Flucht

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Zwei Tage später war es endlich so weit: Asano hatte seine Sachen zusammen gepackt, Karma stand nun vor ihm. "Geht nach Osten. Einige meiner Freunde lenken die Menschen ab, vielleicht siehst du auch einen Dämon, aber sie werden dir nichts tun. Und Yumi genauso wenig. Hol sie und lauf so schnell wie du nur kannst." Auf Asanos Nicken ging Karma zu Gakuho, dabei ließ er seine Verkleidung als Mensch einfach fallen. Er war nervös, hatte das erste Mal einen Zauber über Menschen gelegt. Kurz bevor Yumiko ins Bett gegangen war hatte er ihr, ebenso wie Asano, einen Zauber auf erlegt, sodass sie nicht auffallen würden und lebende Familienmitglieder sie niemals erkennen konnten. Er hatte vor, jenen Zauber nur dann von den beiden zu nehmen, wenn sie jemals wieder freiwillig her kommen würden, auch wenn sie Yumiko so oder so erkennen würden. Und doch musste er dafür sorgen, dass niemand Asano und Yumiko folgen würde. "Herein!", ertönte auf sein sachtes Klopfen und er trat ein. "Huh? Wer bist du?" "Karma. Der fremde, der Schutz suchte." "Ja und? Was soll der Aufzug?" "Wissen Sie denn nicht, wie man mit einem Engel Gottes reden sollte?" Gakuho lachte. "Du bist doch kein Engel!" "Ach und warum nicht?" Karma stieg lachend etwas in die Luft und schwebte zu Gakuho, sein natürlicher Glanz wurde nur noch verstärkt. "W-wie? W-warum?", fragte Gakuho, der ein sehr gottesfürchtiger Mann war. "Sie werden eines Tages in die Hölle kommen für das, was Sie ihrem Sohn angetan haben. Er wurde aus erwählt, das Wort meines Herren zu verbreiten. Sie werden ihn nicht wiedersehen, es sei denn er wünscht es sich so." "Asano geht nicht einfach!" "Das glauben Sie. Er ist vielleicht schon fort. Gegangen mit seiner Helferin, die ebenfalls von uns ausgewählt wurde. Lassen Sie sie gehen und ihre Strafe wird vielleicht vermindert wenn sie sterben sollten." Gakuho schüttelte den Kopf. "Sie weigern sich?" Karma grinste. "Sie wissen nicht, dass Engel Magie besitzen... Aber... meine ist so instabil, wenn ich sauer werde und das werde ich gerade." Das war eine Lüge. Er wurde zwar wütend, aber konnte seine Magie perfekt unter Kontrolle halten. "I-ich mache ja, w-was Sie sagen!" "Na geht doch", grinste Karma.


Ein paar Minuten zuvor war Asano in Yumikos Zimmer gerannt, wo sie schon mit gepackten Sachen stand und wartete. "Gehen wir jetzt mit dem Engel weg Asano?" "Woher...?" "Ich habe euch reden hören", kicherte sie und ging zur Tür. "Was sollen wir tun?" "Richtung Osten davon laufen." "Kommt er nach?" "Ganz genau. Und jetzt komm." Asano griff nach Yumikos Tasche, warf sie sich über die Schulter, nahm Yumikos Hand und rannte dann mit ihr los. Er konnte noch einen Blick in das Büro seines Vaters werfen, aus dem ein goldener Glimmer drang, dann waren sie schon draußen und rannten immer weiter Richtung Osten.


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