doctor's passion

K A P I T E L 14

Niklas hat vor kurzer Zeit mit Max den Raum verlassen, als die Tür wieder geöffnet wird. Mein Oberarzt betritt zum wiederholten Mal den Raum.

"Musst du nicht bei deinem Sohn sein?", werfe ich ihm bissig entgegen.

"Nein, den hat Arzu abgeholt", antwortet er mir ruhig.

Er kommt langsam auf mich zu und setzt sich vor mich, auf die Liege.

"Ich sehe ihn nur ein Wochenende im Monat."

"Oh, das, das tut mir Leid. Du musst ihn sicher vermissen".

Ich hebe meinen Kopf und schaue ihm in die Augen und meine Spuren von Trauer zu erkennen.

"Ja, in der Tat, das tue ich", antwortet er gedankenverloren.

"Sie und ich, wir haben nur einmal miteinander geschlafen und dann war sie auf einmal schwanger. Jetzt ist Max da, er ist das beste, was mir je passiert ist", fügt er leise hinzu.

Ich lege meine Hand auf sein Knie, um mein Mitgefühl zu verdeutlichen.

Durch die Berührung scheint er aus seiner Trance erwacht zu sein, denn er zuckt zusammen.

Schnell will ich meine Hand zurückziehen, da legt er die seine auf meine.

Eine unglaubliche Wärme geht von seiner Hand aus und durchströmt meinen Körper.

"Und jetzt zu dir. Ich soll dich untersuchen", fragt er schelmisch und zwinkert mir zu.

"Ähm ich....".

Er zieht mich zu sich auf die Liege schaut mir in die Augen.

"Fangen wir mit der Begutachtung an", flüstert er mir leise in's Ohr und fängt an meinen Hals zu küssen.

Erstaunt schnappe ich nach Luft und will mich von ihm wegdrehen. Niklas verstärkt jedoch nur seinen Griff um meinen Körper.

"Scheint alles in Ordnung zu sein", haucht er mit rauer Stimme.

Ich nehme seinen Kopft in meine Hände und schaue ihn liebevoll an und lege schließlich meine Lippen auf seine.

Langsam bewegen wir unsere Lippen, die wie für einander geschaffen sind und perfekt aufeinander passen.

Der Kuss wird schnell fordender und Niklas knurrt leise in den Kuss hinein.

Langsam schiebt er seine Hände unter mein Oberteil.

Ich verschränke meine Arme hinter seinem Nacken und er zieht mich auf seinen Schoß.

Plötzlich wird die Tür geöffnet.

Ich fahre vor Schreck herum und Niklas nimmt seine Hände von meinem Körper.

Vivi starrt uns entgeistert an.

"Ich dachte du, ihr, ich...."

Schnell springe ich auf und löse mich von Niklas.

"Ich kann dir das alles erklären", sage ich und ziehe Vivi mit mir aus dem Raum.

Schweigend ziehen wir uns um und laufen zum Parkplatz.

"Ich fahre kurz nach Hause und ziehe mich um, dann komme ich zu dir! Du erzählst mir ALLES von vorne bis hinten", spricht meine Freundin eindringlich.

Während der Fahrt denke ich nach. Über Niklas, wie immer....

Zu Hause angekommen schäle ich mich aus meinen Klamotten und dusche kurz, bevor ich mir eine Jogginghose und ein lockeres Shirt überwerfe.

Nach einiger Zeit klingelt es. Vivi steht mit zwei großen Schachteln Pizza vor der Tür und lacht mich an.

"Pizza?", fragt sie freudestrahlend.

"Ja klar, danke!"

Ich halte ihr die Tür auf und sie lässt sich auf's Sofa fallen.

"So, und jetzt erzähl'!"

"Ja also, wo soll ich anfangen?", verlegen beginne ich zu erzählen.

"Und dann bist du reingekommen", beende ich meinen Vortrag.

Vivi steht die Verwunderung ins Gesicht geschrieben.

"Du stehst sowas von auf ihn", kreischt sie und klatscht in die Hände.

"Nein, ich...".

"Und ob, erstens, du bist eifersüchtig und zweitens ihr habt euch schon wieder geküsst und anscheinend auch schon miteinander geschlafen.

Sie deutet auf meinen Knutschfleck.

"Nein! Naja, vielleicht ein klitze kleines Bisschen", gebe ich verlegen zu.

"Ein großes kleines Bisschen", setzt sie erneut an!

"Morgen muss ich mit ihm meine Doktorarbeit bearbeiten", versuche ich dem Thema auszuweichen.

"Na dann, viel Spaß."

Vivi zieht ihre Augenbrauen hoch und grinst besserwisserisch.

Der Abend verläuft wie im Flug und um ca. 24 Uhr verabschiedet sich Vivi von mir.

"Danke, für's Reden, für alles!"

"Ach Juli, dafür sind Freunde doch da!"

Schwerenherzens löse ich mich aus einer innigen Umarmung, werfe mich kurze Zeit später in's Bett und falle in einen unruhigen Schlaf.

-A💗