Baby Harrys Schreien unterbrach die entstandene Stille. Lily seufzte und verließ das Wohnzimmer, um nach ihrem Sohnemann zu sehen. James lehnte sich im Sessel zurück und verschränkte die Arme, Sirius hatte seinen Zauberstab gezogen und drehte ihn zwischen seinen Fingern hin und her. James saß zwischen Albus und Teddy und schmollte, ob des Schweigezaubers, den Teddy ihm nach seiner Offenbarung aufgehalst hatte. Victoire nahm Lily Regulus ab, da Lily schon halb im Land der Träume war. Harry sah sich auffällig unauffällig im Wohnzimmer seiner Eltern um.
An der Wand zu seiner linken hing ein großer Rahmen voller Baby-Bilder. Er sah seine eigenen grünen Augen in mehrfacher Ausgabe zurück starren. Es waren Muggelfotos bemerkte er am Rande seiner Aufmerksamkeit.
„Könnt ihr irgendwie beweisen, dass ihr aus der Zukunft seid?", fragte James nach einer Weile, mit ruhiger Stimme. Er klang ehrlich bemüht ihnen zu glauben.
Teddy schluckte hart. „Und was, wenn wir es beweisen können? Dann könnten wir gar nicht anders, als die Vergangenheit zu verändern und das ist gefährlich. Nicht, dass ich sie nicht verändern will aber es könnte so schief gehen." Er raufte sich die Haare.
„Könntest du damit Leben retten?", fragte Sirius, der aufgehört hatte, mit seinem Stab zu spielen und Teddy nun mit seinen grauen Augen fixiert hatte. Teddy nickte. Sirius Augen verengten sich. „Dann sollte es keine schwere Entscheidung sein", sagte er bestimmt. Teddy senkte den Kopf.
„Es bleibt aber die Gefahr eines Paradoxes", eilte Victoire ihrem Ex-Freund zu Hilfe. Er verdiente es nicht, von Sirius' Blick gegrillt zu werden. „Wenn wir die Geschichte verändern könnten wir nie geboren werden und demnach auch nie durch die Zeit reisen. Lösen wir uns dann in Luft auf? Und wie Teddy sagte, es könnte auch schief gehen und wir würden alles noch schlimmer machen." Sie erwiderte Sirius Blick, ohne zu blinzeln.„Vielleicht sollten wir das alles nicht hier und jetzt entscheiden. Ich werde eine Eule an Dumbledore schreiben und wir fangen Morgen noch einmal frisch von vorne an", mischte James sich ein und stand auf, bemüht nicht über Sirius zu stolpern. „Einer von euch kann mit Sirius im Gästezimmer schlafen und wir können ein Matratzenlager hier im Wohnzimmer aufbauen." Keiner widersprach ihm. In müder Stille bauten sie das Wohnzimmer um. Harry verschwand mit Sirius im Gästezimmer. Lily Luna war bereits auf der Couch eingeschlafen. James Sirius wurde nicht von seinem Schweigezauber erlöst und schlief, aus Mangel an Ablenkung, bald ein.
Albus hatte schon immer die Fähigkeit gehabt, einzuschlafen sobald er sich hinlegte. Eine Fähigkeit, um die Teddy ihn beneidete, nachdem er Regulus auf dem Sessel, auf dem zuvor James gesessen hatte, einen Schlafplatz hergerichtet hatte.
Seine Gedanken kreisten noch immer, schrien ihn an und rannten panisch kreischend im Kreis.
„Vic?", fragte er in die Dunkelheit und hörte ein Rascheln, als Victoire sich zum ihm umdrehte. „Danke."
„Wofür?", fragte Victoire, jetzt, da sie allein waren nicht ohne eine gewisse Spitze. Teddy seufzte betrübt. „Dafür, dass du mir hier geholfen hast. Dafür, dass du vernünftig bist." Pause. „Dafür, dass du hier bist." Keine Antwort. „Es tut mir leid", sagte Teddy schlussendlich. Wieder keine Antwort. „Es tut mir leid, dass wir so auseinander gegangen sind. Es tut mir leid, dass es nicht funktioniert hat. Und es tut mir leid, dass wir es nicht geschafft haben, danach weiter zu machen, wie davor. Es tut mir leid, dass wir nicht Freunde geblieben sind. Danach." Seine Stimme war leise geworden. Wieder bekam er keine Antwort. Er schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe.
„Ich habe es versucht, weißt du?", sagte Victoire plötzlich und setzte sich auf, „Ich habe dich immer wieder angesprochen! Habe dir die Möglichkeit gegeben, dass wir Freunde bleiben, aber du hast dich zurück gezogen!" Sie schrie nicht, aber es hätte keinen Unterschied gemacht.
„Ich weiß!" Teddy setzte sich ebenfalls auf. „Das ist es ja, was mir leid tut! Ich habe mich zurückgezogen, habe dich weggestoßen, obwohl ich dir versprochen hatte, dass sich nichts ändern wird. Das bereue ich, weil ich dich vermisse aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Wir funktionieren als Paar nicht. Und ich habe als ein Freund ebenfalls versagt." All die Dinge, die er in den letzten Monaten hatte sagen wollen sprudelten jetzt hervor. Hier, in einem fremden Haus, in einer fremden Zeit, mit einer übermächtigen Ungewissheit, die ihn zu verschlingen drohte. Jetzt, da er so viel größere, so viel wichtigere Probleme hatte. Jetzt, da das Schicksal der Welt in seinen Händen zu liegen schien. Jetzt hoffte er, diese Bürde mit Victoire gemeinsam tragen zu können. Wenn sie ihm doch nur bitte, bitte verzeihen würde.
Victoire legte sich wieder hin.
„Schlaf, Teddy", sagte sie nur, aber ihre Stimme klang durch und durch freundlich.
Teddy ließ sich zurück auf den Boden sinken. Das Gewicht auf seiner Brust bröckelte ein wenig.
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Ein Konflik alleine wäre ja langweilig.
Schöne Adventszeit!
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Fanfiction[Fortsetzung zu: James' absolut idiotenfreier Plan] „Irgendwas ist schief gegangen, irgendetwas ist gewaltig schief gegangen. Uns fehlen vier Mann und dafür haben wir dich aufgegabelt und in die völlig falsche Zeit entführt." Nach einem ersten, spon...