K A P I T E L 15

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es draußen noch dunkel.
Nach einem Blick auf meinen Wecker stelle ich fest, dass es noch viel zu früh ist. Genauer gesagt 5 Uhr. Ich kann mich also getrost noch eine Stunde hinlegen.

Eine Stunde später werde ich von meinem Wecker aus dem Kurzschlaf gerissen.

Schnell stelle ich die Kaffeemaschine an und mache mich im Bad fertig.

Ich fange an meine langen Haare zu kämmen und sie anschließend zu einem Zopf zusammen zubinden.

Als ich das Piepen meiner Kaffeemaschine höre, befülle ich meine weiße Tasse komplett mit der wachmachenden Flüssigkeit und kippe diese schnell herunter.

Ich setzte mich in mein kleines Auto, und mache mich auf den Weg zur Arbeit. Die Straßen sind relativ leer und der Krankenhausparkplatz auch.

Als ich durch die Schiebetüren des Krankenhauses trat, wurde ich sofort von meinem Vater begrüßt.

“Julchen, Dr. Ahrend wartet schon in seinem Büro auf dich!“ Erwartungsvoll sieht mein Vater mich an.

“Du weißt schon, wegen der Doktorarbeit!“, fügt er hinzu.

“Ach stimmt klar, ich mache mich sofort auf den Weg.“

Kurz umarme ich meinen Vater und laufe dann zielstrebig den Bürogang entlang, bis ich vor dem letzten Raum auf der linken Seite zum Stehen komme.

Zaghaft klopfe ich an der Tür und vernehme ein dumpfes “Herein!“.

“Hey“, begrüße ich Niklas und setze mich auf den bequemen Stuhl, welcher sich vor seinem Schreibtisch befindet.

“Du kommst wegen deiner Doktorarbeit, oder?“ Niklas kommt sofort zum wesentlichen Punkt, ohne mich zu begrüßen, was mich etwas traurig macht.

“Ja, genau“, erwiedere ich.

“Hast du dir denn schon Gedanken über das Thema gemacht?“

“Ich wollte in die experimentelle Richtung gehen. Es gibt da dieses neue Medikament, dass noch wenig erforscht wurde. Ich würde feststellen wollen, in welchen Anwendungsbereichen es wirkt und welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt“, antworte ich ausführlich.

“Der zeitliche Aufwand ist dir bewusst, oder?“ Fragend schaut er mich an.

“Ja, klar.“

Darüber habe ich mir natürlich schon Gedanken gemacht, der zeitliche Aufwand ist wirklich enorm. Jedoch wird eine solch aufwendige Arbeit oft besser bewertet als eine statistische Doktorarbeit, bei der alle Daten schon vorliegen.

“Okay, dann weißt du ja was dann auf dich, beziehungsweise auf uns zukommt!“, zwinkert er nun.

“Heißt das, wir ziehen das zusammen durch?“

“Ja klar, deine Idee ist vielversprechend. Sag mir bescheid, wenn du einen genaueren Plan gemacht hast und dann reden wir weiter!“, weist Niklas mich ruhig an.

“Okay, ich glaube ich muss los. Mal schauen mit wem ich Dienst habe.“

Ich stehe auf, und verlasse ohne eine Antwort abzuwarten das Zimmer.

Nachdem ich mir meine Arbeitskleidung übergestreift habe, laufe ich zum Counter, um die große Wandtafel zu begutachten.

“Du hast Dienst mit Dr. Sherbaz!“ Theresa gibt mir die Antwort auf meine Frage.

“Sie befindet sich auf Station“, fügt sie hinzu.

“Danke!“, werfe ich ihr ein Lächeln zu.

Dr. Sherbaz muss sich wohl bei einem Patienten befinden, jedenfalls ist sie nirgends im Gang zu sehen. Ich schaue schnell in ein offen stehenden Raum, hier befindet sich jedoch Dr. Ahrend.

“Entschuldigung, ich wollte nicht stören“, bringe ich schnell hervor.

“Sie stören nicht, ganz im Gegenteil, sie können mir gleich mal kurz helfen!“ Niklas sitzt auf einem Stuhl neben einer Patientin und nimmt dieser gerade Blut ab.

“Bringen sie bitte die Probe zu Herrn Ahlbeck ins Labor, der weiß was damit zu tun ist“, Niklas reicht mir das kleine mit Blut gefüllte Röhrchen.

“Aber ich....“, setzte ich an.

“Nichts aber, das dauert nicht lange“, antwortet Niklas streng.

Seufzend nehme ich das Röhrchen entgegen und mache mich auf den Weg zum Labor.

“Hier, soll ich dir vom Ahrend geben!“, begrüße ich Ben.

“Danke!“ Ben nimmt wortkarg das Blutgefäß entgegen.

Irgendwie sind heute alle ziemlich schlecht drauf. Seufzend mache ich mich wieder auf die Suche nach Dr. Sherbaz.

“Frau Berger wo waren sie denn, ich habe sie schon gesucht“, taucht Dr. Sherbaz plötzlich hinter mir auf.

“Ich musste noch was für Dr. Ahrend erledigen, tut mir Leid, dass sie warten mussten!“ Ich schaue Dr. Sherbaz schuldbewusst an.

“Ist schon okay, jetzt sind sie ja da“, antwortet sie mir.

Nach einem anstrengenden Tag, lasse ich mich auf ein Sofa im Assistenzärztezimmer fallen. Ich habe heute Nachtschicht, muss mich aber erstmal ausruhen.

“Julia?“ Sanft werde ich aus meinem Kurzschlaf gerüttelt.

Niklas kniet neben dem Sofa und lächelt mich an.

“Ist was passiert?“ Erschrocken setze ich mich auf.

“Nein, alles gut!“ Langsam beugt er sich vor und versucht mich zu küssen.

Ich drücke ihn aber mit meiner linken Hand zurück.

“Du hast mir heute Morgen nichtmal hallo gesagt und mich dann rumgescheucht, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich jetzt einfach von dir küssen lasse!“, funkel ich ihn wütend an.

“Tut mir Leid, ich war wohl wirklich nicht so nett.“ Zerknirscht schaute Niklas mich an.

“Aber ich mache es wieder gut“, schiebt er schnell hinterher und setzt sich zu mir aufs Sofa.

Langsam streckt er seine Hand nach mir aus, und legt diese auf meine rechte Wange.

Ohne zu zögern beugte er sich vor. Unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt.

Kurzerhand überbrückt er auch die letzte kleine Lücke und legt seine Lippen auf meine.

Mit beiden Händen hält er mich fest an sich gedrückt und küsst mich immer heftiger.

Meine Wut ist verflogen, als er seine Lippen auf meine gedrückt hat und ohne zu zögern erwidere ich den Kuss.

Kurz löst sich Niklas von mir.

“Ich habe das vermisst“, raunt er mir ins Ohr.

“Du hast mich gestern Abend das letzte Mal geküsst, das ist nicht so lange her!“

“Ich bekomme nie genug von dir!“ Schnell hebt er mich hoch trägt mich ins Badezimmer.

Nachdem er die Tür abgeschlossen hat, drück er mich gegen die gekachelte, kalte Wand und küsst mich forsch.

Seine warmen Lippen wandern von meinem Mund zu meinem Hals  und fangen an dort zu saugen.

Langsam schiebt er seine Hände unter mein Oberteil und zieht es mir schließlich aus.

Nach kurzer Zeit schiebt er uns, die wir nun unbekleidet sind, unter die Dusche.

Ich genieße den Moment, den wir ungestört, zu zweit, voller Leidenschaft verbringen können und alles um uns herum vergessen.

-💗

doctor's passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt