Vergessen

9 0 0
                                    

Mit jedem Schritt den sie tat kam sie näher, mit jeder Stufe trat sie ein Stück tiefer hinab. Nun erreichte sie einen Raum, ein Viereck inmitten der Leere. Eine schwere und dunkle Tür, verstärkt mit einem großen pechschwarzen Eisenschloss versperrte ihr den Weg. Wollte sie wirklich einen Blick auf ihr Innerstes werfen, ihren tiefsten Wunsch?  Unendschlossen starrte sie in die Dunkelheit. Schließlich zog sie aus ihrer Tasche zögerlich einen Schlüssel hervor und steckte ihn in das Schloss. Sie drehte den Schlüssel um, mit einem Klick sprang das Schloss auf und viel laut scheppernd auf den nackten Boden. Langsam streckte sie ihre Hand nach der Tür aus, ihre Fingerkuppen berührten das eiskalte Holz und sie drückte die Tür nach innen, mit einem kaum hörbaren Knarzen bewegte sie sich und gab den Blick auf das Zimmer preis. Es war dort heller als in der Leere und im Labyrinth. Das Licht wurde von einer gelb fluoreszierenden Kugel abgegeben, welche mitten im Raum schwebte. Ihr war unbehaglich zu mute, doch sie ging auf die Kugel zu und berührte sie sanft. Glück durchflutete sie. Wellen des besten Gefühls, welches sie je gehabt hatte überkamen sie. Das, war alles was sie sich jemals erträumt hatte. Ihr größter Wunsch, er war so lächerlich, dass sie niemanden davon erzählt hatte. Warum? Sie würde es niemals schaffen, nicht weil ihr der Ergeiz fehlte, sondern einfach nur, weil sie zu schlecht war, sie überschätzte sich zu häufig um es zu schaffen und außerdem besaß sie zu wenig Talent, um dort viel zu erreichen. Sie ließ die Finger von der Kugel sinken, und trat wieder aus dem Zimmer heraus. Es war wieder kalt. Ihren Traum verschloss sie hinter den Mauern, keiner sollte ihn jemals zu Gesicht bekommen.

Phantasie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt