Dumbledore's Aufgabe

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*Draco Pov:
"Und bitte verkneif dir deine Kommentare", raunte Harry mir noch zu, bevor wir eintraten. Das Haus der Weaslys war ziemlich... interessant. Aber trotz Chaos und permanenter Überfüllung war es sehr viel einladender als mein Zuhause. Harry und ich bezogen das Gästezimmer, welches sogar recht schön eingerichtet war und saßen schon wenig später nach dem Abendessen zusammen auf der Couch. Ich legte meinen Arm um Harry und er legte gerade seinen Kopf auf die Schulter, als Mister Weasly den Raum betrat. Er räusperte sich wissend, drehte sich langsam wieder um und ging. Ich gab Harry einen Kuss auf die Stirn und seufzte zufrieden. Dann wurden wir schon wieder gestört, Ron kam rein und setzte sich genau zwischen uns. "Darf ich mal? Danke", meinte er und quetschte sich in unsere Mitte. Machen die Weaslys das mit Absicht? Gibt's da geheime Absprachen oder so? Wer nervt wen und wann? Es war gerade dabei, interessant zu werden und da platzt dieser nonstop Plätzchen- essende Karrottenkopf dazwischen. Er hatte sogar jetzt schon wieder Plätzchen mit dabei und bot uns welche an, doch Harry und ich lehnten dankend ab. Er schaute gerade gedankenverloren aus dem Fenster, als er plötzlich erschrocken zusammenzuckte und aufsprang. Ich rannte zu ihm und sah, dass draußen um das Haus der Weaslys ein Feuer durch einen schwarzen Schatten entfacht wurde. Dieser Schatten stellte sich als Bellatrix raus. Das konnte nur eines bedeuten. "Harry, ich muss hier weg, wenn mein Vater mich hier sieht, mit dir, ich-", verzweifelt wollte ich mich erklären, doch Harry stoppte mich schon. "Es ist in Ordnung. Geh, ich komm schon klar.", verabschiedete er mich und gab mir noch einen schnellen Kuss. Ich hoffte, es würde nicht unser letzter gewesen sein. Ich blickte noch einmal zurück zu Harry, der zusammen mit Ron auf dem Weg nach unten war. Ich packte so schnell wie möglich meine Sachen und disapparierte.
Mit dem wohlbekannten "Plopp" kam ich im verbotenen Wald wieder heraus. Sofort machte ich mich auf den Weg nach Hogwarts. Ich konnte immer noch nicht fassen, was soeben passiert war. Ich brach unkontrolliert in Tränen aus, ich konnte nicht aufhören. Meine Gedanken galten nur Harry. Ich hoffte so sehr, dass ihm nichts passieren würde und ich hasste mich selbst dafür, dass ich ihm jetzt nicht zur Seite stehen konnte. Doch ich konnte nicht gegen Todesser kämpfen, das ging einfach nicht.

Bis zum Schulbeginn waren es zwar nur ein paar Tage, doch sie kamen mir so unendlich lang vor ohne Harry und ohne die Gewissheit, dass es ihm gut ging. Am Morgen des ersten Schultages saß ich in einiger Entfernung zu den anderen am Slytherin- Tisch und stocherte in meinem Frühstück. Ich hatte keinen Hunger, war todmüde und hatte Kopfschmerzen. Ich sah auf, als ich bemerkt hatte, dass jemand im Eingang der großen Halle stand. Es war Harry. Er stand einfach nur dort und sah mich an, bevor er mir mit einer unauffälligen Handbewegung bedeutete, ihm zu folgen. "Wartet hier auf mich", meinte ich zu Pansy und Blaise, die sich bis eben lautstark über ihre Ferien unterhalten hatten. Wie gelähmt lief ich los und sah mich nach Harry um. Plötzlich wurde ich mitten im gehen von jemandem zur Seite in einen kleinen Flur gezogen. Ich fiel ihm um den Hals und erdrückte ihn wahrscheinlich fast. "Ich freu mich auch, dich zu sehen", keuchte er und schloss seine Arme um mich. "Wie geht es dir? Was ist denn passiert?", fragte ich völlig außer Atem. "Naja so wie du vorhin aussahst geht's mir wohl vergleichsweise besser. Aber ich muss dir was erzählen. Die Todesser haben den Fuchsbau abgebrannt. Sie haben uns als Ablenkung rausgelockt und dann hat deine Tante ein Dämonsfeuer gelegt. Es hat alles vernichtet." "Das war bloß eine Warnung, Harry.", stellte ich betroffen fest. "Ich weiß, aber sie hätten noch weiter gehen können. Es gab zwar einen Kampf, aber obwohl sie uns hätten verletzen oder sogar umbringen können haben sie es nicht getan. Sie hatten ganz genaue Anweisungen.", erzählte er. Ich musste das alles erstmal auf mich wirken lassen. "Bevor sie das Haus zerstört hatten, konnte ich aber noch etwas retten." Er griff in die Tasche seines Umhangs und holte etwas kleines hervor. Er öffnete seine Hand und brachte zwei Ketten zum Vorschein. "Das sind... -" ich musste nicht weiter sprechen, denn Harry wusste genau, was ich sagen wollte. Es waren die Ketten, die er uns letztes Jahr gekauft hatte. Ich legte meine nur selten ab, aber ich musste es an diesem Abend nach dem Duschen wohl vergessen haben. Harry wusste genau, wie viel sie mir bedeutete, seit er sie mir geschenkt hatte. "Danke", war das einzige, was ich hervorbrachte, als er sie mir wieder umlegte. "Du weißt garnicht, wie erleichtert ich bin, dass du wieder da bist."

