Stray Kids [skz]

Woojin

Plötzlich wurde es laut über mir. Ich spürte die angespannte Luft. Der Alltag begann. Das Gewusel der Bürger nahm seinen Lauf.
Schritte über mir weckten mich auf. Als ich meine Augen öffnete, brannte die Sonne in ihnen und ich musste sie gleich wieder schließen. Letztendlich gewöhnte ich mich nach din paar Minuten an das Sonnenlicht und schaute mich um. Kurz streckte ich mich und stand dann auf. Gebückt kam ich unter der Brücke hervor und betrachtete das heutige Wetter.

Es war ein sonniger Sommertag, jedoch zogen aus dem Horizont einige Regenwolken auf uns zu. Es würde also bald regnen. Wo würde ich bleiben können, ohne nass zu werden? Wie lange würde es regnen? Das Risiko mich zu erkälten oder krank zu werden, konnte ich nicht eingehen.

Nach dem ich unter der Brücke hervor gekrochen war, ging ich gleich runter zum Bach, um ein wenig zu trinken und mein Gesicht zu waschen. Ich hatte immerhin großes Glück, an einem sauberen und gefilterten Fluss zu leben.

An die Blicke der Bürger, die ihren Alltag lebten, die Brücke überquerten und auf dem Weg zu ihren Arbeitsplätzen waren, hatte ich mich schon vor einigen Monaten gewöhnt.

Anfangs war es sehr schwer gewesen, die abscheulichen und verächtlichen Blicke zu ignorieren. Doch wenn man täglich diesen Stresssituationen ausgesetzt wird, dann erscheinen sie einem irgendwann nicht mehr so stressig. Man muss es nur aushalten.

"Scheiss Penner." Sagte ein Passant während er an mir vorbei zog und dann die Brücke überquerte. Verletzt schaute ich ihm nach. Ich ließ es mir nicht mehr anmerken, aber jede dieser Bemerkungen zerstörten mich. Jeden Tag. Doch ich musste es aushalten.

Die Menschen taten so, als hätte ich mich für dieses Leben entschieden, als würde ich freiwillig auf der Straße leben und als würde ich freiwillig um mein Leben kämpfen. Jeden Tag aufs Neue. Sie konnten einfach nicht verstehen, dass auch ich mal so gelebt hatte, wie sie. Für sie war ich dreckig, asi und unzivilisiert.