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Mit einem Satz sprang er die Frau an, sodass sie den Halt verlor und in den Schnee fiel, das Messer hatte sie dabei fallen gelassen. Sie wehrte sich, versuchte den schweren Wolf von sich weg zu drücken. Schmerzerfüllt schrie sie auf, als Zeus sie an der Schulter packte. Er ließ nicht los, knurrte grummelnd. Sie hatte keine Chance, bis sie ihr kleines Messer entdeckte, bloß ein paar Zentimeter von ihrer Hand entfernt. Sie streckte ihren Arm, versuchte das kalte Silber mit ihren Fingern zu erreichen. Zeus stand immer noch über ihr, seine langen Zähne in ihr Fleisch gebohrt. Dann schaffte die junge Frau es plötzlich das kleine Messer zu greifen. Sie biss die Zähne zusammen und hob es schreiend an, sodass sie es durch das linke Auge von Zeus ziehen konnte. Er quickte erschrocken und ließ ihre Schulter los. Während Zeus noch völlig benommen war, stach sie mit einem geschickten Griff im Bruchteil einer Sekunde mehrfach in seine Brust. Zeus jaulte wieder erschrocken, schwankte und sackte winselnt neben ihr zusammen. Er hustete Blut und atmete schwer. Jasper hatte sich erschrocken angesehen, was da gerade passiert war, es ging so schnell. Dennoch verharrte er in seiner geduckten Körperhaltung. „Du Bastard!”, schimpfte die Frau und hielt sich schwer Atment ihre verletzte Schulter. Sie saß im Schnee und sah Zeus an, die Klinge des Messers steckte noch immer in seiner Brust. „Zeus?”, flüsterte Jasper wie in Trance. Er antwortete nicht. Sie hörte bloß ein Winsel, welches von dem weißen kleinen Wolf kam. Sie robbte sich zu Zeus und zog das kleine Messer mit einem Ruck heraus. Er jaulte schmerzerfüllt. Verunsichert stand die Frau auf, dass Blutverschmierten Messer schützend in der Hand. „Ganz ruhig...”, murmelte sie und sah in die traurigen gelben Augen von Jasper. Angst spiegelte sich darin. Als sie einen Schritt auf ihn zu machte, zeigte er bloß seine Zähne. „Kusch...”, sie fuchtelte mit ihrem Messer, „Kusch, hau ab!” Er duckte sich unterwürfig, wie er es immer tat, wenn er einen Kampf mit seinen Geschwistern vermeiden wollte. Jedoch war die Frau kein Wolf, verstand seine Gestik nicht. Sie machte einen weiteren Schritt auf ihn zu, hielt ihm ihr Messer bedrohlich entgegen. „Du willst doch nicht Enden wie dein Freund?”, zischte die Frau und blickte zu Zeus. Als sie auf den Boden stapfte, machte Jasper einen erschrockenen Sprung nach hinten. Verunsichert sah er zu ihr auf und dann zu Zeus. Sollte er sich dafür entscheiden abzuhauen, müsste er ihn im Stich lassen, seinen Alpha. Er blickte wieder zu der Frau. Was sollte er jetzt nur tun?

Die Wölfe der Rocky MountainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt