Kapitel 2

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Das Wetter, seine Mutter und der allgegenwärtige Umstand, dass seine Freunde sich nicht herab ließen sich bei dem jeweils anderen zu entschuldigen, machten Blaise Zabinis Leben gerade zu einem ziemlich trübseligen Haufen Langerweile. Er hatte Anfangs versucht zu schlichten, einen Streit unter Freunden gibt es ja immer mal wieder, doch gingen ihm Draco und Eleonora nach einer gewissen Zeit mächtig auf die Nerven indem sie als einzigstes Thema nur die Dummheit des anderen betonten. Natürlich hatte er über den ein oder anderen Plan nachgedacht, aber es erschien ihm einfach als unoriginell, Spielchen wie beide in den gleichen Raum zu sperren und sie nicht wieder raus zu lassen bis sie geschworen haben, sich endlich zu vertragen, zu spielen. Für Klischees war Blaise definitiv nicht zu haben, außerdem würden die beiden eher verhungern als Einsicht zu zeigen, sie waren zwei komplette Sturköpfe und somit ganz anders als er selbst. Der junge Zabini strahlte die Ruhe in Person aus, war ein charmanter und gut erzogener Sohn und stellte die Werte, welche ihm vermittelt wurden nicht in Frage. So sahen das zumindest alle Leute die ihn nicht Näher kannten. Blaise meinte es besser zu wissen. Er war ein ruhiger Junge für sein Alter, allerdings nur wenn diese angebracht war. Erzogen war jedes Kind in den ehrwürdigen Reinblütigen Familien und den Charme hatte er von seiner Mutter geerbt, was ihre Freundinnen jedes mal aufs neue feststellten. Er habe ihre feinen Gesichtszüge und dieses Glänzen in den Augen, wenn er es brauchte, um jemanden von seinen Ideen zu überzeugen und seinen Willen aufzuzwingen, ohne das er es merkte, sagten sie. Von seinem Vater soll er lediglich den Körperbau haben, groß und dünn. Es kam ihm so vor als wenn die Freundinnen ihm mehr Interesse schenkten, als seine Mutter selbst, welche nur mit ihren ständig wechselnden Ehemännern zu tun hatte. Sie kamen und gingen, schneller als er gucken konnte. Anfangs hatte er sich noch darum bemüht, mit ihnen klar zu kommen, doch heute ist ihm jeder einzelne von ihnen egal, da sie ohnehin nie länger als 3-4 Monate Anwesend waren, was dann mit ihnen geschah, weiß nur Merlin selbst.

Am nächsten Tag hatte er vor dem Frühstück eine Eule von Eleonora erhalten, in welchem sie sich dutzende Male für ihr Verhalten entschuldigte und ihn nun zu sich einlud, da sie ihm unbedingt das neue Rezept für die wunderbaren Kekse, welche die Hauselfen zusammen gepanscht hatten, zeigen musste. Sie wusste, dass er für Kekse eine allgemeine Schwäche hegte. So flohte er am frühen Nachmittag, nach einer eher halbherzigen Verabschiedung von seiner Mutter, in das Anwesen der Callahams. "Ohh Blaise, wie schön das du gekommen bist." Vernahm er die Stimme seiner Freundin, ehe diese ihn schon in eine stürmische Umarmung gezogen hatte. "Hey Elli, mhh naja du weißt, ich kann dir nicht lange böse sein." grinste er, zog sein Gesicht aber wieder besorgt drein blickend zusammen. "Ist dein Vater da?" "Denkst du, dann hätte ich dich eingeladen?" Lachte das Mädchen. "Jetzt komm, die Kekse sind gleich fertig, Merlin, du wirst begeistert sein!" Bevor Blaise hätte Einwände bringen können, zog Eleonora ihn mit voller Begeisterung hinter sich her in Richtung der Küche, aus welcher ihm der süßliche Duft von frischen Gebäck entgegen strömte. "Wo wollt ihr denn so schnell hin, Kinder?" Hörten sie die zaghafte Stimme, Eleonoras Mutter fragen. Blaise begrüßte die hübsche Frau, wie es ihm beigebracht worden war und sie entgegnete ihm mit ihrer gewohnt herzlichen Art. "In die Küche, Mum. Blaise muss diese Kekse probieren, wir sehen uns später!" Erklärte sie ihrer Mutter schnell und schon zog sie ihn wieder am Arm hinter sich her. "Esst nicht zu viele davon, nicht das ihr euch noch den Magen verdirbt!" Hörte er noch Mrs. Callaham rufen, ehe sie aus seinem Blickfeld verschwunden war und sie die Treppe in Richtung Küche empor stiegen. "Mütter, immer einen nervigen Satz parat, wenn du ihn gerade am wenigsten hören willst." Seufze Eleonora mit einem missbilligenden Kopfschütteln und stieß dabei die Tür zur Küche auf. Blaise verstand seine Freundin nicht, er selbst hätte nichts dagegen wenn seine Mutter sich ein wenig mehr um sein Wohlbefinden kümmern würde, laut aussprechen tat er es allerdings nicht. "Mrs. Callaham, die Kekse nach denen sie verlangt haben brauchen noch einen Moment, kann Fipsie Ihnen und Mr. Zabini derweil etwas anderes anbieten? Etwas zu trinken vielleicht?"quiekte der Hauself und schaute die entschuldigend an. "Nein danke, und Fipsie, du kannst mich auch Elli nennen, das weißt du. Möchtest du etwas?" Fragte sie an Blaise gewannt. Er verneinte. Sie setzten sich an einen kleinen Tisch und unterhielten sich. "Warum bist du eigentlich so nett zu denen?" Fragte er seine Freundin mit einen abschätzigen Blick in Richtung Fipsie, welcher gerade die Kekse aus dem Ofen holte. "Warum sollte ich es nicht sein? Sie sind ja auch nett zu mir." Entgegnete sie und schaute ihn verständnislos an. "Ja, weil sie Sklaven sind, die sich selbst verstümmeln sobald sie irgendetwas tun, das gegen ihre Meister geht." Meinte er daraufhin eindringlich. "Dann muss man ihr Leben nicht noch schlimmer machen als es so wie so schon ist, meinst du nicht?" Lächelte sie. Er wollte gerade etwas erwidern, als ein riesiger Teller herrlich süßlich duftender Kekse vor ihm auftauchte. "Was ist? Jetzt koste endlich, ich will deine Meinung hören!" Drängelte die Brünette und er biss beherzt hinein. Blaise Zabini, selbsternannter Backwaren- und Süßigkeitenexperte hatte schon viele Dinge in seinem zugegebenermaßen kurzen Leben gegessen, doch das was sich gerade auf seiner Zunge abspielte, konnte er kaum in Worte fassen, er war buchstäblich verzaubert. 

a pureblood rebellion (Harry Potter ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt