Versteck dich...

Beginn

Nach der kurzen Denkpause trete ich aus dem WC und folge der nächsten Treppe in das letzte Stockwerk.

Wie ich schon von außen gesehen habe, führt am Rand herum ein Gang entlang, durch dessen verglaste Fassade man einen wunderbaren Ausblick hat.

Ansonsten teilt ein Mittelgang den Block für die Büroräume, wie in den Stockwerken davor.

Neben der Treppe befindet sich eine Leiter, die zum Dach führen sollte.

Zuerst bleibe ich stehen und lausche. Es ist nichts zu hören, obwohl ich gerade hier auch andere Mitspieler vermute.

Ich gehe nach links durch den Rundgang. An den Wänden hängt vor allem moderne Kunst, für die ich leider nichts übrig habe.

Hin und wieder erscheint auch eine Topfpflanze auf einem Podest, das steigert wahrscheinlich das naturelle Wohlbefinden. Etwas im Seitenblick lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich...

Der Entführer (ich muss mich an die Scheibe lehnen, um mehr erkennen zu können) hat das nächste Opfer gefunden.

Es stellt sich als Frau heraus, die gefesselt auf dem Boden liegt. Ihr wurde die Hose heruntergerissen, genaues kann ich nicht erkennen... was treibt dieser Mörder dort?

Auf jeden Fall ist der Platz ziemlich frei gewählt, sodass auch andere sein Tun verfolgen könnten.

Sie zappelt herum, doch die Fesseln sind unnachgiebig. Jetzt nähert er sich ihr, hockt sich daneben und... steckt etwas in ihren Mund? Das gleiche macht er unterhalb der Gürtellinie... als er ein paar Schritte zurückgeht, dämmert es mir.

Kurz zögernd drehe ich mich um und gehe zur Wand. Die Ohren halte ich mir nicht zu, deswegen höre ich den dumpfen menschenzerreißenden Knall und das untergehende Lachen noch. Mein Blick wandert kurz zurück, um meine Annahme zu bestätigen. Doch ER sieht mich direkt an, durch seine rote Maske lässt er mich eine Gänsehaut bekommen.

PUFF. KRRR. ZZSCHHH

Ich fahre zusammen, um den Punkt, an dem die Frau lag, gehen etliche Feuerwerkskörper hoch. Bunte Funken und Effekte lenken mich lange genug ab, damit der Entführer nach erneutem Hinsehen verschwunden ist.

Panik steigt in mir auf, ist er auf dem Weg zu mir? Ich sehe schnell in beide Richtungen und laufe weiter, bis zu dem Punkt, an dem sich der Rundgang mit dem Mittelgang schneidet. Kein einziges Geräusch ist zu hören, was mich nur noch unruhiger macht. Ich rüttle an der erstbesten Tür, abgeschlossen. Mir bleibt also nur der Ab- oder Aufgang zum Dach.

Die Entscheidung fällt mir leicht...