Sofort merke ich wie mein Puls höher geht und mein Herz schneller schlägt.
Doch er greift an mir vorbei und zieht die Besteckschublade auf. Daraus nimmt er zwei Gabeln und bringt alles zum Tisch. Er holt noch Gläser und einen Untersetzer. Dann verschwindet er in der Vorratskammer und kommt mit Orangensaft und Milch wieder heraus. Sein müder Körper bewegt sich zur Kaffeemaschinen und drückt zwei Tassen Kaffee. In eine gibt er einen großen Schluck Milch und die andere bleibt schwarz. Mit dem Saft unter seinem Arm und den Gefäßen voller Brühe schreitet er zurück an den Tisch.
Während ich ihn beobachtet habe, habe ich die fast fertigen Eier nur noch so in der Pfanne herumgeschoben. Jetzt merke ich, dass der Teil, der nicht vom Löffel bewegt wurde anfängt eine bräunliche Farbe zu bekommen. Erschrocken fahre ich einmal in der Pfanne herum und rette so den Großteil. Den Herd schalte ich aus und mit der Pfanne und dem Kochlöffel gehe ich zum Tisch. Erst schütte ich Darren Essen auf den Teller und dann mir. Die Pfanne stelle ich in die Mitte auf den Untersetzer und bringe noch Gewürze mit. Stillschweigend sitzen wir gegenüber und essen das gekochte Rührei.
"Hast du heute zur ersten?", frage ich um die Stille zu brechen. Er nickt nur und schiebt die nächste Gabel mit dem gelben Zeug in den Mund. Tolle Konversation! Stumm esse auch ich weiter und konzentriere mich nur darauf. Zum Schluss räume ich mein Teller weg und gehe zurück in mein Zimmer. Mit meinem Handy mache ich Musik an und gehe ins Bad um meine Zähne zu putzen. Ich bin heute morgen gut gelaunt und das macht mir ein brummeliger Darren nicht kaputt!
Tanzend verlasse ich das Bad und greife meinen Schulranzen. Zusammen mit dem Ordner in der Hand begebe ich mich wieder nach unten.
"Willst du mit mir fahren?", erkundigt sich Darren und erhebt sich vom Tisch. Jetzt erst räumt er sein Geschirr weg und bleibt mit einem erwartungsvollen Blick vor mir stehen. Kurz überlege ich. Wenn ich mit ihm fahre habe ich noch eine halbe Stunde Zeit und so könnte ich das Ende einer Folge noch gucken. Schnell nicke ich und lasse mein Zeug auf den Boden gleiten.
"Halbe Stunde!", brüllt er mir hinterher, wobei ich schon halb die Treppe hoch bin.
"Ja!", antworte ich, damit er weiß, dass ich ihn gehört habe. Ich schmeiße mich aufs Bett und schalte den Fernseher ein. Die Episode habe ich mit wenigen Schritten gefunden und angeklickt. Während sie lädt gucke ich mal auf mein Handy.

Paulin
Mayven! Ich brauche ein paar Hausaufgaben von dir

Ich
Komme aber etwas später in die Schule

Paulin
Scheiße! Okay

Seufzend schalte ich es wieder aus, als ich die Stimmen der Schauspieler höre.