*Harry Pov:
Ich hatte es tatsächlich geschafft, Draco mit meiner kleinen Geschichte zum Lachen zu bringen, als ich ihm am nächsten Tag beim Frühstück davon erzählte, wie Ron sich noch gestern Abend einen Liebeszauber eingefangen hatte. In diesem Moment machte Hermine ihn darauf aufmerksam, dass es wegen Ron an unserem Tisch schneite. Es war tatsächlich ziemlich nervig und Draco's Gesichtsausdruck nach zu urteilen dachte er auch so. "Warum eigentlich? ", Draco deutete über uns, wo es eben aufgehört hatte, zu schneien. "Ron hat so gesehen mit Lavender Schluss gemacht. Deshalb ist sie jetzt sauer und glaub mir, wenn Blicke töten könnten, dann würde Ron schon nicht mehr existieren", erklärte Hermine lächelnd. "Aha... konnte die eh nie leiden", murmelte Draco dann und lehnte sich leicht an mich. "Wie willst du das jetzt eigentlich mit der Erinnerung machen, die Dumbledore so dringen brauch?", lenkte Hermine dann vom Thema ab. Mittlerweile wussten sie alle, dass Dumbledore mir befohlen hatte, der verfälschten Erinnerung von Slughorn an Tom Riddle auf den Grund zu gehen. "Hast wohl immer noch kein Glück mit Slughorn, oder?", fragte nun auch Draco. Auf einmal sah er aus, als wäre er soeben erleuchtet worden. "Das ist es! Du brauchst einfach nur etwas Glück". Ich blickte ratlos zu ihm. "Ich mein' den Trank, den Harry gewonnen hat, in Slughorn's Unterricht, wisst ihr noch?", fügte er aufgeregt hinzu. "Tut mir leid, Draco aber das kann ich nicht annehmen.", lehnte ich ab. Ich hatte ihm den Preis doch nicht umsonst geschenkt. "Du musst ja nicht alles nehmen, ein kleiner Schluck reicht schon aus. Außerdem wirst du nicht gefragt.", bestimmte Draco und holte auch schon das kleine Fläschchen aus einer Tasche seines Umhangs. Er öffnete sie vorsichtig und leerte die Flasche bis zu Hälfte. Dann zog er mich mit einem leichten Druck am Nacken an sich. Und durch einen innigen Kuss flößte er mir den Trank ein. Was für ein Genie. "Tada", rief er, als er sich danach wieder zu den anderen drehte. "Hättest es ja nicht so dramatisch machen müssen", grummelte Ron, Hermine lachte nur. "Ok Jungs, jetzt aber los", forderte Hermine uns auf. "Genau", stimmte ich ihr zu. "Ich muss zu Hagrid". Hermine wollte mich noch aufhalten, doch ich war schon aufgesprungen und dabei, zu gehen. "Ist schon gut, ich mach das schon", hörte ich Draco sagen, der mir nun folgte. "Dann mal auf zu Hagrid!"

I will always love you | drarry | sequelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt