Kapitel 10

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Songs: Sunrise - Im Jaebeom
               OMW     - Mark Tuan; feat.           Jackson Wang
                My Youth - Park Jinyoung

Ich atme noch einmal tief ein, als ich die Tür aufdrücke und das Café betrete. Mein Blick fällt durch den dunkelroten Raum und meine Füße tragen mich zu der Ecke, mit den drei schwarzen Sesseln. "Tobi! Schön dich zu sehen."
Curry lächelt mich von einem der Sessel an und ich lasse mich auf den fallen, der gegenüber von ihm steht. Ich bringe nur ein leichtes Lächeln über die Lippen und traue mich nichtmal ihm in die Augen zu blicken. Nervös nehme ich meine Hände und zupfe an dem Saum meines Shirts. "Wie geht's dir denn so?", fragt er mich sichtlich interessiert. "Gut", log ich, "und dir so?" Meine Stimme ist relativ leise und ich weiß, dass er meine Nervosität bemerkt. "Mir geht's auch gut." Wir verfallen in ein komisches Schweigen und blicken beide hilflos durch den Raum. Umso froher bin ich, als die Kellnerin unsere Bestellung aufnimmt, doch als sie geht, ist es wie vorher. "Also.... Was ist los?", fragt Kevin mich sichtlich verwirrt, denn auch er weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. "Ich- Ich weiß nicht. Es fühlt sich falsch an.", gebe ich seufzend von mir. Curry sagt nichts, wartet darauf, dass ich weiterrede. Doch ich weiß nicht, was ich noch sagen sollte. "Wie kannst du so tun, als wäre nie etwas gewesen?", frage ich mit gebrochener Stimme und verfluche mich anschließend selber. Ich wollte nichts dummes tun oder sagen und doch sitze ich hier und stelle ihm diese Frage. Man sollte denken, bevor man spricht. Curry blickt mich fragend an, versteht wahrscheinlich nicht, worauf ich hinaus möchte. "Tobi...", er seufzt und blickt auf den Boden, "Was erwartest du? Soll ich ewig wütend sein?" Diesmal schaut er mir direkt in die Augen, weshalb ich einen Moment lang die Luft anhalte. "A-Aber ich...... Ich hab dich verletzt." - "Ich habe nach vorne geblickt. Du liebst mich nicht und das habe ich akzeptiert. Ich habe jemanden gefunden, der mich liebt. Manchmal muss man Dinge zurücklassen und weiter machen, auch wenn es schwer fällt." Ich blicke auf meine Schuhe, schäme mich für alles. "Wie kannst du mir vertrauen?" - "Ich weiß nicht ob ich das überhaupt tue. Aber ich vermisse meinen besten Freund. Natürlich erwarte ich nicht, dass es wie vorher wird aber du liebst mich nicht, ich liebe dich nicht, lass uns wenigstens versuchen Freunde zu werden." Mir bleibt nichts anderes übrig als zu nicken, da ich nichts weiter rausbringe. Meine Gedanken sind ein Durcheinander und ich weiß nicht, was ich denken soll. Mir fehlen die Worte. Er konnte so weiter machen, als wäre es nie passiert, warum kann ich es dann nicht?
Die Stimmung ist nun noch angespannter und auch der Witz von Curry hilft nicht. Ich verstehe nur nicht, was los ist. Beim Telefonieren war immer alles normal. "Glückwunsch übrigens." Er sieht mich verwirrt an. "Wegen deiner Freundin. Ich hatte auf der Feier kurz mit ihr gesprochen", gebe ich leise von mir. "Achso. Danke. Sie ist echt toll und....." - "Und?" - "Und sie bedeutet mir viel. Ich.... bin froh sie gefunden zu haben." Auf seinen Lippen liegt ein leichtes Lächeln, doch ich bringe es kaum über's Herz ihm in die Augen zu blicken. Wahrscheinlich spiegelt sich in diesen seine Liebe zu ihr wider und dies würde mir nur mein bereits angeknackstes Herz zerbrechen.
Wir unterhalten uns noch eine Weile über unseren letzten Urlaub und Spiele, die wir demnächst aufnehmen möchten. Von Minute zu Minute wird es tatsächlich etwas lockerer und auch bei der Verabschiedung herrscht keine peinliche Stille. Während er den Weg geradeaus weitergeht, blicke ich ihm hinterher, ehe ich noch einmal tief durchatme, mich umdrehe und in die andere Richtung gehe. Er wirkt tatsächlich glücklich mit V. Wenn immer jemand ihren Namen erwähnt, leuchten seine Augen förmlich auf und er fängt sofort an zu erzählen. Ich sollte nicht derjenige sein, der ihm dieses Glück kaputt macht.
Zuhause lasse ich mich auf mein Bett fallen und starre an die Decke. Wenn man jemanden liebt, stellt man seine Bedürfnisse über die eignen. Das heißt ich sollte ihm sein Glück lassen, doch das würde auch heißen....
Schnell verwerfe ich den Gedanken und hole mein Handy heraus. Curry hatte ein Bild von uns hochgeladen, welches schon zahlreiche Kommentare hat. Sehr viele Fans freuten sich Mega über die #Currbi Réunion und fragen, ob wir wieder etwas aufnehmen zusammen. Eigentlich ist die Idee gar nicht mal so schlecht.
Ich sehe das Bild an und bewege mich dann auf sein Profil. Ewig habe ich mir die Bilder nicht mehr angeschaut, weshalb ich durchscrolle. Bei jedem Bild vergrößert sich mein Grinsen und mein Atem wird schwerer.
Unter eines der Bilder hatte er geschrieben: "Wir sind immer noch jung."
Während ich dies lese, kommen mir einige Erinnerungen in den Sinn und ich beginne über verschieden Dinge nachzudenken.
Wir sind tatsächlich immer noch jung, wir beide wissen genau was dies heißt. Er hatte es selbst zu mir gesagt und damals nahm ich mir seine Worte zu Herzen. Meinte er damit etwa.....
Genau jetzt wird mir etwas klar;
Ich habe mich tatsächlich in Curry verliebt.
Ich liebe ihn.

(Nach etlichen Jahren ist es jetzt mal wieder soweit. Es tut mir wie immer ziemlich leid.
Eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon letzte Woche hochladen aber ein Day6 Konzert kam in die Quere lol. Jedenfalls hoffe ich, dass euch das Kapitel doch einigermaßen gefallen hatte.
Meine Frage war, ob ihr wollt, dass ich am Anfang des Kapitels immer schreibe, welche Lieder ich gehört habe, als ich es schrieb?)

What if? ~Fortsetzung (B)Romance?~CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt