*Harry Pov:
Schweigend ging ich an Dracos Seite und sah mich wachsam um, während er sich ins Bad schlich und mir die Tür auf hielt. "Komm, Harry", flüsterte er und winkte mich mit einer Handbewegung zu sich. "Mach schnell. Scht, Mensch Harry mach leise!", lachte er, als ich aus Versehen gegen den Türrahmen rannte. Ich rieb mir die Schulter und fing auch an zu lachen. Vorsichtig trat ich ein und sah mich um. Hier war ich schonmal gewesen, als ich das Rätsel von dem goldenen Drachenei für das trimagische Turnier lösen musste. Hier hatte sich nichts verändert, außer, dass ich nun nicht allein herkam. Ich blickte zu Draco, der sich gerade umzog. "Harry wenn du noch länger so schaust bin ich gezwungen, Miete zu verlangen". Schnell sah ich weg und begann, mich auch umzuziehen. Ich hörte, wie das Wasser plätscherte, als Draco in das Becken stieg und sich zu mir umdrehte. "Kommst du? Wir haben ja auch nicht ewig Zeit." Ich ging zu ihm und ließ mich neben ihn in das heiße Wasser gleiten. Es war angenehm warm und ich zuckte ein wenig zusammen, als Draco seine noch immer kühle Hand sanft auf meinen Oberschenkel legte. Mit der anderen Hand drehte er mein Gesicht zu sich. "Ich liebe dich", flüsterte ich und küsste ihn. Ich fuhr mit meiner Hand bis runter zu seiner Hüfte, doch er stoppte mich. "Warte", meinte er. "Bevor wir zu diesem Teil kommen, möchte ich, dass du mir erzählst, was gestern wirklich passiert ist. Ich sehe doch, dass dich was beschäftigt. Jetzt sag schon." Ich seufzte und wollte ihm ausweichen, doch er hielt mich am Handgelenk fest und sah mich fordernd an. "Na schön... Slughorn hat mir die Erinnerung überlassen. Als ich dich weggebracht hatte, bin ich gleich zu Dumbledore und wir haben uns in seinem Büro im Denkarium die Erinnerung angesehen. Sie war von Tom Riddle, der Slughorn über Horcruxe ausgefragt hat. Das können ganz gewöhnliche Gegenstände sein, in denen man einen Teil seiner Seele versteckt und somit nicht getötet werden kann." Draco sah mich verblüfft an. "Und Voldemort hat das nicht nur einmal gemacht. Er hat sieben Horcruxe. Und Dumbledore will sie mit mir aufspüren und zerstören." Draco schien gerade vieles durch den Kopf zu gehen, denn es dauerte eine ganze Weile, bis er etwas erwiderte. "Weißt du, das schlimmste ist, dass ich dir nichtmal dabei helfen kann, selbst, wenn ich wollte. Ich bin jetzt einer von Voldemorts Gefolgsleuten", er entblößte seinen linken Arm, den er bis jetzt die ganze Zeit so zu sich gedreht hatte, dass mir seine Innenseite verborgen blieb. Er wandte sich noch etwas zu mir und präsentierte mir seinen blassen linken Arm. Darauf war das dunkle Mal, es bewegte sich leicht und als ich es anfasste, verzog Draco schmerzerfüllt das Gesicht. "Tut mir leid.", ich zog schnell meine Hand zurück und sah ihn mitfühlend an. "Das wird aber trotzdem nichts ändern. Ich werde dich immer lieben". "Versprochen?", fragte er zögerlich. "Ja. Ich versprechs." Er zog mich zu sich heran und umarmte mich. Ich war so froh, ihn zu haben und so schnell würde ich ihn sicher nicht wieder gehen lassen.Draco Pov:
Ich hatte in meinem Leben noch nie ein schlechteres Gewissen gehabt als an diesem Abend. Ich lag wach in meinem Bett und dachte nach. Ich hasste mich regelrecht dafür, doch ich konnte es Harry einfach nicht sagen. Ich brachte es nicht über die Lippen, dass ich den Auftrag hatte, einen von Harrys wenigen Vertrauten zu töten. Der dunkle Lord hatte mir befohlen, Dumbledore umzubringen. Meine vorherigen Versuche waren zwar alle gescheitert, aber ich musste zugeben, dass ich mir bis jetzt auch nicht allzu viele Gedanken darum gemacht hatte. Aber ich war