I Need You [Sope]

IV - D

3 Jahre zuvor

"Du verdammter Idiot!"
Hoseok zerknüllte den Zettel in seiner Hand und schmiss ihn über seine Schulter zurück in seine Wohnung. Sofort zog er die Tür hinter sich zu und stürmte die Treppe hinunter.

Es tut mir leid...

In Hoseoks Augen sammelten sich immer mehr Tränen.

Aber ich kann einfach nicht mehr.

Die Flüssigkeit in seinen Augen nahm ihm die Sicht, hinderte ihn aber nicht daran im selben Tempo weiter die Straße runter zu rasen.

Ich verlange nicht, dass du mich verstehst.

Er wurde doch geliebt, warum musste ausgerechnet er nun dieses Ziel verfolgen?

Ich möchte nur, dass du weiter machst.

Aber wie verdammt nochmal sollte Hoseok denn weitermachen?

Vergiss mich einfach.

Nein. Das konnte er nicht ernst meinen. Sein eigener Bruder verlangte von ihm...
Nein, das konnte er wirklich nicht.

Jetzt

Damals hatte Hoseok nichts tun können. Er war zu spät gekommen und sein Bruder lag regungslos mit rot gefärbter Kleidung in einer großen roten Lache. Einer Lache aus Blut.
Hoseok wollte damals nicht wahr haben, dass sein Bruder fort war. Er hatte sich Tag ein, Tag aus Vorwürfe gemacht. Warum hatte er es nicht gewusst? Nicht einmal geahnt hatte er es... Wie konnte nur so ignorant gewesen sein und die Situation seines eigenen Bruders nicht erkennen?

Hoseok schüttelte den Kopf. Nun in der Vergangenheit zu kramen verschwendet nur Zeit. Wichtig war für den Moment Suga. Niemals wollte Hoseok nun auch Suga alleine lassen.

Gerade, als er sein Handy erneut vor sich hielt, ploppte eine neue Nachricht im Chat auf.

Yoongi

Yoongi las Hoseoks Texte aufmerksam durch. Er wagte es kaum zu blinzeln, voller Furcht die Texte könnten verschwinden. Sein Griff um den Bildschirm in seinen Händen festigte sich mit jedem Wort und in seiner Brust schlug sein Herz schneller mit jeder Zeile.

Ich möchte, dass du stark bleibst.

Stark? Das war er schon lange nicht mehr.
Der Yoongi von früher hätte das gekonnt. Einfach so stark sein und mutig in die Flammen springen, um kurz darauf ohne einen Brandfleck wieder aus den Flammen aufzutauchen.
T

rotzdem sollte er Hoseok schreiben. Auch, wenn Yoongi noch nie Sozialkompetenz besaß, wollte er dennoch nicht, das sich jemand um ihn sorgt. Um Yoongi sorgen... Nein das klang zu abwegig. Er wollte nicht, dass Hoseok unwissend blieb Hinsicht Yoongis Zustand, denn obwohl er Hoseok gar nicht kannte fühlte er, dass er es verdient hatte das zu wissen. Yoongi war es ihn schuldig.