Dan

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Die Glastüren des Gebäudes sind sogar aufgeschlossen, dann gehört es wohl zum Spielfeld dazu. Ich lande in einem kleinen Eingangsflur und sehe mich um. Da ist ein kleiner Empfang mit einer Handvoll Sitzplätzen, weiter vorne sind die Fahrstühle und Treppen. Zu testen, ob die Türen in der ersten Etage offen sind, halte ich für Zeitverschwendung.

Die Fahrstühle meide ich, das erscheint mir zu gefährlich. Schnell steige ich zum nächsten Stockwerk auf, hier sind die Treppen auf der gegenüberliegenden Seite. Der Flur ist ziemlich kahl, nur die braunen Türen zu den Büros heben sich von den Wänden und dem Teppich ab, die in grau gehalten sind.

Ich wechsle die Seite, um weiter nach oben zu gehen. Die Teppenabschnitte sind nach außen hin verglast und jetzt erkenne ich schon, was diesen Lärm vorhin verursacht hat...

Ein Stapel des Containerlagers steht vollkommen in Flammen und die Rauchfahne sollte kilometerweit zu sehen sein. Wenn ich mich nicht zu sehr irre, dann ist das genau der Fleck, an dem das Versteck dieses Fieslings stand.

Etwas Mitleid erfüllt mich, aber vor allem Freude, da nicht ich mich dort befand. Ich gehe ein paar Stufen höher, um es besser überblicken zu können. So wie das Feuer brannte, musste dort überall Benzin oder so verteilt worden sein, wusste der Entführer, das sich dort jemand verstecken würde...?

Mulmig zumute komme ich in das dritte Stockwerk, das genauso wie sein Vorgänger aussieht. Dieses Mal prüfe ich aber die Türen, nämlich die siebte auf der linken Seite. Soll mir das Glück doch auch helfen.

Wider erwarten ist die Tür geschlossen. Mist, eben kein Glück. Ich teste weitere Türen, alle verschlossen, bis auf die Toilette am Ende des Ganges, wo auch schon die nächste Treppe ist. Trotzdem gehe ich aufs WC, zumindest kann ich mich kurz ausruhen...

Zu mir, ich bin Dan Gintz und 21 Jahre alt. Ich studiere Informatik und führe ein normales Studentenleben. Meine Freundin hat mich vor acht Monaten verlassen, aber darüber bin ich hinweg, wozu meine Freunde groß beigetragen haben. Einen Grund, um mich für dieses Spiel zu fangen, ist mir noch nicht eingefallen, aber ich habe das Gefühl, dass der Täter eine Logik verfolgt. Ich wohne allein, mein Verschwinden dürfte wahrscheinlich erst eine Woche später auffallen, bis dahin wird meine Leiche schon unauffindbar sein. Als Realist schätze ich meine Chancen gering ein, irgendwie habe ich Respekt vor dem Entführer, Fallen wie das "Feuerversteck" gibt es bestimmt noch einige mehr. Überhaupt musste das ganze mit riesigem Aufwand und Planung verbunden sein.

Aber ich versuche mein bestes, die Hoffnung stirbt zuletzt und so leicht lasse ich mich nicht unterkriegen.

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