Gefühlschaos

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„Ich glaube du betrügst mich Kuroo." sagte meine Freundin neben mir. „Ich glaube du betrügst mich."
„Was? Was redest du da?!" fuhr ich sie an. „Yue hör auf damit! Ich sagte doch erst letztens das ich dich nicht betrüge!"
Ich setzte mich auf und sah in ihre grünen Augen. Untypisch das eine Japanerin grüne Augen hatte. Obwohl, Yue war auch zur Hälfte Chinesin.

Ich bin Tetsurō Kuroo, gehe auf die Nekoma High und bin im letzten Jahr meiner Oberschule. Ich habe schon nun fast seit einem Jahr eine Freundin. Grade sitze ich mit ihr auf meinem Bett und wir werden anfangen zu streiten.
Woher ich das weiß? Es geht schon die letzten Tage so, sie denkt ich betrüge sie. Aber das tue ich nicht.
Aber dennoch hat sie recht.
Ich liebe sie... aber...

„Kuroo..." Ihre Augen blitzten traurig auf, sie stand auf und schnappte sich ihren Bh. Ich sah ihr zu wie sie sich diesen wieder unter ihre Bluse schob und immer mehr ihre Kleidung richtete.
Geht sie etwa?
Streiten wir nicht?
„Kuroo... ich schaffe das nicht mehr. Ich... schaffe das nicht mehr. Es tut mir leid. Ich merke es schon seit Wochen, deine Berührungen sind... kalt... Es fühlt sich so an als ob wir uns nur anfassen weil wir müssen. Weil wir ein Paar spielen müssen."

„Yue." kam es sprachlos von mir. Das hatte ich nicht erwartet. Ich dachte sie würde wieder anfangen zu diskutieren, das wir uns gegenseitig anschreien würden, das sie mir gegen die Brust hauen würde. „Yue warte!!" murrte ich als ich realisierte das sie aus dem Zimmer war. Ihre Füße tapsten so schnell über die Stufen und im nächsten Moment knallte die Haustür zu.

Hat sie jetzt Schluss gemacht?

Aufgelöst stand ich im Flur. Ihr Duft hing noch immer in der Luft. Auch mein Bett war noch etwas warm von ihrem Körper.

Gehetzt leckte ich mir über meine aufgekauten Lippen, währenddessen fuhr meine Hände durch meine schwarzen Haare.

Yue war so anders. Ich liebe sie...
Ihr langen braunen Haare, ihre grünen Augen. Sie war 1.66cm groß, schlank, zierlich gebaut. Immer roch sie nach Vanille. Und immer hatte sie ein grinsen auf dem Gesicht. Ihre Taille war schmal, ihre Brüste klein und handlich. Auch hatte sie paar Muskeln, sie ging manchmal joggen. Genauer genommen hatte ich sie zum Sport gebracht.
Denn ich bin der Captain der Volleyball Mannschaft der Nekoma High.
Ich bin der Captain. Und ich bin ein genialer Mittelblocker!

Und ich bin ein Versager, ich bin erbärmlich. So erbärmlich.

Die Tränen rollten aus meinen Augen, über meinen Wangen, tropften seitlich von meinem Gesicht auf das Bettlaken.

Ich liebe Yue, aber sie war so anders. Anders als er.

Er hatte kurze Haare, die ihm bis zum Kinn gingen. Außerdem waren sie blond, er müsste sich diese aber mal wieder färben denn man sah seinen dunklen Ansatz deutlich.
Er ist Kenma.
Er ist im zweiten Jahr der Oberschule und somit ein Jahr unter mir. Wir sind Sandkastenfreunde. Auch ihn hatte ich zum Sport überredet, als wir noch kleine Kinder waren. Wegen mir hatte er angefangen Volleyball zu spielen.
Kenma ist ein genialer Zuspieler, er weiß einfach immer was er tun muss. Er ist unser Herz und unser Gehirn des Spiels.
Er ist mein bester Freund.
Aber wie gerne würde ich das er mein Freund wird.

Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe mich in ihn zu verlieben. Ich wusste ja nichtmal das ich Gefühle für einen Mann bekommen kann.
Ich dachte ich bin hetero, Yue müsste doch der Beweis sein.
Aber sie hat recht, ich betrüge sie. Wenn auch nicht richtig.
Ich liebe sie, aber ich liebe auch Kenma.
Kann man das überhaupt betrügen nennen, immerhin ist sie eine Frau und er ein Mann.

Erschöpft rieb ich mir die Tränen von den Wangen. Abwesend starrte ich weiter an meine Zimmerdecke.
Momentan trainierten wir nicht, weswegen ich Kenma kaum sah, was mir irgendwie schmerzen bereitete.
Gerne würde ich ihn sehen.

Ich erinnere mich noch wie ich merkte das ich ihn wohl mehr mag als ich wollte. Am Anfang hatte es mich abgeschreckt, plötzlich sowas zu fühlen, was ich doch eigentlich nur bei Yue gefühlt hatte.

Nach dem Ereignis hatte ich mir meine Seele aus dem Körper gekotzt und war am nächsten Tag nicht in die Schule gegangen.

Kenma fragte mich natürlich was los ist, jeder fragte mich warum ich nicht da gewesen war.

Aber was hätte ich auch sagen sollen?

Das ich Kenma liebe? Meinen besten Freund liebe?
Und das ich ihn gerne küsse würde?
Seine Lippen, seinen Hals, seine Brust, seine Nippel. Seine Bauchmuskeln, seine Oberschenkel.

Ich kniff meine Augen ruckartig zusammen. Ich sollte nicht an sowas denken. Der Gedanke das Kenma nackt vor mir steht oder nackt unter mir liegt, macht mich an. Allein der Gedanke ihn überall zu küssen macht mich an.

I need you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt