I missed you

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Crucio! Draco krümmte sich vor Schmerzen. "Steh auf!", schrie sein Vater. Doch er konnte nicht. Und so blieb er zitternd am Boden. "Crucio!", schrie sein Vater erneut. Draco fühlte nichts mehr außer Schmerz. Er hatte schon lange aufgehört zu weinen. Zu betteln. Er hatte es aufgegeben. "Lucius, meinst du nicht, dass es jetzt reicht?", meinte seine Mutter, doch er nahm ihre Stimme nur gedämpft wahr. Mit offenen Augen und einem starren Blick auf den Boden lag er da und konnte die Kälte der Fliesen spüren, die nach und nach in seinen erschöpften Körper überging. Er hörte seine Eltern diskutieren und wurde schließlich von seiner Mutter gestützt hoch auf sein Zimmer gebracht. "Und wag es ja nicht, mir heute wieder unter die Augen zu treten!", brüllte sein Vater ihm nach. Das hatte er auch nicht vor. Vor der Tür seines Zimmers angekommen, stieß er Narzissa von sich. "Draco, er meint es ni-", wollte seine Mutter ihn trösten, doch er schlug schon die Tür hinter sich zu. Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen ließ er sich mit dem Rücken gegen die kalte Wand fallen. Er legte seinen Kopf auf seine verschränkten Arme und fing an zu weinen. Er schluchzte leise, sodass niemand ihn hören konnte. Doch er saß lange so da, wie lange genau, konnte er nicht mehr sagen.

*Harry Pov:
"Todesser greifen Muggel an", las ich im Tagespropheten. Es wurde immer schlimmer. Voldemort erlangte mehr und mehr Macht und niemand tat etwas dagegen. Ich blätterte weiter und ein Artikel fiel mir sofort ins Auge. Er war über Familie Malfoy. Lucius war nach dem Angriff im Ministerium nach Azkaban gebracht worden und so war die Ehre der Malfoys dahin. Über Draco war in dem Artikel nichts zu lesen. Ich hatte seit unserem Abschied in King's Cross nichts mehr von ihm gehört. Kein Brief war von ihm gekommen, doch ich gab nicht ihm die Schuld. Schließlich hatte er mir schon vor den Ferien Bescheid gegeben, dass es mit dem Briefe schreiben eher schwierig werden könnte. Außerdem hätten es ja auch seine Mutter oder sonst wer mitbekommen können und das hätte echt Probleme geben können. Also ließ Draco es garnicht erst dazu kommen, logisch. Trotzdem vermisste ich ihn sehr. Ich hatte mich so oft gefragt, wie es ihm wohl ging und jeden Tag an ihn gedacht, pausenlos. Aber bald hatte das Warten ein Ende, denn lange war es nicht mehr bis zum Schulanfang. Ich legte die Zeitung zur Seite und sah hinaus. Gerade fuhr ein Zug vorbei. Eigentlich nichts besonderes, doch etwas hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Da stand Dumbledore! "Du warst diesen Sommer leichtsinnig, Harry.", begrüßte er mich, als ich schließlich bei ihm war. "Ich bin gerne in Zügen unterwegs. Ist ne super Ablenkung", erklärte ich. "Nimm meinen Arm", meinte er und hielt mir seinen rechten Arm ohne eine Erklärung hin. Ich wusste schon, was jetzt kam und ich mochte es nicht. Trotzdem tat ich, wie mir befohlen und hielt mich an ihm fest. Wir apparierten und kamen auf einem kleinen Platz direkt neben einem Brunnen raus. Es war schon sehr dunkel, und ich hatte keine Ahnung, wo wir uns jetzt befanden, aber Dumbledore ging zielstrebig voran. "Willkommen im charmanten Örtchen Budleigh Babberton. Harry, du wirst dich mittlerweile fragen, warum ich dich hergebracht habe..."