mir sicher, dass es heute Nacht klappen würde. Harry hatte mir davon erzählt, dass er und Dumbledore heute einen Horcrux finden würden und, dass sie auf dem Astronomieturm wieder ankommen würden, nachdem sie (hoffentlich) Erfolg dabei gehabt hatten. Ich schlug die Decke hoch und stand auf. Ich hatte mir garnicht erst die Mühe gemacht, mich nach der Schule umzuziehen und so trug ich immer noch meinen schwarzen Anzug. Wenig später erreichte ich auch schon den Raum der Wünsche. Ich konzentrierte mich und trat ein. Vorbei an dem ganzen Gerümpel zum Verschwindekabinett, dass ich vor einigen Wochen hier entdeckt hatte. Es war mit einem Kabinett bei Borgin and Burke's verbunden. Seit seiner Entdeckung hatte ich fast jeden Tag damit experimentiert, um zu sehen, ob es noch funktionierte. Und das tat es. Auf diese Weise würde ich Todesser ins Schloss schmuggeln, die vielleicht Dumbledore für mich umbringen konnten. Ich wollte nicht zum Mörder werden, wollte niemanden töten und erst recht nicht Harry in Gefahr bringen. Doch ich musste Voldemorts Befehlen nachkommen, eine Wahl hatte ich schließlich nicht, wie noch nie in meinem Leben. Wind kam auf, als sich die Tür des Kabinetts langsam öffnete. Heraus traten Bellatrix, Fenrir und zwei weitere maskierte Todesser. Ich führte sie durch Hogwarts zum Astronomieturm, während ich meinen Zauberstab kaum halten konnte, da meine Hand schreklich zitterte. Ich ging voran und die anderen vier folgten mir. Ich nahm die Treppe nach oben und plötzlich erblickte ich ihn. Dumbledore, doch er war allein, was mich aufatmen ließ. Ich sah mich nach Harry um und konnte ihn nicht entdecken, was demnach bedeutete, dass er nicht hier, sondern in Sicherheit war. Langsam ging ich mit dem Zauberstab auf Dumbledore gerichtet auf ihn zu. "Guten Abend, Draco. Was führt sie an diesem wunderschönen Frühlingsabend hierher?", begrüßte er mich. Warum tat er mir das an, ich wollte ihn nicht töten! "Expelliarmus!", rief ich und entwaffnete Dumbledore. Ich kann nicht glauben, dass ich das tue. Ich hasse mich. Aber ich durfte jetzt keine Schwäche zeigen, es war fast geschafft. "Ich kannte einen Jungen", sagte der Schulleiter nun. "Vor sehr vielen Jahren, der einen vollkommen falschen Weg eingeschlagen hat. Lassen sie mich ihnen helfen." Tränen schossen mir in die Augen. Ich klammerte mich an meinem Zauberstab fest und spürte den stechenden Schmerz, der von dem dunklen Mal ausging und hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Mein Herz schlug immer schneller, während sich Schweiß auf meiner Stirn bildete. "Ich will ihre Hilfe nicht. Ich hab keine Wahl", rief ich verzweifelt. "Ich muss Sie töten. Sonst nimmt er mir alles." Ich dachte an Harry. Ich würde ihn immer vor Voldemort beschützen, auch, wenn er mich nun hasste. Bellatrix und die Anderen stießen zu uns. "Tu es!", rief sie, immer wieder. "Lass es.", hörte ich plötzlich Severus hinter mir. Erleichtert senkte ich meinen Zauberstab und trat schnell zurück. "Severus", brachte Dumbledore noch hervor, dann hob Snape seinen Zauberstab und sagte die entscheidenden Worte. "Avada Kedavra." Ich sah den grünen Blitz, der Dumbledore traf und sofort tötete. Er stürzte rückwärts vom Astronomieturm und mit meiner Schuld an Dumbledore's Tod starb auch ein Teil von mir.
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I will always love you | drarry | sequel
FanficDiese drarry ff findet im 6. Schuljahr statt, und ist die sequel zu meiner 1. drarry ff "wheres my love". Ich finde es empfehlenswert, diese vorher zu lesen, um die Vorgeschichte zwischen Harry und Draco zu verstehen, aber das muss ja jeder selbst w...