Kapitel 10:

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Wie zur Hölle konnten wir verlieren? Das hätte nicht passieren dürfen, jetzt müssen wir bei diesen Vampiren übernachten und anstatt, dass wir eigene Zimmer bekommen, werde ich ausgerechnet von diesem Brightside mit in sein Zimmer genommen.
Das ist eigentlich noch nicht mal das Schlimme, das Schlimme ist das Markus direkt von dieser Düsentrieb mit genommen wurde, die schon während dem Spiel die Augen nicht von ihm lassen konnte.

Gerade führt mich Brightside durch die dunklen und schäbigen Gänge der Halle, bis wir vor einer großen schwarzen Türe stehen bleiben und er sie mit einer feierlichen Geste öffnet und mich zuerst eintreten lässt.
Das Zimmer ist riesig.
Die Decke sieht aus wie ein Sonnenuntergangs Himmel und sein Zimmer sieht aus wie ein riesiger Wald.
Der Boden besteht aus frischem Gras und vereinzelt sprießen sogar Gänseblümchen aus dem Boden.
Überall, egal wo man sich hindreht sind Bäume und vereinzelte Sonnenstrahlen schießen ihr Licht durch die dichten Blätter der Blumen.
Völlig fasziniert, merke ich gar nicht, wie Brightside meine Hand nimmt und durch die Bäume läuft, erst als er mitten einer kleinen Lichtung stehen bleibt werde ich zurück aus meinen verträumten Gedanken gerissen, denn mitten auf der Lichtung steht ein Sarg.
Schnell ziehe ich meine Hand aus seiner und weiche wenige Schritte weg.
Amüsiert guckt er mich an und lässt seinen Blick anschließend durch den Wald gleiten.
“Bist du ernsthaft erschrocken darüber dass ein Vampir in einem Sarg schläft?“ fragt er lachend und ich verdrehe genervt meine Augen.
“Dieses Zimmer ist wunderschön.“ sage ich und gucke mich weiter um.
“Das ist es. Aber es ist einsam.“
“Warum errichtest du dir ein so großes Zimmer wenn du es einsam findest?“ frage ich verwirrt.
“Es ist nicht das Zimmer. Ich bin es. Die Unsterblichkeit ist ein Segen und ein Fluch zur selben Zeit. Egal wo man ist, egal was man macht, man wird immer daran erinnert dass die Sterblichkeit ihre Schattenseiten hat. Zu gerne würde ich einfach nach draußen gehen, mit dem Gefühl es könnte mein letzter Tag sein. Wir alle sind hier drinnen gefangen, zumindest bis es Abend wird.“ sagt er und guckt starr nach oben.
“Wenn ich fragen darf, wie hast du dein Zimmer so einrichten können?“ frage ich und seine hellen grünen Augen landen auf mir, was Gänsehaut bei mir verursacht.
“Die Unsterblichkeit erlaubt es einem dass man viel Freizeit hat.“ antwortet er schmunzelnd.
“Setzen wir uns doch.“ sagt er und lässt sich einfach auf den Boden nieder.
Zögernd tue ich es ihm nach und knete nervös meine Hände.
“Wie lange sind du und dein Freund nun zusammen?“ fragt er und ehrliches Interesse liegt in diesen faszinierenden Augen.
“Ich wüsste nicht was dich das angeht.“ antworte ich und ein kleines Schmunzeln legt sich auf Brightsides blasse Lippen.
“Nun, ich will nur wissen wie Schade es um eure Beziehung wäre, wenn du plötzlich das Interesse an deinem Geliebten verlierst.“
Ich lasse ein verächtliches Lachen ertönen und ziehe meine Augenbrauen hoch.
“Warum sollte ich das Interesse an Markus verlieren?“
“Weil du gefallen an mir finden wirst. Was hat er dir zu bieten? Ein armes Leben. Ich habe dir so viel mehr zu bieten, zum Beispiel ein komplett neues Leben. Du kannst zu meines gleichen werden und wir könnten bis zum Ende der Welt miteinander leben.“ sagt er und starrt abweisend und verträumt auf einen Punkt hinter mich.
“Brightside, du bist verrückt. Ich bin mit Markus zusammen und liebe ihn über alles. Warum sollte ich ihn für dich fallen lassen?“ fassungslos starre ich ihn an.
Was ist das denn für ein Psycho?
Der verträumte Blick weicht aus seinem Gesicht und unfassbare Wut nimmt dort Platz.
“Vielleicht weil du deinen geliebten Bruder zurück möchtest? Wäre das ein Grund der dir gut genug ist?“ fragt er und mit einer unfassbaren Geschwindigkeit werde ich plötzlich an einen Baum gedrückt.
Die harte Rinde bohrt sich in meinen Rücken und ich beiße mir auf die Lippen um keinen Piep von mir zu geben, denn Brightside macht mir Angst und ich fürchte alles was ihn jetzt noch mehr aus der Fassung bringt, könnte mein Ende sein.
“Du hast nichts zu melden Brightside. Darkside ist warum auch immer der Boss hier, das habe ich von der ersten Sekunde verstanden, warum hast du das immer noch nicht verstanden?“
Wow.
Liebe Lu,
Bevor du das nächste Mal dein viel zu großes Maul aufmachst, denk vielleicht auch mal über den Fakt nach, dass da ein Vampir vor dir steht.
-Gruß, dein Verstand.
Die davor so schönen hellen Augen von Brightside färben sich urplötzlich in ein dunkles, hässliches moosgrün, die Falte zwischen seinen Augenbrauen wird, wenn möglich, noch tiefer und sein rechtes Augenlid beginnt gefährlich zu zucken.
Mit einem Mal legt er seine kalten Hände um meinen Hals und drückt mit einer Kraft zu, dass es mir den Atem raubt, wortwörtlich, während er mir gefährlich nahe kommt.
“Du wagst es so mit mir zu sprechen? Du dummes Mädchen. Deinem lieben Bruder wird es bald nicht mehr so gut gehen, du solltest dir also besser zweimal überlegen, was du zu mir sagst und lass dir eins gesagt sein,“ er lehnt sich neben mein Ohr und drückt ein Stück weiter zu während ich mit aller Kraft versuche seine Hände von meinem Hals zu lösen,“dein Bruder wird nicht eher freigelassen, bis ich habe was ich wollte!“ mir einem letzten Ruck zieht er seine Hände weg und verschwindet mit seiner super Geschwindigkeit in den tiefen des Waldes.
Keuchend lasse ich mich am Baum runter rutschen und greife an meine Kehle, während heiße Tränen über meine Wangen laufen, die ich hastig wegstreiche.
“Verfickter Psycho!“

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 01, 2019 ⏰

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