Tage später, Hogwarts Express
"Und er kann sich echt in nen Sessel verwandeln?", wollte Ron ungläubig wissen. "Ja, wenn ichs dir doch sage!", versicherte ich ihm. "Und Dumbledore hat mich mitgenommen, um ihn zu überzeugen, wieder zu unterrichten. Slughorn ist jetzt unser neuer Lehrer in Zaubertränke." "Tja da hat Dumbledore wohl mal wieder bekommen, was er wollte.", stellte Hermine fest und lehnte sich an Ron's Schulter. "Sag mal hörst du auch mal auf zu essen?", lachte sie und zwinkerte Ron zu, der sich scheinbar ununterbrochen Süßigkeiten aus dem Laden seiner Brüder in den Mund schob.

*Draco Pov:
Seit ich im Zug saß hatte ich mich so befreit gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Ich kam endlich weg von Zuhause, von den Misshandlungen. Ich zog den Ärmel meines Anzugs etwas höher, als er verrutscht war. Ich wollte nicht, dass jemand es sah. "Geht ruhig schon," meinte ich, als Pansy sich umdrehte, nachdem der Zug gehalten hatte. Ich blieb noch sitzen und wartete. Vielleicht war jetzt die einzige Chance im ganzen Schuljahr, um mit ihm zu reden. Ich stand auf und ging langsam durch den Zug. Ich öffnete die Tür zum nächsten Abteil und sah mich vorsichtig um. Dort stand tatsächlich noch jemand mit dem Rücken zu mir, am anderen Ende des Abteils und wollte den Zug gerade verlassen. "Harry?", ich sprach so leise, dass ich mich schon fragte, ob er mich verstanden hatte, als er inne hielt und sich umdrehte. Er sah mich an und sagte nichts, sondern öffnete einfach nur seine Arme. Ich lief auf ihn zu, wurde immer schneller und fiel ihm fast schon in die Arme. Er zog mich an sich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Du glaubst nicht, wie sehr ich dich vermisst hab.", flüsterte ich und musste die Tränen zurückhalten, die mir schon längst in die Augen geschossen kamen. "Geht es dir denn gut", fragte er besorgt und strich über meinen Nacken. "Darüber muss ich mit dir reden...", gab ich zu. Wir lösten uns voneinander und sahen uns in die Augen. Sein Blick war gleichermaßen liebevoll und besorgt. "Lass uns erstmal gehen, sonst kommen wir zu spät zum Abendessen", stellte ich fest und hielt ihm die Tür auf. Wir hatten zwar die Kutschen verpasst, aber dafür konnte ich ihm beim Weg zu Fuß Alles viel besser erklären. "Du wusstest ja schon letztes Jahr, dass mein Vater wollte, dass ich auch Todesser werde. Was soll ich sagen, in den Sommerferien hat er sein Versprechen wahr gemacht. Ich stand unter dem Imperiusfluch, weil er wusste, dass ich mich wehren würde." Harry sah mich erschüttert an. "Ich dachte er ist in Azkaban?", überlegte er mit gerunzelter Stirn. "Ja, aber keine Sorge, der hat doch bis jetzt immer einen Weg gefunden, sich seiner Haftstrafe zu entziehen.", erwiderte ich leise.  "Ich glaubs einfach nicht. Heißt das also, dass wir jetzt so gesehen Feinde sind?", wollte er traurig wissen. "Also theoretisch ja, aber praktisch...", erwiderte ich, zog ihn an mich und küsste ihn liebevoll, "wird das wohl nicht funktionieren.", er grinste mich an, wurde jedoch sofort wieder ernst. "Ich mache mir trotzdem Sorgen", entgegnete er leise. "Das musst du nicht, ich komm schon klar", wollte ich ihn überzeugen, als er immer noch mit hängendem Kopf neben mir her lief. "Wirklich, Harry", fügte ich hinzu. "Und jetzt lass uns beeilen, sonst kommen wir noch beide zu spät."

Soooo erstes Kapitel geschafft, ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst mal ein Kommi da oder so ^^

I will always love you | drarry | sequelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt