11. Klasse, Wahlen der Prüfungsfächer, 69 Mädchen vor einer der wichtigsten Wahlen am Gymnasium für einen selbst. Dazwischen ich, verzweifelnd, alles in Frage stellend, unsicher wie in der 1. Klasse.
Will ich das überhaupt? Was will ich überhaupt? Werde ich das körperlich und psychisch durchstehen? Was muss ich aufgeben, um das zu schaffen? Ist das tatsächlich mein Weg? Oder soll ich doch einen anderen Weg gehen? Doch die Frage, die ich mir am meisten stelle ist, bin ich glücklich? Werde ich damit glücklich sein? Oder fällt alles zusammen was ich mir erwünscht und bisher aufgebaut habe?
Jeder Tag ist wie der andere und jede Woche ist gleich. Zudem muss man auch viele soziale Sachen machen, die man bei der nächsten Bewerbung mit abgeben kann und man zeigt: Ich habe was gemacht, um das hier zu erreichen und zu verdienen".
Aber verdammt, ich werde bei so einem Leben noch verrückt, wie soll man da noch glücklich sein, wenn es in der Gesellschaft nur darum geht perfekt zu sein? Wie soll man bei dem ganzen Stress und den ganzen Verantwortungen und Anforderungen, die man schon als Teenager hat, noch herausfinden wer man ist und was man will, um glücklich zu werden, wirklich glücklich. Wahrscheinlich haben die meisten da noch nicht einmal drüber nachgedacht. Am besten weiß man nach der Geburt schon beim ersten Atemzug wer man ist und was man will. Doch das ist nicht so, lasst uns Platz zum Atmen und uns Entfalten.
Ich kann euch sagen das ca. 10 der Schülerinnen aus meinem Jahrgang nicht glücklich mit ihrem Leben sind. Sie täuschen es nur vor, aber hey, sie lächelt, also ist sie glücklich, oder? Aber schaut ihr doch einfach mal ins Gesicht, in die Augen, wenn sie wieder Stress mit der besten Freundin hat und mit niemandem drüber reden kann, oder wenn sie wieder eine schlechte Note bekommt, auch wenn sie viel dafür gelernt hat. Aber das einzige was sie hier in der Schule macht ist darüber lachen und Witze reißen, sie spielt das alles nur runter, macht ja nichts so eine schlechte Note oder Stress mit der besten Freundin, doch in ihren Augen sieht man die Verzweiflung. Umso näher sie ihrem Zimmer zuhause kommt umso näher kommt sie auch den Tränen und sobald sie allein in ihrem Zimmer ist bricht es aus ihr raus, alles was sie zurückhalten musste und niemandem zeigen konnte. Sie fragt sich wieder, macht das alles einen Sinn, ist das mein Weg?
Dann, genau dann wird man meistens gefragt: Wie geht es dir? Wie läuft es in der Schule? Bist du glücklich? Und dann lautet die Antwort: Ja, verdammt, es geht mir gut und lass mich in Ruhe mit der kack Schule!" Doch diese Reaktion ist nicht so gemeint, wie es die meisten denken, man ist nicht wütend oder angepisst, eigentlich ist man froh das jemand fragt und sich vielleicht Sorgen um einen macht, aber für jeden ist irgendwann die Grenze an Druck, Verunsicherung und Verzweiflung erreicht und man lässt es einfach an den nächst Besten aus, auch wenn die Person einem eigentlich viel bedeutet und man diese nicht verletzten will.Also frage ich euch, wenn ihr mir in die Augen schaut, bin ich glücklich?
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